Hallo Zusammen,
hat jemand schon einmal im Datenblatt ach HTHS-Wert nachgelesen?
Ich würde gerne meine Erfahrungen (mit etlichen Fahrzeugen verschiedenster Marken) einbringen und das Thema kurz von meiner Sichtweise betrachten.
Es ist richtig, dass, umso niedriger die Zahl beim "W" ist, umso bessere Fließeigenschaften hat das Öl bei niedrigeren Temperaturen und ist daher auch leichter zu Pumpen also schneller bei den Stellen, die uns hier interessieren.
Es ist richtig, dass umso höher der Wert der 2. Zahl ist, das Öl stabiler ist, der Ölfilm nicht reißt, es pumpbar bleibt, denn umso dünnflüssiger ein Öl ist, umso schwerer ist es für die Pumpe dies auch noch zu fördern. Ich habe hier Parallele Erfahrungen aus meinem Beruf mit hydrostatischen Maschinen. 8 Grad Temperaturunterschied nach oben und der Druck sinkt um ca. 5 bar.
Wir sprechen hier noch immer von Fließeigenschaften, nicht von der letztendlich von uns so sehr gewünschten Schmierfähigkeit.
Was ist den Schmierfähigkeit?
Bei unserem Wunsch, unser Fahrzeug so lange wie möglich fahren zu wollen, mit dem Hauptaugenmerk auf das Herz, dem Motor, sind wir stets der Vorstellung nachhaltig, dass zwischen den sich berührenden Teilen (Kolbenringe, Zylinder, Nocken, Kipphebel....) am Besten keine Berührung stattfinden sollte.
Soweit zur Idealvorstellung.
Das heißt, dass der Ölfilm so stark (??), stabil sein sollte, dass die Teile von einander durch den Ölfilm getrennt werden.
Hat noch immer nichts mit Fließeigenschaft zu tun? Nein.
Es muss also darüber hinaus noch eine Eigenschaft am Öl geben, die uns hier fördernd in die Karten spielt.
Zurück zum HTHS
Öl liegt auf der Oberfläche und es kommt eine Nocke daher.... Hoher Druck, letztendlich ein Keil, der wie ein Schneepflug das Öl von der Oberfläche wegschieben will. Ob dickflüssig oder dünnflüssig interessiert wenig, bei dickflüssig lasse ich noch Gegenargumente gelten.
Dennoch wird das Öl hier nicht weg gepumpt oder es muss weg fließen, nein es wird weggeschoben/geschert.
HTHS High Temperature High Shear
Viele Hersteller arbeiten, wie hier schon richtig beschrieben, mit abgesenkten ( < 3,5 3,5 mPas) HTHS Ölen. Und weiter richtig, es soll irgendwo hinter der nächsten oder übernächsten Kommastelle Sprit einsparen. Und der Kunde ist 180000 km begeistert. Weil er bis dahin 5 Liter Sprit gespart hat. Dass die eingelaufene Nockenwelle oder der Kolbenkipper nicht mehr auf Garantie geht, müssen wir hinnehmen.
Wollen wir das???
Ich bin nach vielen Jahren mit 0W40 und hauptsächlich Castrol als Hersteller ohne Probleme (Erfahrung) in den Genuss gekommen BMW fahren zu dürfen. Hier steht in jeden Forum, dass sich gern bei artgerechter Haltung Ölverbrauch einstellt.
Folge: Unzählige Diskussionen mit wenig Erfahrung. Bringt uns nichts.
Zwischendrin habe ich noch im Käferforum sehr viel über Säurebständigkeit und folglich gerissene Steuerketten gelesen, auch sehr interessant.
So kam ich zum Hersteller Mobil 1.
BMW und auch Porsche verwendet das, teilweise mit der Erfahrung im Netz, dass dann Ölverbrauch herunter geht.
Bei 3 Fahrzeugen ausprobiert, bei 3 Fahrzeugen Verbrauch gesenkt.
0w-40 Mobil 1 hatte bis vor kurzem (leider) einen hths Wert von 3,8.> das neue nun 3,7 (falls es jemanden interessiert)
Und nun könnt Ihr mich gerne knüppeln.
Ich wollte mehr, einen höheren HTHS Wert.
Es folgten lange Wochen der schlaflosen Nächten und dem Studieren von Datenblättern.
Zwischendrin bin ich im Landrover Forum über eine Vorgabenänderung vom HTHS Wert (abgesenkt) auf normal gestoßen, nachdem es etliche Probleme mit den Motoren gab.
Ich habe dann letztendlich ein Öl beim Mobil 1 gefunden was einen deutlich höheren Wert hat. 5W-50.(HTHS 4,4) Augenbrauen bitte unten lassen.
Ich habe das Öl in meinem 500er Piaggio Roller nun 10000 km drin und ja er lebt noch und er ist direkt nach dem Umölen bei 1000 km deutlich leiser geworden.
Damit meine ich das allgemeine Scheppern und Klakkern aus dem Bereich Nockenwelle usw.
In diesem Jahr habe ich einen Fiat Dukato Turbodiesel mit 10W 60 (Castrol) zum Nordkapp und zurück gefahren. Kein Fresser, Kein Ölverbrauch.
Dann kam der große Moment. Rein in einen BMW 6 Zylinder. Nach 20000 km kam das Öl dann in einen 6 Zylinder mit Turboaufladung.
Auch hier hatte ich den Eindruck, dass die Bewegungsgeräusche vermindert waren.
Kein Hersteller ist daran interessiert, dass der Motor oder das Fahrzeug ewig lebt. Und es wird immer so sein, dass jemand der davon lebt gerade das notwendigste tut, wozu er verpflichtet ist und trotzdem dem Kunden das Meiste aus der Tasche zieht.
Ich kann euch keine Erfahrung mit 200000 km geben, was ich gerne tun würde, jedoch vertrete ich die Meinung, dass ein höherer HTHS Wert, als durch den Hersteller vorgeschrieben, neben einem minimalen Mehrverbrauch (welchen ich nicht feststellen konnte) den Fahrzeugen nicht schadet.
Ich hatte dieses Öl bei gemächlichen Wegen in die Arbeit und bei Schwerstbelastung (Pässetour mit viel Vollgasanteil) im Betrieb.
Wem die 5W 50 zu hoch sind, der kann das Öl auch mit 0W40 Mischen, dann kommt ein 2,5 W 45 heraus.
Das Öl ist auch bei dem Honda Civic 2,2 DCTI Diesel meiner Frau seit 40000 im Einsatz, trotz keiner Dieselfreigabe.
Viele Grüße
Alex