e-Zink oder Verzinnen?

Diskutiere e-Zink oder Verzinnen? im Cherokee XJ, MJ Forum Forum im Bereich Cherokee Forum; Moin!   hat einer von euch Erfahrungen mit verzinnen? Ich habe inzwischen schweißen gelernt - aber man soll ja am Ende von außen verzinnen und von...
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iaka

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Moin!
 
hat einer von euch Erfahrungen mit verzinnen? Ich habe inzwischen schweißen gelernt - aber man soll ja am Ende von außen verzinnen und von innen wachsen. 
 
da flog mir im Netz dieses Produkt entgegen -> https://www.tifoo.de/korrosionsschutz-auto-e-zink
 
ist das Bauernfänger-Technik, oder kann man damit auch den Lötkolben ersetzen?
 
Beste Grüße aus Hamburg ;-)
 

Nuser

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Hört sich gut an aber ob das auch geht? 
 
 
cherokee xj

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high octane petrolhead
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Nein, hört sich nicht gut an, weil Heimwerkerkram :yes:
 
Und Verzinnen und Verzinken sind zwei völlig unterschiedliche Dinge.
 
Das was hier versucht wird herzustellen, ist bestenfalls eine galvanische Verzinkung.
 
Und die ist mit einer echten Feuerverzinkung in keinster Weise vergleichbar und erreicht
auch in keinster Weise deren Güte :no:
 
@ Manu: schau dich lieber mal hier um, daß ist definitiv zielführender:
 
===>>> http://www.korrosionsschutz-depot.de/Internetshop/internetshop.html
 
 
 
catmanjag

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Im Grunde funktioniert die Sache aber. Gegen eine galvanische Verzinkung ist zunächst mal nichts zu sagen; im Vergleich zur Feuerverzinkung ist die Schichtdicke aber minimal.
An sich kein Problem, verzinkte Karossen sind ja auch nicht feuerverzinkt.
Die Probleme hierbei bestehen zum Einen in der erforderlichen Beschaffenheit des Untergrundes - dieser muß absolut sauber sein, im besten Fall gebeizt - und in der notwendigen Zeit für den Aufbau einer ernstzunehmenden Schichtdicke. Rein konstruktiv muß man da mit wenig Strom arbeiten, was auch wenig Materialabscheidung bedeutet - schlimmstenfalls setzt ein größeres Blechstück schon wieder Flugrost an bevor man es beschichtet hat.
 
Für kleine Sachen geht das aber, ein Kumpel verwendet sowas im Modellbau.
 
Gurti

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In die ganz feinen Spalten und Kapillaren kommt man damit aber nicht rein. Gut zugängliche glatte Flächen braucht man nicht zu verzinken, da reicht ein vernünftiger Lackaufbau, und die Ecken wo es darauf ankommt kriegt man gar nicht sauber genug.
 
catmanjag

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Dem stimme ich, mehr oder weniger, zu.
Die Spalten und Kapillaren sind immer ein Problem; beim Verzinnen bleibt Flußmittel drin, Lack kriecht nicht etc.......
Einzig was die glatten Flächen angeht - ob mans braucht oder nicht, wenn mans kann - warum nicht? Soll jetzt kein Argument für die Verfahrenstechnik sein.....
 
cherokee xj

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high octane petrolhead
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XJ988 schrieb:
 
An sich kein Problem, verzinkte Karossen sind ja auch nicht feuerverzinkt.
 
 
Das stimmt so leider nicht , Gordon :no:
 
Es gibt sehr wohl unterschiedliche Verzinkungsprozesse im Fahrzeugbau:
 
Feuerverzinkung: Sie ist ein langlebiger Schutz vor Korrosion. Beim Verzinken mit Feuer wird das Blech mit einer beständigen Zinkschicht überzogen. Bevor das aber passiert, wird die Karosserie entfettet, gewaschen und falls nötig, entschlackt.

