Funktionsprinzip entkoppelbarer Stabi - Rubicon

Moin,
Tante Google konnte mir da leider nicht wirklich weiter helfen...

Ich würde gerne das Funktionsprinzip des entkoppelbaren Frontstabis beim Rubicon verstehen... die Einheit soll ja ein wenig "zickig" sein und vor allem sehr teuer im Austausch.

Deshalb interessiert mich, wie das Ganze funktioniert und technisch gelöst ist - kann mir da Jemand weiter helfen?

Vielen Dank im Voraus!

Hallo Wolfgang,
 
Tante Google spuckt da schon viel aus, aber halt nur auf Amerikanisch...
Die sway bar(Stabi) ist beim Rubicon mit einem Kästchen versehen. In diesem Kasten befinden sich diverse mechanische und elektronische Komponenten.
Die sway bar ist zweigeteilt und wird mittels eines Bolzen fixiert. Wenn der Bolzen (wie, komme ich gleich dazu) gelöst wird, kann sich jedes Ende der sway bar unabhängig voneinander drehen, dadurch entsteht die grössere Artikulation der Räder. Anders als bei den sog. disconnects, wo die sway bar von der Radaufhängung abgekoppelt wird, drehen sich nur die beiden entkoppelten Hälften jeweils alleine.
Nun zum Antrieb und der Elektronik:
Ein Bolzen wird über einen Spindelantrieb ein- bzw. ausgefahren und löst bzw. verbindet damit die sway bar. Vor dem Antrieb sitzt eine Elektronik, die überwacht in welchem Zustand sich der Antrieb befindet und über den Canbus mit der TIPM (Bordelektronik) verbunden ist.
Das hört sich insofern relativ einfach an, aber dadurch das nur in bestimmten Stellungen (im Handbuch ist die Rede von ebenen Untergrund) der Bolzen wieder verriegelt, ist es eben doch nicht easy. Abhängig von der eingelegten Untersetzung und Geschwindigkeit lässt die Elektronik es zu, das man die sway bar entkoppelt oder auch nicht, um die Fahrsicherheit bei fehlender Stabi-Unterstützung zu erhalten.
Der zweite Punkt ist der, das sich die Elektronikeinheit in diesem Metallkasten befindet und bei rauem Offroadeinsatz den Einflüssen von Wasser u.ä. ausgesetzt ist. Die Steckverbindung zudem scheint eine weitere mögliche Fehlerquelle zu sein. Hierüber werden auch Canbus Signale verarbeitet und bei Kurzschlüssen kann das ganze Fahrzeug beeinflusst werden. Im schlimmsten Fall wird der Bordcomputer (TIPM) zerstört.
Und zu guter Letzt hat Fiat/Chrysler beschlossen, das man die Einheit nicht warten/reparieren kann und komplett getauscht werden muss. Dafür werden ca. 1800€ aufgerufen.
Es gibt in amerikanischen Foren diverse Umbauanleitungen um die Stabi auf simple Elektrik (weg mit der Elektronik) bis hin zu rein mechanischen Lösungen zu modifizieren. Nachrüstungen für den Sport und Sahara, was ich gerade in Angriff nehmen will, werden auch beschrieben. Ebenso das Adaptieren zB in den TJ.
Ebenso wird beschrieben wie man die Elektronik mittels Procal abschalten kann, falls man das Teil ausbaut (wird notwendig bei Höherlegungen ab 4,5 Zoll).
 
Falls noch Fragen: fragen!
 
LG
 
H.

Danke Helmut!
Das bringt schon mal ein wenig Licht ins Dunkel... Allerdings ist mir noch nicht klar, wie der Stabi mittels des Bolzens ver- oder entriegelt wird.

Es wird sich ja wahrscheinlich nicht um einen Querbolzen handeln, der durch die Stabistangen geschoben wird, oder?

Hast Du dazu noch Infos?

Vielen Dank, Wolfgang

Querbolzen? Mmh.
 
Es ist ein Bolzen, der unter Federspannung steht, und mittels eines Motors mit Spindel von links nach rechts (oder umgekehrt ist ja auch egal) gedrückt wird, um da in einer Platte, die entsprechende Vertiefungen hat, einzurasten.
Der Defaultzustand ist eingerastet, heisst das die beiden Teile miteinander verriegelt sind. Deshalb lässt es sich ja relativ einfach auf elektrisch (ohne Erkennen des Zustands und Rückmeldung an den Bordcomputer) oder mechanisch umbauen. Lediglich diesen Bolzen in die eine oder andere Richtung bewegen und arretieren. Fertig.