Nockenwellensensor total blockiert

bcampe · 13.01.2018

Meinen 2000 XJ, 160 tkm habe ich seit 1 Jahr, lief bis dahin völlig problemlos, einschl. der nachgerüsteten KME LPG-Anlage.

Letzten Sonntag im Stadtverkehr plötzlich Leistungsverlust, Motor stirbt ab, CEL leuchtet. Sprang wieder an und lief, nach einigen 100m dasselbe. Dazwischen alle Anzeigen OK, bis auf CEL. Das Ganze 4-5 mal, danach drehte der Motor, sprang aber nicht mehr an.
ADAC hat nichts gefunden, Auto aber nach Hause gebracht.

Foren studiert, Hauptverdächtiger schien mir der Kurbelwellen-Positionssensor, wie bekannt gut versteckt. Zur Sicherheit vorher den Nockenwellen-Pos.sensor kontrolliert. Die graue Sensoreinheit ließ sich von Hand nicht lösen, daraufhin die ganze Einheit ausgebaut.

Das Elend sieht wie folgt aus:

https://www.jeepforum.de/uploads/imgs/1515842421__dsc_0046.jpg

- aus der Verzahnung sind 3 Zähne herausgebrochen
- die Welle sitzt im Alugehäuse völlig fest
- die Sensoreinheit hatte sich verkantet, sieht aber OK aus

Öldruck war über 1000 upm 3,5bar, min. 2bar (heiß, Standgas)
Zustand der Nockenwelle werde ich checken, schlecht zu sehen.

Worin könnte die Ursache für die blockierte Welle liegen, ist das Ding nicht wartungsfrei?

Besten Dank für Hinweise
Björn Campe

Gurti · 13.01.2018

Es kommt schon mal vor dass der Magnet oben aus dem Deckel fällt, der könnte sich verklemmt haben.Außerdem ist die Welle im Schaft gleitgelagert, die hat bei unserem schon mal gequietscht. Ein ordentlicher Schuß Öl unter die Signalscheibe hat dem abgeholfen.

bcampe · 13.01.2018

Danke für die schnelle Antwort! Zum Schmieren ist es nun wohl zu spät...

Sensor und Blende hatten wohl keinen Kontakt:
https://www.jeepforum.de/uploads/imgs/1515850029__dsc_0050.jpg
https://www.jeepforum.de/uploads/imgs/1515850012__dsc_0048.jpg

Die Verzahnung auf der Nockenwelle sieht ganz gleichmäßig (OK?) aus.

Weiß jemand ob der 2000 XJ den Ölfilter im Haupt- oder Nebenstrom hat?

Soweit ließe sich der Antrieb ja ersetzen, aber was ist mit den 3 Zähnen, wo sind die geblieben? Was, wenn sie nicht im abgelassenen Öl auftauchen?

Gurti · 13.01.2018

Auch wenn sie in der Ölwanne liegen, ich würde nicht davon ausgehen dass sie beim Öl ablassen mit raus kommen. Mit einem Magnenten am Draht durch die Ablassschraube kann man es versuchen, aber man weiß nie ob die Zähne noch irgendwo rumhängen oder ob sie in der Wanne liegen und man sie nur nicht erwischt hat.
Wie sieht es denn so am Kurbelwellensimmerring aus? Wär eine Gelegenheit den gleich mal zu ersetzen, dann lohnt sich der Abbau der Ölwanne wenigstens.

Heisseluft · 13.01.2018

So wie ich das sehe, hast du sehr unregelmäßig den Ölservice gemacht...allein die Kruste unterhalb des Ritzels...

Fehlende Schmierung in der Wellenlagerung.

Der Hallgeber ist definitiv nicht die Ursache des Blockierens.

catmanjag · 13.01.2018

Ich würde aber auch nicht davon ausgehen daß die Zähne frisch rausgebrochen sind....

Amphiranger · 13.01.2018

Sowas hab ich auch noch nicht gesehen!

Verschlissene Zähne ja, - aber abgebrochene nicht!
Glaube auch, dass hier Ursache und Wirkung verwechselt wird. Kann mir nicht vorstellen, dass der Verteiler so blockiert hat, dass die Zähne rausgebrochen sind. Denke eher, dass irgendwie ein Stück Metall (Bruchstück eines Zahnes) zwischen die Verzahnung von Nockenwelle und Verteilerwelle gekommen ist und dadurch den Verteiler blockiert und dieses Schadensbild verursacht hat.
Möglicherweise Materialfehler in einer Zahnspitze. Hmm, wer weiß?
Neue Verteilerwelle ist jedenfalls fällig. Wenn du sehen kannst, dass die Nockenwelle ok ist, hast du Glück gehabt. Die Metallstücke müssen natürlich raus aus dem Motor. Für den Moment als erste Hilfe häng einen Neodyne-Magnet unter die Ölwanne. Dann bleiben die Bruchstücke zumindest in der Ölwanne hängen und können nicht weiter mit dem Öl durch den Motor transportiert werden. Ansonsten ist die Ölpumpe sicher das nächste Opfer!

