XJ 4.0L 1997 fl: Getriebe? Zieht schlecht, rollt zurück

Diskutiere XJ 4.0L 1997 fl: Getriebe? Zieht schlecht, rollt zurück im Cherokee XJ, MJ Forum Forum im Bereich Cherokee Forum; Hi Jeep-Community,   über das Thema des sehr heiß werdenden Motors und des kochenden Kühlmittels habe ich in anderen Themen gelesen und werde die...
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Hi Jeep-Community,
 
über das Thema des sehr heiß werdenden Motors und des kochenden Kühlmittels habe ich in anderen Themen gelesen und werde die Ratschläge beherzigen. Aber vielleicht gibt es Zusammenhänge mit folgendem Symptom, aufgetreten beim Ziehen eines Anhängers (ca. 1,9 to) auf einer sehr langen Steigung (Ruselberg, Bayer. Wald):
 
Der Jeep zog immer schlechter, Vollgas, hohe Drehzahl, Motor wurde sehr heiß, das Kühlwasser kochte. Ich hatte das Gefühl, dass das Automatikgetriebe nicht mehr richtig griff. Ein starker Geruch so ähnlich wie verbrannter Kunststoff war zu bemerken, auch im Wageninneren. Bei einem Test ohne Anhänger stell ich heute fest, dass der Jeep im Stand bei eingelegtem Gang (egal, welche Stufe) rückwärts rollt. Steigung ca. 9 - 10 Grad, ca. 16 %.
 
Kann so etwas vorkommen? Was könnte die Ursache sein? Was kann ich dagegen tun?
 
DANKE! ... im Voraus schon für eure wertvollen Tipps.
 
Gurti

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1,9 to Anhänger, lange Steigung und 31er ohne angepasste Übersetzung vertragen sich nicht gut. Der Geruch könnte von verbranntem Getriebeöl kommen, lange Zeit Vollast mit viel Wandlerschlupf bringt da extreme Temperaturen zustande. Der im Ölkühler im Wasserkühler kann prima kurze Temperaturspitzen abfangen, wenn das Kühlwasser auch schon kocht ist da natürlich nicht viel Reserve.
Generell sollte man dem Dicken genug Drehzahl erlauben wenn er was leisten soll, also zum Beispiel runterschalten bevor er zu warm wird. Dem Cherokee (besonders mit 31ern) ist es lieber im zweiten Gang mit 85 eine Steigung hoch zu blasen als im dritten oder gar vierten mit offenem Wandler immer kurz vor dem Herunterschalten zu operieren. Das maximale Drehmoment liegt ja erst bei weit über 3000 U/min an, unter 2000 gibt er eigentlich nur Wärme statt Leistung ab.
Ich würde erst mal das Getriebeöl (2-3x wechseln oder Spülung) tauschen, mit etwas Glück hat das Getriebe es überlebt.
Außerdem sollte der Viscolüfter bei heißem Motor und hoher Drehzahl schön laut (lauter als der Motor) geheult haben wenn die Viscokupplung noch in Ordnung ist. Normalerweise bringen die beiden Lüfter in Zusammenarbeit die Wärme des I6 ausreichend weg, nur bei hoher Dauerbelastung mit zu niedriger Drehzahl ist die Leistung des Viscolüfters zu schlecht.
Kühlerdeckel hält den Druck? Sieden sollte er auf keinen Fall unter ca. 110°C, der E-Lüfter springt ja erst bei 105° an.
Wie alt ist die Wapu?
 
 
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Verbranntes Getriebeöl, das könnte der Geruch gewesen sein. Die Farbe des Öls ähnelt eher dem Tiroler Nussöl als einem Rosé.
Viscolüfter und Elektrolüfter (neu) haben anständig und laut geblasen.
Die Motortemperatur ist grundsätzlich problematisch. Sie ist zwar im Normalbetrieb knapp unter 100 Grad, bergauf oder im langen Stau steigt sie fast in den roten Bereich. Der Kühlerdeckel (neu) macht bei 91 % auf, beim Kochen läuft der Überlaufbehälter über. War Ende Mai - Mitte Juni damit in Südost-Marokko, bin durchgehend mit offener Motorhaube gefahren (vo und hi, Distanzstücke), um die Hitze abzuleiten.
Das Alter der Wapu weiß ich nicht, auf jeden Fall älter als 7 Jahre.
Wie müsste ich die Getriebeübersetzung anpassen? Was ist da grundsätzlich zu tun?
Ich habe auch von Kühlerreinigung gelesen, ggf. neuer Kühler ...
 
