pc964 schrieb:
hi volker,
vielen dank für deine info.
wie schon erwähnt.....bin weder chemiker, noch hab ich diese doktorarbeit geschrieben....
ist doch gut dass man nie auslernt.
deine wahl für premiumdiesel zb sehe ich genauso.
um auf die problematik "kurzstrecke" zurück zu kommen.
egal ob otto oder diesel.bei kaltstart mit anschliessend weniger als 5 km gilt piano fahren.
andernfalls klingen diese motoren nach 5 jahren als wären verschiedene klapperatismen drin verarbeitet.
gruss aus fürth
manfred
Dafür sind die Foren ja da und es finden sich immen Leute die aus Erfahrung oder Beruf wissen wovon sie reden.
Das Thema Kurzstrecke ist so alt wie der Otto- und Dieselmotor. Ist es nicht komisch, dass man erst in jüngerer Zeit laufend darüber reden muss und die Hersteller sogar in den Handbüchern Mindeststrecken angeben die man nicht unterschreiten soll....Ich hatte mal den viel gelobten Mazda CX5, da stand doch glatt im Handbuch, dass ich Strecken um 15 km meiden soll....lächerlich, aber man hat halt Schiss vor Konsequenzen und will sich absichern.
Als die ersten DPFs von VW heraus kamen hatten einige meiner Kollegen laufend Probleme mit Ölständen weit über voll...Ölverdünnung, weil man die Sache mit dem DPF und der Regeneration schlicht nicht im Griff hatte. Den zur Verbrennung der Partikel erforderlichen Kraftstoff könnte man ja auch in den Abgas weg spritzen, aber dazu würde man weitere Komponenten benötigen. Daher haben sich die Billigheimer bei vielen Herstellern gedacht...nehmen wir doch einfach die vorhandene Einspritztechnik und Motorsteuerung und pusten ein wenig Diesel in den Ausblasetakt. Das es dabei zu Kondensation an den Zylinderwänden und damit zur Verdünnung des Öls kommen würde hat man vernachlässigt, bzw. man ist davon ausgegangen, dass die kleine Menge im Betrieb wohl wieder verdampfen würde, wenn das Öl heiss genug geworden ist.
Nun ist Theorie und Praxis nicht immer vereinbar. Leider ist der Diesel bei uns so beliebt, dass nicht wenige Fahrzeuge tatsächlich so betrieben werden, dass das Öl nicht heiss genug wird, bzw. die Fahrzyklen zur Verdampfung nicht ausreichen. Dann kommt es zu Problemen. Einiges haben die Hersteller über die Motorsteuerung verbessern können, aber ich habe den Eindruck, dass gerade die Hersteller die diesen Umweltkäse im eigenen Land nicht brauchen und nur für die liebe EU einbauen sich schwerer tun.
Inzwischen sind einige Wissenschaftler aufgewacht und haben festgestellt, dass die Partikel aus den Diesel Abgasen nicht einmal das Problem sind, die DPFs bei PKWs also kaum eine umwelttechnische Relevanz haben, aber damit werden wir die Dinger noch lange nicht los.
Noch größer wurde das Problem allerdings als Raps Methyl Ester als Bio Komponente beigefügt werden musste. Wenn die normalen Diesel Komponenten bei heissem Motor noch aus dem Öl ausgetrieben werden können, dann ist das bei RME nicht der Fall, denn das Zeug siedet erst, wenn dein Motor schon hin ist (ca. 300C) In der Folge reichert sich RME also im Motoröl an und RME ist eideutig schlecht für Öl und Motor.
Ich habe einmal einen Ingenieur der Audi Regionalbetreuung gefragt welche Ölverdünnung zulässig sei. Darüber wollte er nichts wissen und hören, hat dann aber bis 10% zugegeben. Auf die Frage wieviel RME der Motor denn vertragen würde wurde er etwas panisch und meinte nur, dass das nichts im Öl zu suchen hätte....das war aber ein Gespräch am Rande der Forschung zu Zeiten in denen das Thema noch weniger öffentlich war. Heute gibt es selbst vom ADAC Studien, die die Anreicherung von RME im Öl belegen.
Langlebiger werden unsere Motoren dadurch nicht und vor dem HIntergrund versteht man auch besser warum die Auto Hersteller in Sachen Kurzstrecke etc, etwas nervös sind.
Premium Diesel hat bisher i.d.R. kein RME, sonst wäre die Qualität kaum zu erreichen. Selbst wenn Proben des ADAC und anderer in Einzelfällen RME in diesen Kraftstoffen nachgewiesen haben, dann handelt es sich i.d.R. nur um geringe Anteile durch unbedeutende Vermischungen beim Transport. Man kann sich sicher leicht vorstellen, dass nicht jeder Tankwagen vor jeder Ladung gereinigt wird und durchaus Produkte verschiedener Qualitäten im Wechsel fahren muss.
Ich schaue da nicht auf den Cent und versuche wenn immer möglich RME frei zu tanken, dauernde Kurzstrecken zu meiden und dem DPF Zeit zur Regeneration zu gönnen.
Ergebnis....0 Ölverdünnung bei allen meinen Diesel Fahrzeugen (Audi A6 Allroad, Audi Q5, Mazda CX5, Ducato, und Wrangler....natürlich nicht alle gleichzeitig ;-))