Galvanische Verzinkung: Beim galvanischen Verzinken wird die Karosserie elektrolytisch mit Zink beschichtet. Das Besondere hierbei ist, dass nicht nur ein langer Korrosionsschutz besteht, sondern zusätzlich noch auf das Aussehen des Wagens geachtet wird. Die verzinkten Flächen werden noch mit Chrom überzogen, wobei der Kunde selber bestimmten kann, wie dick die Schicht sein soll. Zudem hat sie den Vorteil, sehr preiswert zu sein.

Diffusionsverzinkung: Sie ist auch unter dem Namen Sherardisieren bekannt. Dieses Verfahren wird bereits seit über 100 Jahren erfolgreich angewendet gegen Korrosion. Einige Besonderheiten gegenüber anderen Verfahren sind maßgebend bei dieser Technik. Die Oberfläche ist spürbar härter, die schützende Schicht lässt sich in der Dicke variieren und eine Wasserstoffversprödung ist so gut wie ausgeschlossen. Die Behandlung erfolgt unter extremer Hitze und mithilfe von Sauerstoff.

Mechanische Verzinkung: Beim mechanischen Verzinken wird mit Glaskugeln und Promotorzusätzen Zinkpulver auf das zu bearbeitende Blech aufgebracht. Das Metallpulver kann ohne Wärmezufuhr angebracht werden. Anschließend kann die zu reparierende Fläche herkömmlich passiviert werden.
 
Gruß Micha
 
HerrRossi

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Micha - wo nimmst Du nur die Zeit her solch ausführlichen Hinweise zu geben?! ... dachte Du wärst mit dem Aufbau deines Schätzchens in Beschlag genommen.
 
... upps, sehe gerade den Zeitpunkt des Posts - mea culpa, ich rudere zurück.
 
:wave: Rossi
 
Dave1989

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iaka

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@ Micha: super shop - danke für den Link ... 
 
also 
 
für den Schweller-Hohlraum stehen einige Dosen Fluid Film bereit. Mein (laienhafter) Plan:
 
- schweißen (Schweller und Radkästen vorne also der Ansatz zum Bodenblech) 
- Löcher in Schweller bohren für Fluidfilm-Sonde (hab gehört, man soll zuerst schweißen, da man sonst den Fluidfilm verdampft) 
- Hohlraum mit Fluidfilm fluten
- Loch-Kanten verzinnen (?) und anschließend mit Karrosserie-Kleber schließen?
- dann die Bleche von außen verzinnen und von innen wachsen?
 
oder wie geht man das an? 
 
muss das so gemacht werden -> https://www.youtube.com/watch?v=rhYv2BYhs6g
falls ja - geht das nicht auch mit einem Heißluftfön? 
 
oder geht auch einfacher? Ich will jetzt keinen Preis in Restauration gewinnen... soll aber auch nicht nach 5 Jahren wiederholt werden müssen... 
 
 
 
 

Nuser

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Der Vollständig halber, fs gibt auch die Methode "Kaltverzinken " wo mit dem Pinsel Zink aufgestrichen wird. Was wohl von der Haltbarkeit am wenigsten Wirkung zeigt.
 

Elvislebt

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Ich würde diese beschriebenen Bleche auch von außen wachsen. Wo Fett ist, ist Ruhe. Vor und nach dem Winter anschauen und gegebenenfalls ausbessern. Ist ja keine Arbeit.
In meiner Traktorpflegementalität schmiere ich zweimal bis dreimal im Jahr den Unterboden meines TJ mit einem Öllappen ein. Vorher steht paar Minuten der Rasensprenger drunter. Gefühlte 10 Minuten Arbeit, bei der Gelegenheit checke ich alles unten rum ab (also am Auto), kostet quasi beinahe nix und der hat keinen Rost am Unterboden.
In die Radkästen (ohne Plastik-Innenkotflügel) pinsel ich vor dem Winter Owatrol rein. Hält auch ohne Rost fast ein Jahr.
Was Du mit Loch-Kanten meinst weis ich nicht. Aber ich würde so weinig wie nur möglich zukleben. Irgendwie kommt doch was rein (und wenn sich Schwitzwasser bildet) und dann wieder nicht raus. Dann gammelts von vorne los.
 