Gurti

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Was meinst du mit 91% bei denen der Kühlerdeckel auf macht? Er darf nichts durchlassen bevor die Einschalttemperatur des E - Lüfters (105°C) nicht überschritten ist. Wenn er neu ist und trotzdem eher was durchlässt taugt er eben nichts.
 
LionRH

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hast beim Anhängerbetrieb den overdrive abgeschaltet und beim automatik die Stufe 2 oder 1 gewählt? Anhängerbetrieb unter 2000 umdrehungen ist nicht optimal für den drehmomentwandler. zu viel schlupf, zu viel temperatur... was hat die Öldruckanzeige im cockpit angezeigt? ist doch sicher der Öldruck eingebrochen ;-)
 
Gurti

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Das AW4 hat keinen Overdrive zum Abschalten, bei dem ist der 4. Gang sozusagen der Overdrive...
 
Anpassen der Übersetzung erfolgt durch Änderung der Achsübersetzungen von 3,55 auf 4,11, dann ist die Gesamtübersetzung mit 31er Reifen wieder fast genau original (ein kleines bisschen kürzer, aber das ist gut um die höheren Fahrwiderstände auszugleichen).
 
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Also auf dem Original-Jeep E-Lüfter sind die 91 o eingeprägt. Die Theorie Kühlerdeckel vs. E-Lüfter leuchtet mir ein. Aber, warum stellt man dann solche Kühlerdeckel her? Die Jeepwerkstatt sagt, dass er immer unter 100 o öffnen muss ...
 
Wegen der Achsübersetzung frag ich mal, wer mir das anpassen könnte.
 
Auf den Öldruck (Motor) hatte ich nicht geachtet. DANKE für den Hinweis!
 
Kann denn im Automatikgetriebe sich die "Reibung" verschlechtern? Sodass die "normale" Kraft nicht mehr ankommt? Hat das mit dem Wandler zu tun?
 
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Das hat mit dem Öl zu tun! Wenn es verbrannt ist, stimmt die Viscosität nicht mehr und der Wandler arbeitet nicht mehr richtig. Wie oben gesagt unbedingt spülen und neues Öl einfüllen! Hatte ich auch schon mal! 
 
Gurti

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Der Kühlerdeckel darf niemals unter 100° C öffnen, sonst könnte man ihn ja gleich weglassen. Die normale Betriebstemperatur des XJ ist 95° C, da würde ja dauernd das gesamte Kühlmittel verdunsten. Seit die Zeit der Verdampfermotoren vorbei ist laufen alle Kühlsysteme mit Überdruck, genau aus dem Grund daß sie nicht bei 100 sondern erst bei ungefähr 110 (bei manchen Motoren auch 120)° C beginnen zu kochen. Hält der Kühlerdeckel den Druck nicht bilden sich Dampfblasen, die geraten auch mal in die Wasserpumpe und das ganze System wird nicht mehr richtig umgewälzt.
Ich hatte mal bei einem uralten Passat einen undichten Kühlerdeckel, da musste ich jeden Tag Wasser nachfüllen.
 
 

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Neues Öl ist wohl wirklich empfehlenswert.
 
@Gurti: Ist der OD nicht deaktiviert, wenn man den Ganghebel auf 1/2 oder 3 stellt? Dann sollte das AW4 doch nicht in diesen schalten?
 
Jedenfalls tut sich mein Grand wesentlich leichter am Berg mit Hänger, wenn ich auf die 3 Stelle. 1/2 dann zum runterrollen.
 
