bastian11441
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Hi liebe Jeepfreunde,
waren wiedermal in Rumänien und ich möchte ich euch gern teilhaben lassen.
kurze Reisebeschreibung:
Wir waren von Deva Richtung Klausenburg unterwegs. Abwechslungsreiche Offroadetappen mit vielen Sehenswürdigkeiten und unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden.
Cluj Napoca (Klausenburg) sehr sehenswerte Stad, war das Ziel der Etappe. Wir fuhren mitten durchs Apuseni Gebirge. Eine tolle abwechslungsreiche Landschaft.
Auf dem Weg besuchten wir Zlatna mit der alten Erzhütterei mit 200m hohem Schornstein. Eines der am meist mit Schwermetallen belasteten Industrieregionen Rumäniens.
Mittlerweile ist einiges wieder etwas renaturiert, aber das was der Abging ist erkennbar. Die Schornstein kann irrwitziger Weise bestiegen werden. Keinerlei Absperrung oder sonstiges.
Wir übernachteten auf einer einsamen Hochalm, das war wieder ein wunderbare Erlebnis.
Am nächsten Morgen fuhren wir weiter in Richtung Norden, nach ungeplanter Pause da beim Jeep hinten rechts die Stoßdämpferaufnahme brach, ging es dannn weiter. Die Rumänischen Einheimischen stellten uns sofort ein Schweißgerät zur Verfügung. Elektroden hatten wir Ohnehin selber dabei. Über verschiedene Berge ging es dann wieder in ein paar kleine Dörfer. Hier fand ein rumänisches Musikfestival statt. Nach kurzer Nachfrage wurden wir eingeladen dort zu campen. Das schlugen wir natürlich nicht ab und verbrachten einen tollen Abend mit Livemusik.
Über schöne Bergpanoramen fuhren wir zu einem 2010 neu errichteten orhtodoxen Kloster oberhalb von Ponor. Hier hatten nur Männer Zutritt. Daher fuhr meine Frau ein Sonnenbad nehmen. Wir wurden herzlich empfangen und verköstigt. Durften das ganze Gelände besichtigten. Unglaublich was hier neu errichtet wurde. Absolut sehenswert.
Wir übernachteten bei einer Pension in Posage de Jos. Uns wurde der Vorgarten zum Campen frisch mit der Sense gehauen und wie immer eine unfassbare Gastfreundschaft entgegengebracht. Gutes Essen und Trinken.
Und vorallem eine warme Dusche.
Weiter ging es nach Cluj Napoca. Hier verbrachten wir 2 Tage mit der Besichtigung und dem Umland. Sehr sehenswerte Stadt. Schöne Wasserfälle und Stauseen (mit unterirdischem Kraftwerk) aussenherum.
Als nächstes fuhren wir über Baisiora aufs Muntele Mare 1800m. Hier oben steht eine rumänische Radarstation welche logischer weise auch militärisch gesichert ist. Aus entsprechender Entfernung darf man das ganze ohne Probleme besichtigen. Jeder der mal Soldat war sollte verstehen das man da nichts 5 Meter vorm Tor verloren hat. Wer das ausprobieren muss, brauch sich dann auch nicht beschweren wenn es Ärger gibt. Von dem Gipfel gibt es ein wunderschönes Panorama zu sehen.
Vom Muntele Mare gehts in die Nähe unserer vorherigen Strecke. Unsere letzte Nacht in der Wildnis verbrachten wir wieder in der Nähe einer verlassen Schäfersiedlung.
Ca. 50km südlich fuhren wir in Richtung Rosia Montana. (hier kann man mal googlen und sich belesen) Der hier befindliche Tagebau mit unbegreiflichen Ausmaßen fördert Kupfererz und Edelmetalle. Diese werden mit Chemikalien ausgewaschen. Die dabei anfallenden Chemiesuppe wird in einem Stausee abgeleitet. Dieser See bedeckt mittlerweile in komplettes Dorf welches geflutet wurde. Das Wasser der umliegenden Flüsse ist blutrot, wie der See selbst auch. Eine Umweltkatastrophe unvorstellbares Ausmaßes. Mitten in einem EU Land, ohne das es auch nur das geringste Interesse weckt. Eine Kanadische Firma hat dort Schürfrechte für den Abbau von Gold erworben. Rosia Montana ist das Größte Gold und Silbervorkommen Europas. Das Gold soll mit Zyanid ausgewaschen werden. Die Zyanid / Schwermetallabwässer sollen ebenfalls in den See eingeleitet werden. Die Staumauer bis 180m anwachsen! Der amtierende Präsident Rumänies Johannis (deutschstämmiger Siebenbürgener Sachse) hat mit diesem Korruptionsdurchsetzen Gemache da ein Ende gemacht und die Konzession entzogen. Die Kanadische Firma droht nun mit einer Milliardenklage.