 
Gurti

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Löcher für eine Sonde brauchst du nicht extra bohren, da sind so einige vom Innenraum her drin.
Von vorne gibt es ja den Dreckeinwurf hinter der Radhausverkleidung, und hinten führt das Lüftungsgitter im Türbereich direkt in den Hohlraum. Unten sind ja die planmäßigen Kondensatabläufe, da sollte überflüssiger Fluidfilm raus laufen.
 
Hier der Dreckeinwurf, anderes Bild habe ich gerade nicht zur Hand:

 
 

HarzerGC

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ich möchte mich mal einklinken.
ich habe gestern nun meine Reparatur hinter mich gebracht.
(Kurbelwellensimmerring, also Getriebe raus und wieder rein)
alles was mir dabei so in die hände gefallen ist und was ich sonst so gesehen hab. hab ich mit einer Drahtbürste bearbeitet, dann mit Rostumwandler eingesprüht, und dann Lack oder Unterbodenschutz drauf gemacht.

von dem Rostumwandler bin ich begeistert. das zeug heißt brunox epoxy. ich hab davon die sprühdosen.
wichtig ist das rost vorhanden ist. auf glatten Flächen hält es nicht so gut.

ich finde das zeug ne gute Möglichkeit für die stellen die man nich richtig saber bekommt oder spalte die nicht zugänglich sind weil es da rein läuft wenn man etwas dicker sprüht.

wie lange das ganze nun hält kann ich leider noch nicht berichten.

als ich es bei anderen Gelegenheiten eingesetzt hab hat es sich auf jedenfall als sehr gute Grundierung erwiesen.
 

iaka

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Elvislebt

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BW S743 ist die offizielle Bezeichnung. Oder auch "Gurulan" PX11A
Ist technische Vaseline mit 10% Bienenwachs. Gleicher Effekt wie Mike Sanders. 90% Vaseline und 10% Wachs. In einen alten Kochtopf und erwärmen. Rumrühren und dann warm drauf. Durch das Wachs wird die Vaseline fester und nutzt sich nicht so schnell ab.
Das Sanders bekommst heute über ebay auch recht günstig. Habe halt noch Vaseline rumstehen und die muss irgendwo hin. :rofl:
 
 

Elvislebt

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Du solltest schauen, daß Du an den Stellen, an denen Du wachsen willst, wirklich die nächsten Jahre nicht schweissen musst. Wenn du erst das Wachs drauf hast oder vielleicht sogar in Hohlräumen wie dem Schweller drin hast, dann ist Schweissen schlecht. Nicht weil das Fett/Wachs verpufft sondern eher wegen Brandgefahr.
Bei nicht so gut haftenden Ölen ist das kein Thema. Die verkriechen sich im wahrsten Sinne des Wortes von alleine bzw. werden oder sind schneller abgewaschen.
Da kann schon der Hochdruckreiniger (von mir aus auch mit einem Schuß Autoschampoo) das Öl wegspülen.
 
 
catmanjag

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Na, die Seite ist zwar sehr informativ, aber auch verwirrend.
 
Im Endeffekt wird nur eine Art der Verzinkung im Fahrzeugbau angewandt - zugegebenermaßen eine Art der Feuerverzinkung, die aber auch nur vor der eigentlichen Blechbearbeitung.
Reguläre Feuerverzinkung an der fertigen Karosse verbietet sich aufgrund der Temperatur; hab ich mehrfach mit verschiedenen Verzinkern durchgekaut, haben alle abgelehnt. Das Zeug kommt hinterher krumm und schief und völlig verbeult raus.
Galvanische Verzinkung hinterher (im Tauchbad) macht auch keinen Sinn, da bekäme nur die Aussenhülle was ab. Jeder Innen/Hohlraum bliebe blank (Faradayscher Käfig).
 
 
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