Hinterere Antriebswell ausbauen, Differential

Hallo zusammen,
 
der Tüv hat mir zu viel Achsspiel attestiert. Nach dem Öffnen des hinteren Differentials (Dana 35) habe ich schon die scharfen Kanten der Steckachsen-Enden gespürt. Da muss es ziemlich viel abgerieben haben. Sonst sind die Enden abgerundet.
Also habe ich neue Steckachsen mit Lagern bestellt und wollte die Achsen heute wechseln. Nun ist der Korb in einer Stellung, durch die ich nicht an die kleine Schraube gelange, um den Sperrbolzen auszubauen. Der Korb lässt sich nicht in die richtige Stellung drehen. Klar, das große Tellerrad wird durch das kleine Zahnrad hinter der Antriebwelle gesperrt. Nun wollte ich die hintere Antriebswelle abbauen, damit sich der Korb drehen lässt, habe die 4 Schrauben am Kreuzgelenk entfernt und versucht die Antriebswelle abzunehmen. Leider bewegt sich die Welle gar nicht. Ich war eigentlich der Meinung, man könne die Welle ein wenig in Richtung Verteilergetriebe schieben, um sie aus dem Gelenk zu drücken. Geht aber nicht. Ich habe den Wagen über den rahmen auf Böcke gestellt. Die Hinterachse hängt quasi am Wagen.
 
Gibt es da eine bestimmte Vorgehensweise?
 
Noch eine Frage. Wie leicht oder schwer lassen sich übliche Weise die hinteren Räder im aufgebockten Zustand drehen? Ich muss quasi mit ganzer Kraft an der Trommel drehen, damit sich da irgend was tut. Das scheint mir alles sehr schwergängig. Ist das normal oder muss ich neben den Radlagern noch die Lager des Korbs erneuern? 
 
Viele Grüße
 
Peter
93er GC 5.2 4x4

Hallo Peter,
 
wenn du die hintere Kardanwelle ausbauen willst, mußt du schon beidseitig
die Schrauben der Welle demontieren.
 
Also nicht nur hinten an der Achse, sondern auch vorne am VTG.
 
Dann entnimmst du die Segmentscheiben unter den Schrauben und die
Welle ist problemlos entnehmbar.
 
Achtung: die Schrauben sind nicht metrisch, sondern zöllig ! ( 5/16" )
 
Was die Schwergängigkeit der Räder hinten angeht:
 
Möglicherweise ist die Bremse fest...
 
Und Vorsicht mit dem Differentialbolzen bzw. dessen Sicherungsschraube:
 
Die Schraube nicht vermurkeln, dann hast du ein echtes Problem !
 
 
Gruß Micha
 
 

Hallo Peter.

Evtl hilft es auch, dass Getriebe aus P auf Stellung N zu schalten.

Vergiss dabei aber bitte nicht, den Wagen gegen wegrollen zu sichern..

Gruß Robert.

Also die hintere Kardanwelle ist nur am Diff angeschraubt, am VTG ist sie nur "gesteckt".
Es kann sein, das das Kreuzgelenk etwas in dem Yoke festgegammelt ist. Vllt mal mit einem Schraubendreher drunter gehen und Hebeln.

GrandCherokee93 schrieb:

Also die hintere Kardanwelle ist nur am Diff angeschraubt, am VTG ist sie nur "gesteckt".
 

Zum Vergrößern anklicken....

 
Stimmt, war in Gedanken irgendwie bei der vorderen Welle.
 
Ansonsten: Überzeugungsarbeit leisten mit Montiereisen, Mottek etc.

Ich stecke immer einen großen Schraubendreher o.ä. hinter das Gelenkkreuz und hebele. Dann fliegen die Töpfe und Lagernadeln nicht so leicht durch die Gegend wie beim argumentieren mit dem Mottek.

Zur Schwergängigkeit...
 
Wenn die Welle hinten raus ist, oder der Karren mit allen vier!!! Rädern in der Luft hängt ist es möglich per Handkraft das Diff durchzudrehen. Das ist aber nicht leicht möglich, da von Achsseite im Diff eine Übersetzung in Richtung Kardan stattfindet. Vom Kardanflansch geht das wesentlich leichter aus!
 
