Kurz mal was zum Rost an sich und dem Eindämmen, verhindern geht eh nicht.
Rost auf Eisenlegierungen ergibt immer Eisenhydroxide die leicht Wasser anziehend sind und mit dem Wasser dann noch besser weiterrosten. Kommt zum Wasser noch irgendein Salz dazu rostet es noch besser. Möglichkeiten dagegen sind unterschiedlich:
Schutzschicht auftragen aus unedlem Metall wie Zink, das löst sich auf und schützt so das Blech vor Rost bis es verbraucht ist. Extremfall Schiff, da nimmt man richtige Backsteine aus Zink (Seewasser) oder Magnesium (Süßwasser) und pratzt es am Schiffsrumpf fest, gleiches wird auch bei Pipelines gemacht, nennt sich Opferanode.
Andere Schutzschicht aus Metall wäre verzinnen, das gibt aber nur einen Schutz gegen Wasser, Salz und Sauerstoff. Sowie ein Loch drin ist rostet es umso schneller da Zinn edler ist als Stahl.
Nächste Schutzschicht sind dann Öle, Wachse etc. Auch die verhindern im weitesten Sinne nur, dass Wasser und Sauerstoff ans Blech kommen, mehr nicht. Die Stoffe dafür gibts in fest, flüssig, spaltüberbrückend, kriechend aushärtend oder zäheleastisch je nachdem wo man es nimmt. Im Holm etc, ist keinen mechanische Belastung, Abrieb, also geht flüssig recht gut, Unterboden Kotflügel wäre das gleich weg, daher dort eher Wachs und elastisch bis zäh.
Alle anderen Stoffe schützen eigentlich nicht so richtig, wandeln aber den Rost in beständigere Verbindungen um. Nachteil ist die oft lästige bis fast unmöglich richtig zu machende Nachbehandlung. Die Umwandlungsschicht an sich wäre schon prima aber...
Phosphorsäure als Klassiker "beizt" den Rost weg und erzeugt Eisenphosphat, so ne graue Schicht. Die überschüssige Säure muss aber komplett weg sonst wirkt es wie Salz und wie soll das in Falzen weggespült werden zumal die Säure auch verdünnt kaum verdunstet? Gleiches gilt für Fertan und Co, das sind organische Säuren Richtung Gerbstoffe also Gerbsäuren, Tannine aus denen man früher mit Eisensalzen Tinte gemacht hat (die Papiere damit zersetzen sich heute dann öfters
da auch teilweise säurehaltig) Also wird das Eisenoxid auf dem Blech umgewandelt in schwerlösliche aber gut haftende schwarze Säuresalze. Danach wie oben guuut spülen und ! trocknen lassen. Auch wieder was nur für offene Oberflächen oder Wüstenklima oder mit dem Haarföhn dran...stundenlang bei Falzen.
Was oft vergessen wird der letzte und beste Schutz ist übrigens der Lack, auch da gibts riesen Unterschiede was Wasserdurchdringung, aushärten... angeht. Es gibt auch Lacke die direkt mit minimalem Rostanflug reagieren können und so schützen haften, ne Wissenschaft für sich.
Wer nun meint VA wäre die Lösung, auch da schützt nur ne minimale Deckschicht das Metall und die wird sogar von Reinstwasser mit der Zeit abgetragen (Dazu gits schöne Bilder von "Roten" Edelstahlteilen im WWW). Lebensmittel- Pharmaindustrie und Co machen daher regelmäßig ein sogenanntes Derouging mit Säure und anschließend Schutzschichtaufbau = Oxidschicht mit Salpetersäure oder Wasserstoffperoxid, am Auto auch nicht soo geeignet. Zudem ist Edelstahl eher gegen Chlorid aus Streusalz empfindlich und gibt Lochkorrossion. Daher halten auch Edelstahl-/VA-auspufftöpfe u.U. nicht so lebenslang wie gedacht obwohl sie schon Klassen besser sind als der herkömmliche Blätterteigstahl. Zudem zerstört jedes normale Rostfitzelchen z.B. von der Flex, ner rostigen Bürste... die Oxidschutzschicht am Edelstahl und dieser rostet dann auch: Klassiker rostfreies Besteck in der Spülmaschine und der Stahlkorbfür Besteck, Teller rostet weil der Kunststoffüberzug defekt ist. Schon haste Rostflecken auf den Messern...Die Blätterteigstähle rosten besonders wenn nach dem Biegen und schweißen nicht mehr spannungsfrei/arm geglüht wird, kostet halt. Die Metallschuppen blättern dann von außen nach innen einfach ab, kennt sicher der eine oder andere. Puff rostet also von außen weg (gern an den äußeren Biegeradien da gut gestreckt), bessere dagegen von innen.
Mit Sandersfett und dem Elaskon K19 Zeug habe ich sandgestrahlte Bleche jahrelan im freien hängen lassen: offene Stellen verrostet, geschützte Stellen top, teilweise sogar Stellen wo nur ein Haar vom Pinsel was aufgetragen hat noch nach einem Jahr sichtbar frei von Rost, danach was unterwandert.
Gruß andi