Befahrbar ist der Giftsee an sich rundherum. Jedoch erwarten einen überall Sperrschilder. Ich kann nicht beurteilen wie ernst diese zu nehmen sind. Wir sind einen kurzen Abschnitt am oberen Seeende gefahren. Hier lagern sich die Schlämme der Chemielauge ab. Am anderen Ende des Sees steht das knallrote Wasser. Ein Zugang zum Steinbruch ist ebenfalls durch Kontrollposten gesperrt. Vor einer Weile konnte man das Ganze noch anschauen. Das wachsende Mediale Interesse sorgt für eine Abriegelung des Geländes. Trotz der Absperrungen sollte man sich das mal ansehen.
Insgesamt kann man konstatieren, auch nach Aussage von Einheimischen, tut sich in Rumänien viel zum Besseren. Auch begründet in dem Politikwechsel in Bukarest. Man kann hoffen, dass dieser Wandel anhält und dieses tolle Land mit seinen unwarscheinlich freundlichen Menschen, damit weiter vorran kommt. Die Befürchtung, das unsere Offroadpisten asphaltiert werden ist so glaube ich unbegründet.
Im Gegensatz zur Ukraine wo ein unfassbarer Raubbau am Wald stattfindet, macht die Forstwirtschaft in Rumänien einen eher geregelten Eindruck. Es scheint sich hier die Erkenntnis durchzusetzen, dass die schöne Umwelt ein Schatz ist der unwiderbringlich ist.
Bilder der Reise: https://www.dropbox.com/sh/duptb3jac89f ... Yw0ka?dl=0
GPS Track: http://de.wikiloc.com/wikiloc/view.do?id=10240899
Viel Spaß beim ansehen.
waren wiedermal in Rumänien und ich möchte ich euch gern teilhaben lassen.
kurze Reisebeschreibung:
Wir waren von Deva Richtung Klausenburg unterwegs. Abwechslungsreiche Offroadetappen mit vielen Sehenswürdigkeiten und unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden.
Cluj Napoca (Klausenburg) sehr sehenswerte Stad, war das Ziel der Etappe. Wir fuhren mitten durchs Apuseni Gebirge. Eine tolle abwechslungsreiche Landschaft.
Auf dem Weg besuchten wir Zlatna mit der alten Erzhütterei mit 200m hohem Schornstein. Eines der am meist mit Schwermetallen belasteten Industrieregionen Rumäniens.
Mittlerweile ist einiges wieder etwas renaturiert, aber das was der Abging ist erkennbar. Die Schornstein kann irrwitziger Weise bestiegen werden. Keinerlei Absperrung oder sonstiges.
Wir übernachteten auf einer einsamen Hochalm, das war wieder ein wunderbare Erlebnis.
Am nächsten Morgen fuhren wir weiter in Richtung Norden, nach ungeplanter Pause da beim Jeep hinten rechts die Stoßdämpferaufnahme brach, ging es dannn weiter. Die Rumänischen Einheimischen stellten uns sofort ein Schweißgerät zur Verfügung. Elektroden hatten wir Ohnehin selber dabei. Über verschiedene Berge ging es dann wieder in ein paar kleine Dörfer. Hier fand ein rumänisches Musikfestival statt. Nach kurzer Nachfrage wurden wir eingeladen dort zu campen. Das schlugen wir natürlich nicht ab und verbrachten einen tollen Abend mit Livemusik.
Über schöne Bergpanoramen fuhren wir zu einem 2010 neu errichteten orhtodoxen Kloster oberhalb von Ponor. Hier hatten nur Männer Zutritt. Daher fuhr meine Frau ein Sonnenbad nehmen. Wir wurden herzlich empfangen und verköstigt. Durften das ganze Gelände besichtigten. Unglaublich was hier neu errichtet wurde. Absolut sehenswert.
