Offroadfahrer schrieb:
Moin Helmut,
sog. Vollpfosten gibt es in jeder Branche und auf der ganzen Weit und wenn es die nicht mehr gäbe, gäbe es Kompetenz als Differenzierungsmerkmal nicht mehr. Insofern stimme ich Dir zu, dass es die bei Mercedes oder jeder anderen Marke auch gibt.
Ich stelle allerdings fest, dass man im Nutzfahrzeugsegment deutlich sorgfältiger agiert, was wohl daran liegt, dass die Kunden i.d.R. nicht ganz so unbedarft sind und dass ein außer Betrieb gesetzter LKW verdammt teuer werden kann - auch für den Servicebetrieb. Hier wissen die Leute noch, was sich hinter den Prozessen versteckt. Wir haben einen, der ist gut 60 und ein begnadeter Techniker. Der weiß noch, was im Antrieb passiert, der käme nie auf die Idee Teile einfach auszutauschen, weil das bei einer Fehlerbeschreibung im Handbuch steht und die Handbücher im Nutzfahrzeugprogramm sind echte Bücher. Der macht auch nicht jeden Service, denn dafür sind wir gar nicht eingerichtet. Aber der stellt eine qualifizierte Diagnose für einen externen Reparaturauftrag und da gab es noch nie Probleme.
Im Nutzfahrzeugsegment geht es längst nicht so kompliziert zu wie bei PKW´der Oberen Mittelklasse, SUV,...
Da isses nicht schwer, ich weiss du hast 2 - 3 Sprinter und beziehst dich auf deine Mercedes Werkstatt, da ist ein Motor, eine Kardanwelle Diff und 2 ATW, paar Radlager... und viiiiel Platz um komott überall ran zu kommen usw.
Wenn man an diesen Geräten 5 Jahre lang schraubt dann ist man schon Profi weil dort eh immer das gleiche kaputt wird weil das bischen was da drinn ist hat man im kleinen Finger. Auch die Masse die durch die Werkstatt kommt, man bedenke jeder 3. "Transporter" auf der Strasse ist ein Sprinter. Da sieht es bei Jeep bisschen anderst aus.
Ganz nebenbei gesagt, in PKW Werkstätten sind die 60Jährigen fast ausschließlich nur da um Bremsen, Service, Gelenke,...usw zu machen weil sie mit dem Rest der Technik was heute so drinn ist gnadenlos überfordert sind. Sie möchten es ja gar nicht anfangen zu lernen weil sie nicht mehr lange bis zur Pension haben. Is ja klar, damals brauchte man für die Elektrik nur eine Prüflampe. Heute ist das Oscilloscope fast täglich im Einsatz und von anderen Diagnosegeräten ganz zu schweigen.
Gib dem einen GC MY2014 zum Diagnostizieren und er stellt die Patschen auf. Radarauge, Kamera, Totwinkelassistenten, Reifendrucküberwachung, keylessGo, MyGig, Soundsysteme, alles digitalisiert, verschiedene Bus Systeme mit versch. Spannungen, Geschwindigkeiten, Fehlertoleranzen, mit TIPM als Central GateWay, Mastersteuergeräte, Sternstecker,... das ganze ist ist brutal geworden- tendenz steigend. Man sehe sich die neue S-Klasse an mit Beheizten Türen und Mittelkonsole usw... unvorstellbar.
Sprinter reparieren ist ein Spatziergang