Gertiebe oder VTG in N-Stellung wird nicht helfen, so lange eine Achse auf dem Boden steht (permanent4x4).

Guten Morgen,
 
vielen Dank für die Antworten. Werde am kommenden Wochenende weitermachen.
 
Zum Thema Verschleiß an den Hinterachsen anbei mal ein Foto, auf dem gut zu sehen ist, wie die Enden der Steckachsen abgeschliffen und sogar der Bolzen eingeschliffen ist. Laufleistung der Achsen ca. 185 Tkm.
 
Gruß
 
Peter
 

 
 

Wieviel Spiel sind das?
 
Messe mal bitte!

Heisseluft schrieb:

Wieviel Spiel sind das?
 
Messe mal bitte!

Zum Vergrößern anklicken....

 
Ich kann das erst am Wochenende messen, aber an der linken Steckachse war das gefühlt > 0,5 cm. Hat sich spürbar verschieben lassen. Rechts war es etwas weniger. Ich fahr wohl mehr Rechtskurven.
 
Wenn ich die Achsen ausgebaut habe, versuche ich mal genau zu messen, wie lang diese noch sind.
Wenn man im Differential die Enden mit dem Finger erfühlt und merkt wie scharf die Kanten sind, ist klar, dass die ehemals abgerundete Spitze quasi abgefeilt wurde.

Die Achswellenlänge versuchen zu messen wird nichts.
 
Messe mal mittels Fühllehre den Spalt am Herzbolzen!

Ich stelle mir nur gerade die Frage, wieso der Herzbolzen seitlich
neben den Steckachsen so merkwürdig aussieht.
 
Oder ist das nur eine optische Täuschung / Schattenwurf ?
 
Das erste Bild ist deines, das zweite ein anderes von einem
überholtem Diff.

Das ist Schatten, denn wo kein Licht ist, ist Schatten.

Nach meinem Empfinden sehen die Steckachsenköpfe jetzt noch nicht wirklich dünn aus......aber gut, das kann täuschen. Wer will misst hier das reale Spiel, wem das zu viel ist der tauscht einfach die Achsen.

trommeln runter nehmen und sich nen fixpunkt zum messen suchen. abstand zwischen trommelbremsenhalteplattedingsda und der steckachse messen. 2-3mm spiel sind noch im tolleranzbereich. sind gefühlt 5mm ^^

auch bei neuen steckachsen hast du wenigstens 1 mm spiel... hört man immer wieder das der unfähige blaukittel sowas als defekt deklariert (gerne auch als Radlager defekt ._. )

cherokee xj schrieb:

Ich stelle mir nur gerade die Frage, wieso der Herzbolzen seitlich
neben den Steckachsen so merkwürdig aussieht.
 
Oder ist das nur eine optische Täuschung / Schattenwurf ?
 
Das erste Bild ist deines, das zweite ein anderes von einem
überholtem Diff.

Zum Vergrößern anklicken....

Das Bild täuscht ein wenig. Ich habe es, wegen der Datenbegrenzung von 500 KB, verkleinert. Das hat die Veränderungen im Farbverlauf verursacht. Es waren auch ziemlich lichtarme Bedingungen für ein Foto mit Handy.

Hallo zusammen,
 
nun ist die Katastrophe da. Die Sicherungsschraube war kaputt. Sie ließ sich verdächtig leicht lösen und dann kam nur ein Teil des Ganzen heraus. Nun kann ich den Sicherungsbolzen nicht mehr entfernen.
 
Hat jemand eine Idee, wie ich den Rest der Schraube aus dem Gewinde bekomme. Die Stelle ist nur schwer zugänglich.
 
Gruß
 
Peter
 

Jetzt wird es fummelig.
 
Kannst du den Stift mittels Körner zum drehen bewegen?

Ich hatte es schon in #2 erwähnt...jetzt bleibt im Grunde
nur grobe Gewalt mit Mottek & Durchschlag.

Aber nicht den Herzbolzen...
 
Mit Geduld bekommt man den Stift schon raus...selbst schon mehrfach gemacht...