Richtig, kenne aus meiner damaligen Zeit noch einen Mechaniker von carchip.de aus Berlin. Die hatten die Sprintbooster angeboten und auch verkauft. Die werden am Gaspedalpotentiometer zwischengesteckt und gaukeln dem Steuergerät einfach nur eine stärkeren Impuls vom Gaspedal vor. Nix Mehrleistung, einfach nur agressivere Leistungsanforderung, subjektiv denkt man, es geht was mehr, aber Gemessen ist es fast nix und Topspeed und Mehrleistung nada.
Chiptuning bzw. Kennfeldanpassung ist schon eine nette Sache, nur inwieweit das Sinn macht muss jeder für sich entscheiden. Ich hatte eine Debilas Staudruckaufladung damals verbaut mit zusätzlichen Öl und Zuluftkühler (nein keine Ladeluft, wie bei Turbo), da lief der Motor mit der Hardware natürlich nicht gescheit. Aber durch angepasste Software waren dann statt 118 PS aus 1.6 Liter dann mit Staudruck und Kennfeldanpassung 176 PS geworden und 230 Nm zu 360 Nm.
Wenn du die selbe Hardware, wie die nächste Serienausbaustufe verbaut hast, kann es Sinn machen, das Kennfeld zu übernehmen, da ja sowieso vom Hersteller Stock ausgeliefert wurde. Wenn du am Motor was machst sowieso, aber wenn es so ist, wie beim 2.0T Benziner bei Renault, den man mit 163 bzw. 170 PS oder auch 204 PS, 224 PS bzw. 265 PS bekommen konnte, ist es eine andere Baustelle, denn da waren andere Köpfe, Pleul, Injektoren, Wellen und Anbauteile, wie Turbo und LLK bzw. additive Ölkühler verbaut. Von stärkeren Benzinpumpen usw. mal ganz zu schweigen...
Ich weiß nicht, wie Fiat so vom Serien-Kennfeld aufgestellt ist, bei VW, Mercedes und BWM geht da einiges, da die Kisten bei -30 bis +50 Grad laufen müssen und in unseren Breiten, kann da eine entsprechende Anpassung schon einiges an Sprit sparen (Eco-Tuning bis realistisch 0,5 l/100 km) bzw. Mehrleistung, aber reell und Standfest je nach Motor max. 15 % KW/PS und 10 % Drehmoment.
Ich war aus meiner Bergrennzeit immer mehr auf Drehmoment aus, da PS eh nur Augenwischerei sind und da hat der 2.0er Diesel im Renegade mit 120 PS und 140 PS genau die selben Werte! Beim Trailhawk sind da ein paar Nm mehr, aber ich bin der Meinung, dass da auch aufgrund des potentiell besser geeigneten Offroad-Setup, eventuell auch Standfestere Pleul, Kurbel usw. verbaut sein könnten, die diese Mehrleistung überhaupt standhaft rechfertigen.
Prinzipiell kannst du jeden Turbo (egal ob Diesel oder Benziner) die Leistung auf weit mehr als 200% bringen, nur lange halten wird die Motoreinheit dann kaum noch. Habe selber nen 163 PS Benziner Laguna 2 Phase 1 im Serientrimm von 0,7 Bar Ladedruck auf 2,6 Bar gebracht und dadurch fast 400 PS nominell heraus geholt. Hat genau 15 Minuten Dauerbetrieb gehalten, bis es die Turboschnecke zerlegt hatte, Schmierfilmabriss bei Turbolager lässt grüßen! Hat aber trotzdem 10 Minuten echt Spaß gemacht der Hobel, wenn die Räder mal Grip hatten (Frontkratzer).
Beim Renegade hast du kurze Übersetzungen (gerade 1. - 3. Gang), wo willst du die Mehrleistung denn verwenden, wenn nicht am Hang im Gelände? Beim Anfahren auf der Strasse bist eh Ruckzuck bei 3500 U/min und darfst im Getriebe rühren. Der Automat wird glaub ich auch nur noch Panik schreien, wenn du da permanent Bodenblech forderst. Fand den bei der Probefahrt echt träge. Da gibt es bessere, wie den ZF 9er (z.B. 7G-Tronic von Mercedes oder den 6-Gang-Automaten von Mazda).