Sinn und Zweck von Bremsen Upgrades?

Diskutiere Sinn und Zweck von Bremsen Upgrades? im Grand Cherokee WH, WK / Commander XK Forum Forum im Bereich Grand Cherokee / Commander Forum; Hallo,   ich eröffne mal einen thread im Zusammenhang mit den diversen Diskussionen / Erfahrungsberichten bzgl. Bremsen Upgrades, z.B. auf Brembo...
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dieterh

Guest
Hallo,
 
ich eröffne mal einen thread im Zusammenhang mit den diversen Diskussionen / Erfahrungsberichten bzgl. Bremsen Upgrades, z.B. auf Brembo Systeme.
 
Die Aussagen mit dem "gefühlt deutlich kürzeren Bremsweg" oder so ähnlich finde ich recht spannend.
Kann man doch im Grunde nur bei Gewalt (=Not) Bremsungen unter vollem ABS-Einsatz auf trockener Fahrbahn ermitteln. Und mit energischem Tritt auf die Bremse kommt bei mir auch mit der Serien-Bremsanlage des Commanders auf trockener Fahrbahn das ABS sofort.
 
Der Bremsweg meines Autos (und sicher auch der des GC) ist deutlich länger als der eines aktuellen PKW. Selbst erfahren, als während einer Landstraßenfahrt mein Kolonnen-Vordermann mit seinem Kompakt-Opel eine Notbremsung hinlegte, und sich mein Abstand zu ihm trotz ebenfalls Notbremsung im ABS-Regelbereich sukzessive bis auf NULL (d.h. ganz leichtes Berühren der Stossfänger) verminderte. "Gefühlt" verzögerte mein Geländewagen auf absolut trockener Fahrbahn mindestens 20% schlechter wie der Astra, wenn nicht sogar noch schlechter.
 
Kürzlich hatte ich die Gelegenheit, mich mit einem Entwickler zu unterhalten, der Software für Regelsysteme beim führenden ABS Hersteller schreibt und auch in der Fahrerprobung tätig ist. Er kannte die Thematik sehr gut, und sagte es wäre ein himmelweiter Unterschied zwischen einem Sport-SUV (z.B. X5) und einem Geländewagen wie z.B. einem GC. Grund sei die ganze Federungs- und Dämpfungs-Charakterisitk des GC (und noch extremer die des Commander wg. höherem Aufbau), damit die weitestgehende Entlastung der Hinterachse + die für ein optimales Bremsverhalten viel zu langen Federwege.
Eine echte Verbesserung des Bremsverhaltens bei einem solchen Auto ginge nur mit deutlich kürzeren Federwegen, höherer Dämpfung, und steifen PKW Reifen - und damit verschlechterten Geländeeigenschaften.
 
Dass die gefühlte Brems-Charakteristik eine andere ist mit einer "schärferen" Belag/Scheibe Kombination, also vielleicht etwas "bissiger", ist keine Frage. Aber bei einer echten Notbremsung wird das kaum etwas bringen.
 
Gruß,
Dieter
 
 
Gurti

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Du hast die entscheidenden Punkte ja schon mit aufgeführt: lange Federwege, hoher Schwerpunkt, Reifen mit hoher Flanke, Entlastung der Hinterachse durch die dynamische Schwerpunktverlagerung und daraus resultierende Bremsleistung der Hinterachse gegen Null.
Ich hatte Gelegenheit festzustellen wie viel diese Schwerpunktverlagerung ausmacht: Ohne Anhänger merkt man praktisch nicht wenn die Hinterräder nicht oder schlecht bremsen. Kurzer Anhänger mit hohem Schwerpunkt: Da drückt die Deichsel beim Bremsen stark auf die Hinterachse des Zugfahrzeugs. Dabei merkt man sehr genau die (schlechte) Bremsleistung der Hinterachse, die Vorderachse kann kaum Bremsleistung übertragen.
 

Arto

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also bei den Vorgängern bis zum WH waren die Bremsen soso....eben dem amerikanischen Fahrstil angepasst. Beim WH hätte ich mir manchmal mehr Bremsdruck gewünscht......ging aber immer. Der jetzige WK II ist da viel besser. Finde der Komfortanspruch wird gerecht. Man muss schon sehr gefühlvoll bremsen um nicht im Gurt zu hängen......ich finde die jetzige Bremse ist - bei meinem Fahrstil - eigentlich nicht zu verbessern......allerdings leg ich auf die 10 ztel Sekunde auch keinen Wert. Will meist enspannt ankommen..... :cold:
 
Arto
 

dieterh

Guest
... wie oben geschrieben: Objektiv ist der kürzestmögliche Bremsweg mit einem Jeep Commander (sicher ähnlich beim Standard-GC, sicher besser bei einem SRT...) erheblich länger als bei einem PKW.
Insofern sollte man das bei den Mindestabständen, die man zum Vordermann einhält, immer berücksichtigen!
 
