Belastbarkeit Helicoil?

Moin,
 
hat zwar nix mit Jeeps zu tun, aber da sich hier so viele Schrauber tummeln, dachte ich, ich frag mal in meinem Stammforum.
 
Mein Alltagsfahrzeug, eine Honda CBF 600 SA PC43, hat ein kaputtes Gewinde im Zylinderkopf. Genauer gesagt, eine der äusseren Schrauben eines Nockenwellenlagerdeckels fasst nicht mehr.
Da das Ding gut 12000 Touren dreht, denke ich, das sollte vernünftig instandgesetzt werden.
Ich neige dazu, das defekte Gewinde mit einem Helicoil-Einsatz zu reparieren. Die Last auf der Schraube dürfte recht hoch sein, das Anzugsdrehmoment beträgt 12 Nm. Die Schraube ist aus Stahl, der Kopf aus Alu, das Loch ein ca 15 mm tiefes Sackloch.
Nun die Frage: Eignet sich da ein Helicoil-Einsatz, wenn ja welcher, oder ist da was anderes angesagt? Ich find Helicoil eigentlich ganz prima zu verarbeiten, hab da aber bisher nur niedrig belastete Bauteile verhackstückt.
 
Vielen Dank für eure Tips
Detlev

ich glaube mal gelesen zu haben das Helicol sogar deutlich höher belastbar ist wie ein original Gewinde ist zumindest bei meinem Alteisen so.
Würde ich mal gooogln
 

12 Nm sind nicht viel. Und zudem ist das immer Abhängig was der Hersteller frei gibt. Wenn die Randabstände ausreichen und das Material geeignet ist und der Hersteller es frei gibt kein Problem.

Ich kenne jetzt diese coil's nicht wirklich aber diese einschraubhülsen hier
http://m.ebay.de/itm/371538378284

Funktioniert in 99% allerdings noch nie am Zylinderkopf probiert.

Hab ich vergessen zu erwähnen: Das ist ne M6, da sind 12 Nm schon ganz ordentlich...
BTW: Es sitzt nicht zufällig jemand in der Nähe von Hamburg, der sowas rumliegen hat? Dann könnte ich das Ding nämlich endlich zusammen bauen.
 
Detlev

Ich hab damit schon Gewinde für Kopfschrauben repariert, die bekamen 30Nm und zweimal 90 grad...... das ist Belastung. 

Nach meiner Tabelle ist das normale Drehmoment für eine 10.9er M 6x1 15 Nm und für eine 8.8er 10 Nm, von daher sind die 12 Nm noch human.

LDX schrieb:

Moin,
 
hat zwar nix mit Jeeps zu tun, aber da sich hier so viele Schrauber tummeln, dachte ich, ich frag mal in meinem Stammforum.
 
Mein Alltagsfahrzeug, eine Honda CBF 600 SA PC43, hat ein kaputtes Gewinde im Zylinderkopf. Genauer gesagt, eine der äusseren Schrauben eines Nockenwellenlagerdeckels fasst nicht mehr.
Da das Ding gut 12000 Touren dreht, denke ich, das sollte vernünftig instandgesetzt werden.
Ich neige dazu, das defekte Gewinde mit einem Helicoil-Einsatz zu reparieren. Die Last auf der Schraube dürfte recht hoch sein, das Anzugsdrehmoment beträgt 12 Nm. Die Schraube ist aus Stahl, der Kopf aus Alu, das Loch ein ca 15 mm tiefes Sackloch.
Nun die Frage: Eignet sich da ein Helicoil-Einsatz, wenn ja welcher, oder ist da was anderes angesagt? Ich find Helicoil eigentlich ganz prima zu verarbeiten, hab da aber bisher nur niedrig belastete Bauteile verhackstückt.
 
Vielen Dank für eure Tips
Detlev

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Moin Detlev,

ja kannst Du bedenkenlos machen, war 10 Jahre bei Honda und kenne das Problem - meist gehen diese Schrauben genau an diesen Stellen - genau wie die Ventildeckelschrauben nur durch Menschen mit 5 Daumen an jeder Hand kaputt und die so genannten Angstschrauber...das Zauberwort heisst: Drehmomentschlüssel...den zu fest ist nicht immer gut und nach fest kommt ab...und bitte keinen Müll nehmen. Die billigen können meist nicht so kleine Drehmomente - oder aber solche "Topschrauber" die meinen - 12 Nm - "...das hab ich im Ellebogen" - es ist nicht viel und meist ist es dann zu fest - der Kopf ist Alu - die Schraube Stahl - alles wird warm...und ein ohnehin schon geschwächtes Gewinde wird durch Ausdehnung - Alu dehnt sich schneller und stärker aus wie Stahl - und durch die entstehende Zugwirkung weiter geschädigt - und beim nächsten mal rausdrehen - siehe da - hängen Alukringel an dem Gewinde der Schraube- super! Hauptpreis!
Also Helicoil geht - bitte sauber arbeiten - ich habe die meist leicht mit Loctite Hochfest eingesetzt - den Helicoil! Nicht die Schraube - daher sauber arbeiten, sauber bohren, Gewinde für Helicoil sauber mit schneidöl und gerade schneiden, Späne entfernen und ausblasen - vorher rest vom Kopf/Ventiltrieb abdecken, entfetten und wieder ausblasen - Helicoil sauber an/einsetzen und nicht rumsauen und etwa zu viel Loctite - sonst hast Du die Schraube gleich mit eingeklebt, etwas weiter reindrehen das er ganz im Gewinde sitz - und wichtig - bitte alle Lagerdeckel so hinlegen beim Ausbauen der Nockenwelle das Du sie auch genau da wieder einbaust wo sie waren und auch nicht rumdrehen - geht meist eh nicht -oft auch markierung drauf Pfeil oder Punkt nach vorne. Die schrauben nach und nach Handwarm eindrehen und nicht jede gleich festdrehen - wäre nicht der erste Lagerdeckel der sich verspannt und entweder selbst bricht oder die Nockenwelle selber - ok ist/war Dir bekannt - hab es schon anders erlebt...die haben sich nacher gewundert warum der Motor sich nicht durchdrehen lies...haben halt die Nockenwellen ein "wenig" geklemmt... - und unten der Teil vom Helicoil der nacher weggebrochen wird - der zum eindrehen - rausholen und aufpassen das er nicht irgendwo reinfällt - die Helicoils sind sauhart und wenn das im Motor irgendwie hinkommt wo es nicht hin soll gibts Brocken...

Wow viel Text...ach so - Buchse einsetzen geht natürlich auch - ist halt meist nichts für Heimschrauber - habe an diesen Stellen in Aluköpfen aber immer Helicoils bevorzugt - hatte Honda zu meinen Zeiten auch empfohlen - außerdem sollte wirklich mal was misslingen kann man diese auch recht leicht wieder - entfernen/rausziehen und ohne viel Aufwand einen neuen einsetzen.

Hoffe hab die nicht zu sehr wie einen Lehrling behandelt - weiss ja nicht wem ich hier was rate - sicher ist sicher.

So viel Erfolg und Spaß bei Moppedschrauben ! Immer schön um die Deppen drumrum fahren und uffgepasst!

G Heiko

Alles prima, lieber zuviel Text als zu wenig. Danke für die Auskunft, morgen kommt da Helicoil rein.
 
Detlev