Mit Gewalt raushebeln mag funktionieren, fachgerecht ist das nicht. Spätestens bei Zusammenbau geht es vernünftig nicht ohne das Gehäuse zu spreizen (große Schraubzwinge als Notlösung geht, es gibt dafür natürlich auch ein Spezialwerkzeug, das in den ruunden Ausparungen an den Übergängen zu den Achsrohren angesetzt wird). Mit den Einstellscheiben, deren Pakete dafür neu vermessen werden, wird die Lagervorspannung eingestellt. D.h. ausgehend von saugend schmatzend in das nicht gepreizte Gehäuse eingepasst werden 0,2mm dazugegeben. Das bekommt man dann mit dem Hammer nicht mehr hineingekloppt. An der Vorderachse liegen die Beilagen zwischen Lager und Korb, das bedeutet dass man nicht einfach herumprobieren kann, weil die neuen Lager kaum zerstörungsfrei zum Nachbessern demontiert werden können. Die Werkstatt nutzt dafür Ersatzlager (kann man sich je nach Zustand aus alten, besser billigen neuen Lagern selbst bauen). Es ist vielleicht noch der Erwähnung wert, dass sich das richtig Zahnflankenspiel und Tragbild von Teller- und Kegelrad aus der seitlichen Ausrichung des Korbs und der ebenfalls mittels Beilagen einzustellenden Tiefe des Kegelrads ergibt. Dessen Lager mittels Quetschring auch eine festgelegte Vorpannung bekommen. Deren Einstellung das Messen sehr kleiner (Losbrechen Kardanflansch) und sehr großer Drehmomente (Anzug Mutter Kardanflansch) vorsieht. Kurzum, man kann das als ambitionierter Hobbyschrauber selber machen, aber der Kuhfuß als Werkzeuggrundausstattung sollte neben anderen Dingen durch eine Mikrometerschraube für die Messungen der Beilagen und eine Meßuhr für die Bestimmung des Zahnflankenspiels ergänzt werden. Bevor ich seinerzeit an die Differenzale herangegangen bin, habe ich mir eine vernünftige Arbeitsbeschreibung und Maßtabellen besorgt und erst losgeschraubt, als die Zusammenhänge der Einstellerei verstanden hatte. Dafür arbeiten die Diffenziale seit 150.000Km unauffällig.