Friaul – Slowenien – Istrien, 10 Tage auf Nebenstrassen

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Tim

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Unser Ziel war Entschleunigung. Zu diesem Zweck haben wir in Landquart (CH) die Autobahn verlassen und sind über Pässe und durch Täler in Richtung Friaul gefahren. Die Idee war, ohne die übliche Ferienhektik in Urlaub zu fahren und die Reise zu geniessen. Dennoch wollten wir in absehbarer Zeit Slowenien erreichen, um uns dort die unzähligen Nebensträsschen aus der Nähe anzusehen.
 
Am Start: Mein oller Jeep und ein 04er Discovery in direkter Konkurrenz. Ich kann Euch beruhigen: Ich war dem Landy meistens eine Nasenlänge voraus. Das lag aber vor allem daran, dass ich die Karten und das Navi hatte.
:biglaugh:

 
Durch's Bündnerland, das nicht minder schöne Südtirol und Friaul, da gibt es nicht viel zu berichten ausser den Hinweis, dass sich ein Ausflug durch die Gegend auf jeden Fall lohnt. Ich denke, die meisten kennen die Ecke bereits, also lasse ich es bei ein paar Bildern bewenden.
 

 

 

 
 
Slowenien selber ist ein wunderschönes Land, ich vergleiche es in der Geographie mal mit der Schweiz, allerdings ist durch die teilweise geringe Bevölkerungsdichte noch sehr viel Wald vorhanden. Also wirklich viel Wald, sogar für mein Empfinden, der am Rande des Naturschutzgebietes wohnt. Und die Berge sind halt nicht ganz so hoch, allerdings gibt es schon auch ein paar Zweitausender.
 
Übernachtungen sind in aller Regel kein Problem, sofern man nicht gerade in der Urlaubszeit unterwegs ist. Wir haben je nach Lust und Laune zwischen Camping und Hotel abgewechselt, einmal auf einem Berg nach 20km Schotterstrasse sind wir auf knapp 1500m auf ein Feriendorf gestossen und konnten dort für eine Nacht ein Häuschen mieten.
 

 

 

 
Fortsetzung folgt...
 
Tim

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Voralpen Yeti
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Grundsätzlich sind die Strassen recht gut ausgebaut, jedenfalls die Hauptverkehrsachsen. Eine Hauptstrasse kann man sich in etwa so vorstellen wie bei uns eine Nebenstrasse. Die Nebenstrassen sind dann in etwa so wie bei uns Waldstrassen, und wenn man auf die nicht nummerierten Nebenstrassen ausweicht, dann kann es durchaus mal sein, dass man nicht weiterkommt und wieder umdrehen muss. Sei es, weil der Weg zu ende ist oder weil alle 100m ein Baum quer über der Strasse liegt.
 
Wir haben uns Kilometer um Kilometer und teilweise Meter für Meter quer durch die Gegend gekämpft und sind nicht halb so weit gekommen, wie geplant, aber das macht nix, wir wollten ja entschleunigen.
 
Hier noch der Hinweis: Wenn man einem alten Garmin Navi folgt, dann möchte dieses einen des öfteren mal auf Strassen leiten, wo keine sind bzw. diese zugewachsen sind. Und in den tiefen Tälern zwischen den Bergen kann schon mal die Erreichbarkeit der Satelliten zicken, eine detaillierte Karte mit Kompass ist u.U. von Vorteil. Wobei die Distanzen zur nächsten bewohnten Gegend meistens nicht weit sind, ich sag mal, zu Fuss in ein, zwei Stunden sollte man meistens wieder jemanden antreffen.
 
Slowenien ist ein kleines Land, dennoch haben wir nicht halb so viel geschafft wie geplant. Wer regelmässig von den befestigten Strassen abweicht, benötigt viel Zeit, um in den teilweise wirklich wunderschönen Gegenden vorwärts zu kommen.
 
Wald so weit das Auge reicht...

 

 

 

 
Nicht alle Bäume stehen wie sie sollen...

 
100m weiter der nächste...

 
und dann das ende der Strasse.

 
oben auf dem Berg

 
offizielle Nebenstrasse

 
sogar mit Ortstafeln - allerdings zum Teil auf keiner Karte verzeichnet :rofl:

 
geht gleich weiter...
 
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Voralpen Yeti
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Beim Queren einer Hauptverkehrsstrasse

 
Schlösser und Burgen gibts auch

 
auf Nebenstrassen übliche Beschilderung:

 
"Forstweg, befahren auf eigene Gefahr" - davon gibt's unzählige

 

 
Auch Kroatien ist definitv eine Reise wert:

 

 
 
 
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Zum Schluss wollten wir uns noch ein paar Tage am Meer erholen und wollten zu diesem Zweck in möglichst gerader Linie ans Meer zockeln, hatten allerdings die Rechnung ohne den pflichtbewussten Zöllner im Grenzhäuschen an der Nebenstrasse gemacht. Dieser schickte uns 20km zurück und weiter ostwärts zum „offiziellen“ Grenzübergang, obwohl meines Wissens Kroatien seit dem 1.7.13 zur EU gehört.
 
Zu guter Letzt in Novigrad (nicht zu verwechseln mit Novosibirsk) angekommen, haben wir noch ein paar Tage die Füsse hochgelegt und es uns mit leckeren Sachen aus dem Meer und Land gutgehen lassen. Ein gemütliches kleines Dörfchen, ideal zum Abhängen für ein paar alte Säcke wie uns.
 

