Lieber Nichtraucher: aus gutem Grund fährst Du besser nicht mit Gas: bei 3000 km Jahresfahrleistung würdest Du niemals preiswerter fahren, als mit Benzin.
Ansonsten muss man meines Erachtens die Gasfrage aus zwei Perspektiven betrachten: technisch und ökonomisch. Und bitte niemals die beiden Aspekte vermischen!
Technisch gibt es sehr gute Erläuterungen im Internet, welche Voraussetzungen geschaffen werden müssen / gegeben sein müssen, damit eine LPG-Anlage im Auto funktioniert. Wenn ich die auf die Schnelle finde, reiche ich die Links hier nach.
Bei tausend Gründen, warum LPG schlecht für den Motor ist, sind bestimmt 950 auf Fehler beim Einbau, mangelhafte Wartung, falsche Bedienung etc. zurückzuführen. Es gibt Motoren die sind ohne Probleme "gasfest", aber auch die bekomme ich kaputt, wenn ich sie ausserhalb der entsprechenden Parameter nutze oder beim Einbau gepfuscht wurde.
Ökonomisch muss man wissen, dass neben die Kosten der Anschaffung und des Einbaus (inkl. Abnhame/Eintragung in die Fzg-Papiere) regelmäßig wiederkehrende Folgekosten für die Wartung der Anlage entstehen und auch ein LPG-Auto immer Benzin verbraucht (der Start des Fahrzeugs läuft mit Benzin, wenn die Kühlflüssigkeit einen gewissen Wert überschritten hat, schaltet die Anlage um). Wer also Langstrecke fährt, kommt mit niedrigerem Benzinverbrauch hin, als der, der immer nur Kurzstrecken fährt oder viele Kaltstarts hat.
Deshalb: klären, welche Gasanlage zu meinem Auto passt (das kann ein versierter Fachbetrieb leisten - der weiss auch ob ein Ventilschutzsystem erforderlich ist oder nicht). Dabei nicht verschweigen, ob man eher volleLotte unterwegs ist oder ein "Schleicher" ist. Dann bekommt man einen Kostenvoranschlag und kann dann die Wirtschaftlichkeit ernsthaft einschätzen und den berühmten break-even berechnen.
Ich fahre seit einem Jahr eine BRC-Gasanlage (plug&drive) mit einem Verdampfer in meinem 2011er 5,7 Hemi. die Anlage wird anständig gewartet und ich habe laufende Betriebskosten, die vergleichbar sind mit unserem Vorgänger (Hyundai Santa Fe 2008, 2,2 Liter Turbodiesel mit 150 PS - ca. 8,5 Liter / 100 km).
Der Tank ist in der Reserveradmulde und stört nicht. Für 700 EUR könnte ich noch einen Unterflurtank zur Reichweitenerhöhung zusätzlich einbauen lassen. Aber so sehr stört mich das Tanken nach jeweils 300 km nicht, als dass ich jetzt "schwach" werden würde. OK - wenn der Wohnwagen dranhängt, sind es 200 km... aber da bin ich im Urlaub und mache gerne mal eine kleine Pause nach 2 1/2 h Fahrt
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Also Themenstarter: ob es sich "lohnt" musst Du selber ausrechnen. Ob es empfehlenswert ist (also ob Dein Motor das verträgt), kann ich als Dipl.kfm leider nicht beantworten. Aber der Fachmann kann es bestimmt. Ich bin mit meinem Gebrauchten (Gasanlage war bereits eingebaut) SEHR zufrieden. So bin ich um die Anschaffungskosten herumgekommen und profitiere direkt von den niedrigeren lfd. Kosten.
Gruß,
F.