Wie prüft man(n) einen Turbolader im eingebautem Zustand?

Nuser · 30.09.2017

Höchstwarscheinlich eine Blöde Frage, aber wie prüft man ob der Turbo auch richtig bläst?

1. Man könnte ihn ausbauen und eine Sichtprüfung vornehmen, birgt aber das Risiko das man Bolzen abreißt.
2. Man könnte den Schlauch vom Turbo zum Ansaugkrümmer abnehmen und fühlen ob er ordentlich pustet.
3. Man könnte den Ansaugschlauch vom Luftfilter abnehmen und fühlen ob er ordentlich saugt.

Der Turbo lauft völlig Geräuschfrei ohne pfeifen. Wenn man ihn nicht sehen würde wüsste man nicht das er da ist.

Gurti · 30.09.2017

Bei einem Auto mit OBD2 einfach mit einem gewöhnlichen Reader den Ladedruck anzeigen lassen.

Nuser · 30.09.2017

Leider hat der Zetor so etwas nicht.

Dave1989 · 30.09.2017

Schlauch vom Turbo ab und Welle auf Spiel prüfen. Axial minimales Spiel, Radiales null. Übermäßig Öl im Ansaugschlauch ist ein Indikator (ein bisschen ist normal). Schaufeln kann man dann nur die eingangsseitigen kontrollieren.

Ein bisschen info zum Vehikel wäre gut. Wenn es sich um einen Traktor handelt, kann das ein passender Händler sicher über Servicestecker auslesen.

Vom "das ding muss doch ordentlich pusten" - Test würde ich abraten. Sucher gibt es aber Messgeräte, die den Druck testen können. Wobei das bei VTG Ladern auch lastabhängig passiert. Da ist nix mit mal eben testen...

Gurti · 30.09.2017

Nuser schrieb:
Leider hat der Zetor so etwas nicht.

Äääh, ja, hat er glücklicherweise wohl nicht. Ist er schon etwas älter?
Irgendwo wird sich doch ein Manometer reindrehen lassen um den Druck mal zu messen.
Aber welche Symptome lassen dich da nach einem Fehler suchen? Leistungsverlust, Blaurauch oder gar dicker schwarzer Qualm? Oder ist es nur ein erhöhter Ölverbrauch?

Nuser · 01.10.2017

Der Motor hat weder Blaurauch oder schwarzen Qualm noch hohen Ölverbrauch, nur was mich etwas Wundert ist das man den Turbolader überhaupt nicht hören kann, egal welche Drehzahl oder Lastbereich. Während es deutlich hörbar ist bei den großen "Schlüter" den mein Nachbar hat, der hat einen ähnlichen Sound wie die alten "Kirovets K700A " Nicht das mir dieser Sound fehlt. Aber ich würde gern wissen ob der Lader noch aufläd oder eventuell festsitzt. Müßte sich vielleicht feststellen lassen in dem ich in den Schlauch der zum Ansaugkrümmer geht reichlich Klopapier stopfe, natürlich wenn der Schlauch lose ist. Wenn der Lader dann Druck erzeugt müßte es rausgepustet werden wenn er dreht. Denn es könnte auch sein das er fest sitzt und der Motor durch den Lader ganz normal Luft ansaugt.

Es Handelt sich in diesen Fall um Zetor Cystal 8011 Turbodiesel von 1976, also Trecker ob wohl es im Prinzip ja bei jedem Turbodiesel gleich sein müßte. Abgesehen vom Turboloch. Soll mein neues Spielzeug/Restaurationsopjekt werden, weil mir der Jeep zu Schade ist.

YjMike · 01.10.2017

Dieselmotoren arbeiten mit Luftüberschuss. Wenn der Turbo ausfällt dann würde er schwarz qualmen da zuwenig Luft im
Brennraum wäre.

Gurti · 01.10.2017

Genau. Ich vermute der Zetor hat nur einen geringen Ladedruck, das machte man früher um dem Motor ohne großen techischen Aufwand etwas mehr Dampf einzuhauchen. Es wurde einfach an den normalen Sauger der Turbo angeflanscht und die Einspritzmenge angepasst, da ist natürlich nicht so viel möglich wie bei einem durchkonstruierten Turbomotor aber aus einem 70er konnte man mit wenig Aufwand einen 80er machen.
Das Turbogeräusch hängt von vielen Faktoren ab und der Sound stand bei Zetor auch wohl weiter unten im Lastenheft als bei Schlüter

kktp2 · 01.10.2017

Müsste der nicht spührbar (sehr stark spührbar) weniger Leistung haben?

Gurti · 01.10.2017

Der Leistungszuwachs bei einem "Mildturbo" fällt ja nicht so extrem aus, entsprechend wenig geht die Leistung zurück wenn der Ladedruck nicht mehr erreicht wird. Der Motor bringt noch etwa so viel Leistung wie sein kleinerer Bruder ohne Turbo, räuchert nur stärker weil zuviel Diesel im Spiel ist.
Wenn der Turbo gar nicht mehr rund geht ist der Leistungsabfall (und das schwarzräuchern) enorm weil ja die Ansaugluft und die Abgase durch den stehenden Turbo stark gedrosselt werden. Aber das scheint ja hier nicht der Fall zu sein.

Also, Norbert, spann' das Teil vor die Zapfwellenbremse, dann weisst du es genau.
(Aber nicht mit dem Schlüter vergleichen, dann fängst du an zu weinen :thefinger_red: ).

Nuser · 02.10.2017

Hej Gerd
Gute Idee das mit der "Zapfwellenbremse", aber Bitte verrate mir wo ich das dazu benötigte "Goldene Augenmaß" herbekomme, einen "Kompssschlüssel" und die berühmte "Kurbel" zum zurückdrehen der Zeit könnte ich auch gut gebrauchen!

Wie du ganz richtig vermutet hast ist es wohl ein "Mildturbo". Der Turbolader sitzt direkt auf dem Auspuffkrümmer und zwischen den Luftansaugschlauch, wenn man den wegbauen würde passt der Auspuff direkt auf den Krümmer. In sofern wird der Leistungsverlust kaum spürbar sein. Aber gut zu wissen das er räuchern oder schwarzräuchern würde wenn der Turbo kaputt oder fest ist. Das tut er nicht, aber wenn er es sollte weiß wo ich mit der Suche ansetzen kann.

Gruß Norbert

Gurti · 04.10.2017

Wenn dein Zetor einigermaßen gut drauf ist dürfte er etwa 75 - 80% seiner Nennleistung auf die Zapfwelle schicken.
Der Schlüter schafft nur deshalb mehr Prozent der Nennleistung weil gewöhnlich sein Motor wesentlich mehr Leistung hat als angegeben.

monk · 04.10.2017

Dave1989 schrieb:
Schlauch vom Turbo ab und Welle auf Spiel prüfen. Axial minimales Spiel, Radiales null.

Minimales radiales Spiel kann der kalte Lader ruhig haben, auf Betriebstemperatur dann aber kein Spiel mehr!!

Dave1989 · 04.10.2017

Ich würd' dann aber nicht mehr reinfassen...

monk · 05.10.2017

Solange er steht.

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