 

 

 

 
unabhängig von den gemütlichen Ecken gibt's da auch eine Piesacker-Zone :devil:

 
leckeres Essen, hier ein wenig istrischer Schinken

 
und natürlich ein paar traumhafte Sonnenuntergänge

 
 
Vielleicht noch ein Hinweis für Slowenien-Reisende: In Apotheken ist die Ausgabe von Medikamenten sehr stark eingeschränkt, für die meisten Dinge ist ein Arztrezept notwendig. Den zugehörigen Aufwand kann man sich vorstellen. Einfacher ist es, über die Grenze nach Italien oder Kroatien zu huschen und sich die benötigten Dinge zu beschaffen (in unserem Fall Antibiotika).
 
Hier noch der rote Faden unserer Tour, wobei wir auf den Nebenstrassen in Slowenien definitiv die meiste Zeit verbracht haben.


 
Am meisten angetan hatte es mir die Strecke über die Berge von Grahovo nach Ilirska Bistrica – da könnte man sich durchaus noch verfahren und hätte bei einer Panne u.U. schon so 10km zu gehen.
Der Hüttenwart, der uns dort oben auf dem Berg das Ferienhäuschen vermietet hatte, meinte nur lakonisch: „Bären? Ja, die gibt’s hier. Aber wenn Ihr die Tür zumacht, bleiben sie draussen“.
:hehe:
 
 
Schee war’s!
:wave:
 

emil77b

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hi tim,
 
das glaub ich dir aufs wort. dank für die schönen bilder und den tollen bericht :wave:
 
gruss emil
 

MrCommander

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Auch von mir ein Dankeschön, und sehr erfreulich, dass euch eines meiner Heimatländer so gut gefallen hat.
Ach übrigens: die piesacker Zone, weiss ja jeder..., heißt übersetzt Fussgängerzone... LOL
Und Kroatien ist zwar nun EU Mitglied, aber noch nicht so richtig und ganz.
Und die beiden Länder haben ein großes "sich Mögen" Problem, seit eh und jeh, insbesondere nach dem Unabhängigkeitskrieg.
Ich persönlich überhaupt nicht und Sloweniens Landschaft gefällt mir ebenfalls.

LG, Bruno
 
4Wheeler

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Hoi Tim
 
 Vielen Dank für Deinen ausführlich Foto-Bericht .
Schade, dass hier im Forum, immer mehr Jeeper nur Reise-Infos wollen, dann auf Ihre Reise gehen und dann hört man nichts mehr von Ihnen.
 
Toller Reisebericht.
Gruss Matthias
 
Tim

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Voralpen Yeti
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Danke.
 
Nun, ich gebe zu, ich habe das eine oder andere Detail einfach ausgelassen - war zu stark mit den Bildern beschäftigt. Aber mal ganz abgesehen von obigem Bericht waren da noch
  • Der Hund, der einem Freund so doll eins auf's Auge gehauen hat, so dass dieser danach halbblind war und deswegen das Antibiotika brauchte um eine Infektion zu verhindern :bruce:
  • Die Sandhügel, die von einem professionell mitdenkenden Lastwagenfahrer über eine Strecke von etwa 10km in Abstand von 50m ca 1m hoch mitten auf der Strasse aufgetürmt waren, bereit zum die Strasse ausbessern - dass in den 10 Tagen, die die Jungs brauchen, um das auf der Strasse zu verteilen, einer durchfahren wollen könnte, schien niemanden zu interessieren :sigh:
  • Die Leute, angesprochen mit Englisch, uns in aller Regel auf Deutsch antworteten und umgekehrt :giveup:
  • Die unzähligen Passstrassen die wir irgendwann echt satt hatten
  • Die vielen Menschen, die uns in allen Fällen, ausnahmslos, freundlich und herzlich willkommen hiessen :hug:
  • Das absolut leckere Menü Hirschmedaillon mit Pilzrisotto und slowenischem Cabernet in irgendeinem kleinen Kaff das auf keiner käuflichen Karte existiert  :ph34r:
  • Die heisse Schokolade, die mehr ein warmer Pudding zum auslöffeln war denn ein Getränk
  • Die mehreren Kilos Staub, die mein Jeep aufgewirbelt hat und die sich konzentriert auf dem Landy niederliessen :devil:
  • Die Distanzangaben, die nach 20km plötzlich nochmal neu anfingen zu zählen :shocked:
  • Das Barmädchen, das zum Aperitiv anstelle eines Martinis 1dl Wodka pur servierte
  • Die manchmal etwas verwirrenden Wegweiser :read:
...und sonst noch so ein paar Kleinigkeiten :biglaugh:
 
Ach ja, das ist der als Hund getarnte Profiboxer, die Nase im Wind und den Sabber auf der Scheibe:

 
sowas kann auf den ersten Blick schon etwas verwirrend sein, speziell, wenn man der Sprache und Akzente nicht mächtig ist und gleichzeitig mit 80 darauf losdüst...

 
Naja, wie gesagt, wir haben uns prächtig amüsiert und ich kann die Gegend nur wärmstens empfehlen :bounce:
 

xfile

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Toller Bericht, dankeschön :thefinger_red:
 

holo

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sehr guter bericht! vielen dank!
 

offroad56

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Respekt! Hast Dir viel Mühe gegeben - Danke für den tollen Reisebericht!
 
Sniff

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Grüss Dich Tim! Toller Bericht, welcher bei uns für das eine oder andere "Descha wü" gesorgt hat. Uns hat es in Slowenien auch sehr gut gefallen, vor allem dort wo man die Waldgrenze unter sich belassen konnte! Das Land werden wir sicher wieder einmal besuchen! Tüüt tüüt!
 
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