Wenn der Wagen am Berg mit eingelegter Fahrstufe zurückrollt, dann ist entweder der Berg zu steil (16% ist ja schon ein bisschen was) oder das Öl im Automatikgetriebe hat mittlerweile eine zu geringe Viskosität durch zu große Hitze, sodass im Wandler nicht genügend Kraft / Reibung zwischen den Rädern im Wandler aufgebaut werden kann - Vorausgesetzt der Wandler ist in Ordnung.
 
 
Amphiranger

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Ich glaub hier verwechselt jemand den Overdrive mit der Überbrückungskupplung. Siehe Post #7.
 
Gurti

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Der Grand hat einen Overdrive, den kann man auch deaktivieren. Eine Wandlerkupplung haben sowohl ZJ als auch XJ. Durch das deaktivieren des Overdrive beim Z bzw herunterschalten in 3 beim XJ wird dem Getriebe ermöglicht wegen des geringeren Drehmoments die Wandlerkupplung wieder zu schließen und dadurch das Öl nicht mehr im Wandler aufzuheizen.
Das mit dem zu heiß gewordenen Öl hatte ich auch mal nach einer laaaangen Wühlaktion im Tiefsand. Die Karre war praktisch bis zum Unterboden im Sand begraben, die heiße Luft von den Ventilatoren konnte nirgends mehr hin und ordentlich ackern musste er auch noch. Nachher deutlich schlechter Vortrieb vom Wandler.
 
Test: 4WD Part Time rein, auf D stellen, Bremse fest (!) treten und Vollgas. Der Motor sollte maximal bis 2500 U/min hochdrehen.
(Ich hatte mal aus Versehen kein Allrad drin, das gibt einen schönen Burnout :inlove: )
 
LionRH

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handbremse fest UND vollgas halte ich für keine gute idee... dabei ist mir sicher die steckachse abgedreht bei meinem allein-rettungs-versuch... hab dann silvester und neujahr unterm auto gelegen... blockierte Räder und max druck auf den wellen kann nicht lange gut gehen... ist ja wie ein 10t anhanger den berg hoch ziehen ._.
 
Oberland

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Habe am Mittwoch einen Termin für die Getriebespülung + Getriebeölfilter + Dichtung + Öl bekommen. Der Meister meinte auch, das würde reichen, da noch keine typischen Symptome für ein defektes Getriebe aufgetreten sind. Btw: Kein billiges Unterfangen.
Am Tag danach mache ich die Tour in der entgegengesetzten Richtung, hole also den mit meinem Willys beladenen Anhänger wieder ab. Und bergauf max. die Stufe 3 wählen. Ich werde Euch berichten, wie es mir erging.
Vorerst DANKE!!!
 
wjrobby

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LionRH schrieb:
handbremse fest UND vollgas halte ich für keine gute idee... dabei ist mir sicher die steckachse abgedreht bei meinem allein-rettungs-versuch... hab dann silvester und neujahr unterm auto gelegen... blockierte Räder und max druck auf den wellen kann nicht lange gut gehen... ist ja wie ein 10t anhanger den berg hoch ziehen ._.
Gerd hatte nix von Handbremse fest gesagt...

Er sagte: 4WD Part Time einlegen und BREMSE fest treten...
Das ist dann doch noch mal ein kleiner Unterschied..,

Gruß Robert.
 
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ups... entschuldigung... nix handbremse ^^

aber die bremse fest treten blockiert doch auch alle Räder und dann vollgas? kann mir nicht vorstellen das das gut ist für den ganzen antriebsstrang
 
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Das ist ja keine Übung für den Dauerbetrieb, nur um mal kurz zu testen wie hoch der Wandler den Motor drehen lässt wenn's hinten steht.
Überleg' mal: Das Drehmoment das da auf die Wellen wirkt ist immer noch wesentlich kleiner als beim höchsten Drehmoment des Motors (bei 3400 U/min oder so), und das geht ja auch auf die Wellen wenn du im ersten Gang voll drauftrittst und der Motor diese Drehzahl erreicht. Und wenn die Räder nicht durchdrehen geht es sogar nur auf die Hinterräder wenn du in 2H voll beschleunigst...
 
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Ein interessanter Test, den ich mir fast nicht durchzuführen traue. Klingt wie Tierquälerei :) Aber sicherlich effizient.
 
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