Im normalen Fahrbetrieb merkt man keineswegs irgendeine Schwäche, jedenfalls finde ich persönlich das Ansprechverhalten und die Charakteristik völlig in Ordnung.
 
Gruß, Dieter
 
Heisseluft

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Lalala...
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Vieleicht sollte man in die Betrachtung mal einbeziehen, was Bremsen überhaupt ist...nämlich Umwandlung von Bewegungsenergie in Wärmeenergie.
 
Je mehr Wärme ich erzeugen kann, und auch abführen kann, je besser bremst die Karre. Schwerpunkt und Federung/Dämpfung haben zwar einen Einfluss, aber nicht DEN Einfluss.
 
Die höhere Reibung kann nur erzeugt werden durch größere Reibflächen oder durch größeren Anpressdruck. Beises ist aber auch begrenzt.
Die Materialpaarung hat natürlich auch einen Einfluss...der nicht wegzuleugnen ist.
 
So, num macht mal weiter mit ABS und Co...
 
:wave:
 
Odenwaelder

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Hallo zusammen.
 
Ich kann mich aktuell auch nicht beschweren. Wer mal richtig schlechte Bremsen testen will sollte sich in einen 300C mit Serienanlage setzten, die fangen schon fast bei der ersten Bremsung mit den fading an. Spreche da aus Erfahrung.
 
Allerdings habe ich festgestellt, das es wohl mittlerweile bei den Herstellern in Mode gekommen ist die Anlagen so einzustellen, das dass Auto schon beim leiten antippen der Bremse fast eine Vollbremsung macht. Habe hier bei mir auf der Arbeit Opel (Astra/Insignia) und VW (Passat/Golf) als Firemwagen und ich bekomme immer einen Anfall wenn ich selbst damit fahren muss.
 
Gruß,
 
Andreas
 
Luzy

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Diese Tabelle ist hier ganz interessant:
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Commander 54 m aus 100 Km/h. In vielen Test heute lese ich heute von 36-38 m. Das ist schon ein ziemlicher Unterschied. Aber eben: Hier muss man seinen Fahrstil vielleicht entsprechend anpassen. Ich bin mit meinem alten Chrysler Stratus Cabrio (1996er) auch mal einem Subaru WRX reingerauscht, der wohl die etwas bessere Bremsanlage hatte...
 
Gruss
 
Luzy
 
Gurti

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Der Hauptzweck von Bremsenupgrades dürfte das Fading betreffen. Die Reifen zum jammern bringen kann man mit der Serienbremse auch, die Frage ist nur wie oft nacheinander.
 
 

dieterh

Guest
@ Gurti: Sehe ich genauso.
Bei der ersten Notbremsung ist es völlig schnuppe: Der Bremsweg ist mit oder ohne hightech-Bremse (ohne gleichzeitige Fahrwerks- bzw. Reifenverbesserung) elend lang.
Wer es nicht mal selbst ausprobieren musste, wird es so aus der Theorie kaum nachvollziehen können...
 
@Sven: Hier würde ich dir widersprechen.
Ohne verbesserte Bodenhaftung bringt auch eine Extrem-Bremsanlage in einer Notbrems-Situation garnichts.
Beispiel: Auto auf Eis vs. Zahnradbahn am Berg.
 
Heisseluft

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Auto auf Eis ist ja regelrecht "Anmache"... :jester:
 
Da hilft dann auch kein niedriger Schwerpunkt weiter, und ob andere Stoßdämpfer was bringen, steht im Eis...ABS sowiso...
 
Ein paar Grundrahmenbedingungen müssen schon gewahrt bleiben...
 
Und...ne Mercedes - S-Tonne bremst nicht deshalb besser, weil der Schwerpunkt niedriger ist, bei gleichem Gewicht, Radaufstandsfläche...usw...
 
Da steckt mehr drin...
 
 
:closedeyes:
 

Baronv8

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Hallo,
 
bei mir war der Wechsel von Mopar auf Brembo durch das Fading und ständige "Rubbeln" bei den originalen Bremsen ausgelöst worden.
 
Rubbeln: vorbei
Fading: glaube ich auch, kann ich aber noch nicht sicher beurteilen.
 
Nebenbei sind die MarkenBremsen aus dem Zubehör noch deutlich preisgünstiger als die Mopars bei Jeep.....
 
 
Frohe Weihnachten
 
 
Baronv8
 
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