Det65 hat recht. Das ist die Kurzfassung. Etwas länger: jeder Schaltvorgang lässt im (Wandler-)Automatikgetriebe Kupplungen und Bremsbänder arbeiten (arbeiten heisst: die schleifen irgendwo dran um Drehzahlangleichungen zu schaffen).
Bei eingelegtem Gang (D) an der Ampel stehen heisst: Drehmomentwandler hat ein stehendes (Abtriebs-)Rad und ein drehendes (Antriebs-)Rad. Im Getriebe sind alle Kupplungen und Bremsen so gestellt, dass der erste Gang drin ist (hat ja bei sinkender Geschwindigkeit brav heruntergeschaltet ...).
Schaltest Du nun auf "N", arbeiten die Kupplungen und Bremsbänder und lassen im Planetengetriebe entsprechend Zahnräder frei laufen. Und jetzt wird es grün, du schaltest auf "D" und es wird nochmal gearbeitet. also hat man pro Schaltvorgang (D-N-D) zweimal Kupplungs- und deshalb Reibungsvorgänge. Diese Reibung ist "schlecht", weil die Bänder und Kupplungen verschleissen, ohne dass es etwas bringt. Der Verbrauch wird nicht wirklich spürbar sinken, aber die Lebensdauer des Getriebes wird bei dauerhafter Anwendung definitiv leiden.
Ha - jetzt wird mir entgegnet, dass der Drehmomentwandler Wärme produziert und verschleisst....
Richtig: der Drehmomentwandler hat im Stillstand und in Gangstufe D zu tun. Aber seien wir ehrlich: im Stillstand verarbeitet er einen Bruchteil des Drehmoments vom Motor, für den er konzipiert wurde. Das kann er ab. Und wenn es zu lange dauert (an der Bahnschranke oder im Stau), dann schalt den Motor aus. Spart Verschleiss in Motor und Getriebe und schont die Umwelt.
Wenn nun das Getriebe in "N" loskriechen will, dann bedeutet das, dass ein Kraftschluss in Leerlaufdrehzahl gegeben ist, wo er nicht gegeben sein sollte. Wenn bei erhöhter Drehzahl dieser Kraftschluss nicht mehr gegeben ist, muss das daran liegen, das dann z.B. durch Druckveränderung im Getriebeöl ein Zustand im Getriebe hergestellt wird, der den Kraftschluss wieder aufhebt. Oder... oder ... oder
Fazit: das ist nicht normal und sollte (bevor es vielleicht noch größere Folgeschäden nach sich zieht) von einem Fachmann bewertet werden. Ich bin KEIN Getriebefachmann und gebe diesen Tipp, weil ich bereits ein Automatikgetriebe geschrottet habe, weil ich (bzw. meine Frau) nicht auf die ersten Anzeichen eines Getriebeschadens reagiert habe/hat.
Sorry, falls ich jetzt ein betroffenes Gesicht bei Dir verursache und ich hoffe, dass es eine Kleinigkeit ist. Aber Vorsicht ist besser, als die dicke Rechnung für eine aufwendige Getriebeinstandsetzung oder ein neues Getriebe.
Wie alt ist das Getriebe denn? Wie wird der Wagen genutzt (viel Hängerbetrieb?)? Wurde schon mal das Getriebeöl gewechselt?
Tu Dir einen Gefallen: lass NICHT auf Verdacht das Getriebeöl wechseln. Denn ein Getriebefachmann kann anhand des "alten" Getriebeöls (Farbe, Geruch, Spanbildung etc.) auf bestimmte Schadensbilder schließen. Diese Diagnosemöglichkeit nimmst Du Dir, falls Du von einem Kollegen den Tipp bekommst. erst wenn der Getriebefachmann sagt, Ölwechsel, dann Ölwechsel (auch das eine leidvolle 500 EUR-Erfahrung von mir - Getriebeöl gewechselt, Getriebe immer noch mit Fehler).
Gruß, Florian