Wir übernachteten bei einer Pension in Posage de Jos. Uns wurde der Vorgarten zum Campen frisch mit der Sense gehauen und wie immer eine unfassbare Gastfreundschaft entgegengebracht. Gutes Essen und Trinken.
Und vorallem eine warme Dusche.
Weiter ging es nach Cluj Napoca. Hier verbrachten wir 2 Tage mit der Besichtigung und dem Umland. Sehr sehenswerte Stadt. Schöne Wasserfälle und Stauseen (mit unterirdischem Kraftwerk) aussenherum.
Als nächstes fuhren wir über Baisiora aufs Muntele Mare 1800m. Hier oben steht eine rumänische Radarstation welche logischer weise auch militärisch gesichert ist. Aus entsprechender Entfernung darf man das ganze ohne Probleme besichtigen. Jeder der mal Soldat war sollte verstehen das man da nichts 5 Meter vorm Tor verloren hat. Wer das ausprobieren muss, brauch sich dann auch nicht beschweren wenn es Ärger gibt. Von dem Gipfel gibt es ein wunderschönes Panorama zu sehen.
Vom Muntele Mare gehts in die Nähe unserer vorherigen Strecke. Unsere letzte Nacht in der Wildnis verbrachten wir wieder in der Nähe einer verlassen Schäfersiedlung.
Ca. 50km südlich fuhren wir in Richtung Rosia Montana. (hier kann man mal googlen und sich belesen) Der hier befindliche Tagebau mit unbegreiflichen Ausmaßen fördert Kupfererz und Edelmetalle. Diese werden mit Chemikalien ausgewaschen. Die dabei anfallenden Chemiesuppe wird in einem Stausee abgeleitet. Dieser See bedeckt mittlerweile in komplettes Dorf welches geflutet wurde. Das Wasser der umliegenden Flüsse ist blutrot, wie der See selbst auch. Eine Umweltkatastrophe unvorstellbares Ausmaßes. Mitten in einem EU Land, ohne das es auch nur das geringste Interesse weckt. Eine Kanadische Firma hat dort Schürfrechte für den Abbau von Gold erworben. Rosia Montana ist das Größte Gold und Silbervorkommen Europas. Das Gold soll mit Zyanid ausgewaschen werden. Die Zyanid / Schwermetallabwässer sollen ebenfalls in den See eingeleitet werden. Die Staumauer bis 180m anwachsen! Der amtierende Präsident Rumänies Johannis (deutschstämmiger Siebenbürgener Sachse) hat mit diesem Korruptionsdurchsetzen Gemache da ein Ende gemacht und die Konzession entzogen. Die Kanadische Firma droht nun mit einer Milliardenklage.
Befahrbar ist der Giftsee an sich rundherum. Jedoch erwarten einen überall Sperrschilder. Ich kann nicht beurteilen wie ernst diese zu nehmen sind. Wir sind einen kurzen Abschnitt am oberen Seeende gefahren. Hier lagern sich die Schlämme der Chemielauge ab. Am anderen Ende des Sees steht das knallrote Wasser. Ein Zugang zum Steinbruch ist ebenfalls durch Kontrollposten gesperrt. Vor einer Weile konnte man das Ganze noch anschauen. Das wachsende Mediale Interesse sorgt für eine Abriegelung des Geländes. Trotz der Absperrungen sollte man sich das mal ansehen.
Insgesamt kann man konstatieren, auch nach Aussage von Einheimischen, tut sich in Rumänien viel zum Besseren. Auch begründet in dem Politikwechsel in Bukarest. Man kann hoffen, dass dieser Wandel anhält und dieses tolle Land mit seinen unwarscheinlich freundlichen Menschen, damit weiter vorran kommt. Die Befürchtung, das unsere Offroadpisten asphaltiert werden ist so glaube ich unbegründet.
Im Gegensatz zur Ukraine wo ein unfassbarer Raubbau am Wald stattfindet, macht die Forstwirtschaft in Rumänien einen eher geregelten Eindruck. Es scheint sich hier die Erkenntnis durchzusetzen, dass die schöne Umwelt ein Schatz ist der unwiderbringlich ist.
Bilder der Reise: https://www.dropbox.com/sh/duptb3jac89f ... Yw0ka?dl=0
GPS Track: http://de.wikiloc.com/wikiloc/view.do?id=10240899
Viel Spaß beim ansehen.