Btw: Ich hänge mir so einen kleinen Neodyne bei meinen Autos immer an den Ölfilter! Im Öl befindlicher Eisenabrieb wird dadurch gebunden und verbleibt im Filtergehäuse, sogar wenn die Abriebpartikel kleiner als die Filtergröße des Ölfilters sind. Wirkt also wie ein Feinfilter.

HerrRossi · 14.01.2018

... sehr guter Tipp mit dem Magneten am Ölfilter :top:

Amphiranger · 14.01.2018

Nachtrag zu #7:

Hab gerade erst das BJ gesehen. Streiche Verteiler(welle) und ersetze durch Nockenwellensensor(antrieb), dann passt es wieder. Geht ja im Prinzip ums Ritzel, und die Geschichte ist ja bei allen BJen gleich. Man möge mir diese kleine Ungenauigkeit angesichts der späten Stunde meines Schreibens verzeihen!

Heisseluft · 14.01.2018

Schätze mal, dass die Sensorwelle im Gehäuse gefressen hat...so hört sich die Beschreibung an.

Amphiranger · 14.01.2018

Hmm, dann hätte er aber arge Probleme mit dem Ausbau gehabt, wenn es so frisst und blockiert, dass die Zähne abbrechen. Die Spuren sähen sicher anders aus.

Heisseluft · 14.01.2018

Naja...wenn die Welle einige Zeit schwergängig lief...großer Druck auf das Ritzel bis ein Zahn brach, der zweite folgte notgedrungen, weil die Nocke durchzieht und der gebrochene Zahn alles blockeren will.

Sensorwelle steht nun, weil keine Zähne mehr da.

In dieser Stellung geht der Ausbau wunderbar.

Aber alles Spekulatius....

bcampe · 14.01.2018

Das Motoröl habe ich kurz nach dem ich den Jeep vor einem Jahr bekommen habe, gewechselt. War aus 1.Hand, Service fehlte seit ca. 3 J. 15 tkm, ob die vorherigen Stempel echt sind, keine Ahnung.

Die Sensorwelle wird von der Nockenwelle angetrieben und dreht sich im Gehäuse, wie die Schmierung funktioniert, verstehe ich noch nicht, zumindest hat sie es bis dahin getan.
Das die Welle jetzt im Gehäuse festsitzt, kann entweder die Lagerung sein oder sie ist verbogen oder beides. Vielleicht gefressen, Widerstand zu groß geworden, von der Zahnflanke Nockenwelle weggedrückt, dadurch verbogen und jetzt ganz fest, dann sind die Zähne herausgebrochen.

Den zeitweilige Leistungsverlust und das Wiederanspringen verstehe ich jedoch noch nicht.

Den Tipp mit Magneten an der Ölwanne werde ich gleich befolgen und wenn beim Ölwechsel nichts auftaucht, die Wanne abnehmen und die KW-Dichtung gleich mit machen. Solange die Zahnreste im Stück sind, sollten sie eigentlich im Drahtsieb der Ölansaugung hängen bleiben.

bcampe · 20.01.2018

Das Ersatzteil für den Antrieb Nockenwellensensor habe ich bekommen, Hersteller Dorman, ist aber auch in China gefertigt, mal sehen.

Neben dem Antrieb und Sensor liegt ein weiteres Plastik-Teil bei. Kann scheinbar anstelle des Sensors montiert werden. Weiß jemand, wozu das Teil verwendet wird?

Jetzt hoffe ich, die richtige Position von Kurbel-, Nocken- und Ölpumpenwelle zu finden. Anschließend werden die fehlenden Zähne gesucht.
Weshalb die Welle festgegangen ist, verstehe ich allerdings immer noch nicht.

Weshalb das Teil festgegangen ist, verstehe ich allerdings immer noch nicht.

Heisseluft · 20.01.2018

Um die Zähne würde ich mir keine Sorgen machen...die liegen brav in der Wanne.
Dass die Ölpumpe diese ansaugt ist unwarscheinlich, passen si doch nicht durch das Sieb.

Ich würde mal den Motor zweimal durchdrehen um die gesammte Zahnung der Nocke zu inspizieren....

Gurti · 20.01.2018

Ich vermute das Plastikteil soll die richtige Grundeinstellung des Sensors erleichtern, als Ersatz für die Zahnstochermethode.

bcampe · 20.01.2018

Genauso habe ich es benutzt, das Zahnstocherloch ist auch nicht vorhanden an dem Teil.
Der Unterschied zwischen Auspuff- und Kompressionstakt lässt sich am 1.Kerzenloch leicht fühlen, Position war dann klar.
Das Neuteil eingesetzt, noch ohne Kerzen ordentlich den Starter drehen lassen, Öldruck kam auch. Alles wieder zusammengebaut und sprang sofort an wie gewohnt.
Hoffe, dass die Ursache irgendwie in der Antriebswelle lag und nun behoben ist....

Soweit schon einmal vielen Dank für die vielen Tipps!

Heisseluft · 20.01.2018

Du meinst ...Abtriebswelle...

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