Nachdem sich am vergangenen Wochenende Besuch angekündigt hatte, hab ich wieder mal ein
Ossobucco serviert.
Zutaten:
- Kalbshaxen in ordentlicher Dicke, 4-5cm, man rechne etwa 2Stk. pro Person (bitte keine Schweinshaxen, Kalb eignet sich wesentlich besser)
- Sugo (Tomatensauce), am besten schon vorher schön lange eingekocht. Das kann dann auch eingefroren bzw. wieder aufgetaut werden.
- Zwiebeln
- Knoblauch
- Rüebli (auf Deutsch: Karotten)
- Lauch
- Grosse Champignons
- Rotwein, derselbe, der dann zum Essen kredenzt wird (keinesfalls billigen Kochwein verwenden, wäre schade um's Ossobucco)
verwendete Menge für 4 handfeste Portionen:
- 8 Haxen
- ca 700g Karotten
Treffpunkt
- 2-3 Zwiebeln
- 3-4 Knoblauchzehen
- 1 Flasche Rotwein für in den Topf, plus die Menge, die während des Kochens für den Koch sowie zum Essen für die Gäste benötigt wird.
- 6-8dl Sugo
- 1-2 Lauchstangen
- 5-6 grosse Champignons
Den Backofen auf 180° vorheizen.
Die Kalbshaxen mit kaltem Wasser waschen und mit Küchenpapier trocknen.
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Nun die Kalbshaxen in einer ordentlichen Eisenpfanne in geklärter Butter beidseitig bei grosser Hitze sehr scharf anbraten - wir benötigen die dabei entstehenden Röstaromen - danach die Haxen beiseite stellen. Macht nix wenn sie nochmal bisserl auskühlen, weil nicht alles gleichzeitig machbar ist.
Dabei die Haxen nach(!) dem Wenden mit etwas sehr grobkörnigem Salz bestreuen.
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Danach Hitze wegnehmen und In derselben Pfanne (bitte nicht auswaschen) die geschnittene Zwiebel in frischer zerlassener Butter andünsten (etwa 2/3 der Hitze die ich für das Fleisch verwendet habe, sonst verbennt das Gemüse), dasselbe mit dem geschnittenen Lauch und schlussendlich die Rüben und den geschnittenen Knoblauch zugeben.
Alles unter ständiger Bewegung schön glasig andünsten, aber nicht anbrennen lassen!
Dabei kann die Zwiebel grob oder fein geschnitten werden, je nach Gusto. Persönlich halbiere ich einfach und dann in 0.5cm Scheiben. Der Rest zerfällt von selber. Der Lauch eher grob, da er sonst zu sehr zerfällt.
Die Rüben empfehle ich in ca. 2-4cm grosse Stücke zu schneiden damit sie nicht zu stark zerkochen.
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Das Sugo kann parallel in einer Pfanne aufgewärmt werden, es ist von Vorteil, wenn alles bereits etwas vorgewärmt ist, es dauert dann weniger lange, bis der Topf heiss wird im Ofen.
Eine Gusseisenpfanne (alternativ Römertopf, sonstiges deckbares Kochgeschirr) mit Butter ausstreichen und schichtweise die Haxen einlegen, die Zwischenräume jeweils mit dem Gemüse auffüllen und halb/halb mit Sugo und Rotwein bedecken.
Ich mische dann jeweils ein paar Brösel Gemüsebouillon darunter für die Würze, natürlich auch Salz und Pfeffer.
Auf diese Art Schicht um Schicht anlegen, bis alles im Topf ist.
Wichtig: Alles sollte mit Flüssigkeit bedeckt sein so wie im Bild.
Abschliessend noch ein paar Lorbeerblätter (hab ich immer getrocknete vorrätig) obendrauf in die Flüssigkeit legen, Deckel drauf und ab damit in den Ofen.
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Sobald der Topfinhalt köchelt, die Hitze auf 140° reduzieren und etwa 3h im Ofen gedeckt köcheln lassen.
Und ja: Man darf durchaus zwischendurch mal eben reinschauen, Deckel anheben und die Nase reinstecken, aber schnell wieder zu, damit die Hitze nicht zu stark abfällt (und auf die Nase aufpassen, nicht verbrennen bitte!).
Etwa eine gute halbe Stunde, Stunde vor Ende die Champignons waschen und oben in den Topf legen, Deckel wieder drauf aber leicht offen lassen und weiterköcheln. Damit dickt die Sauce etwas ein. Wer's mag kann auch vor dem Einlegen der Champignons den Inhalt mit etwas Mehl bestreuen, damit die Sauce eher eindickt.
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Im Zweifel eher etwas länger als weniger lang kochen lassen - bei den Haxen sollte sich das Fleisch quasi von selbst vom Knochen lösen - aufpassen beim Servieren dass sie nicht zerfallen!
Dazu serviere man - bevorzugt frisch hergestellten - Kartoffelstock. Alternativ natürlich Polenta oder Risotto, wobei halt Polenta nicht mein Ding ist und ich ein leckeres Steinpilzrisotto lieber unabhängig von den Haxen zu mir nehme.
Das Gemüse kann natürlich auch je nach Gusto variiert werden.
Ach ja, bevor ich's vergesse: Zum Essen sollte unbedingt derselbe Wein serviert werden, der auch den Weg in den Topf gefunden hat!
Und noch am Rande der Hinweis, dass sich allfällige Reste hervorragend 2 Tage im Kühlschrank bei 2-3° aufbewahren und nochmal aufwärmen lassen, sozusagen als nette Erinnerung an den tollen Tag mit Besuch und Ossobucco.
Zum Schluss noch das Bild auf dem Teller - ich bitte um Verzeihung - die Freude auf das Essen war so gross, dass es mir erst nach ein paar ordentlichen Bissen eingefallen ist, das nochmal zu fotografieren. Asche auf mein Haupt!
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Lasst's Euch schmecken
P.S.: Nachtrag, als Rotwein verwende ich meist einen kräftigen Cabernet oder einen ebenso kräftigen Nero d'Avola aus Süditalien.