So was machen wir doch nicht... und unsere kleinen elektrischen Missgeschicke nutzen wir nur "intern" und verbuchen sie unter "wieder was gelernt"...
Du bist also mittlerweile an der Stelle angekommen, wo du bemerkt hast dass die großen Powerboxen zwar reichlich Leistung liefern aber sich zumindest im 12/24V-Bereich nicht ausreichend schnell wieder aufladen lassen (mangels Batteriebooster bzw. passendem Eingang).
Ich habe zu deiner Fragestellung zwar eine Idee... aber als gut (oder einfach) würde ich die nicht unbedingt bezeichnen...
Inverter/Wechselrichter sind auf eine batterienahe Montage mit kurzen Zuleitungslängen (< 1m - Stichwort: Spannungsabfall) ausgelegt. Damit wirst du nicht auskommen wenn du den Wechselrichter im Innenraum des JLU platzieren und über die Starterbatterie betreiben möchtest, ich rechne eher mit 4-5 m... Das könnte man relativ problemlos mit größeren Leitungsquerschnitten "umgehen", aber die Anschlussklemmen der Wechselrichter geben das nicht her (sind halt nicht auf lange Zuleitungen ausgelegt). Um sicher zu gehen ist hierzu ein kleiner "Umweg" nötig...
Wenn ich dich richtig verstehe, möchtest du mangels eines ausreichenden 12V-Ladeanschlusses deine EcoFlow Delta Pro während der Fahrt über einen zwischengeschalteten DC/AC-Wandler (Inverter/Wechselrichter) per 220V mit ca. 300W dauerhaft laden. Davon gehe ich in den nachfolgenden Erklärungen aus...
Durch die physikalisch auftretenden Wandlungsverluste entstehen unter Dauerlast recht hohe Temperaturen in den Wechselrichtern was im Weiteren Einfluss auf die mögliche Dauerausgangsleistung hat. Um die von dir geforderte Dauerleistung zuverlässig zu liefern, wähle ich daher beispielhaft einen "VE Phoenix 12/500" (konstante Leistung 350W bei 40°C).
Der vorgenannte Wechselrichter hat eine Spitzenleistung von 900W, was einem Äquivalent von 12V/75A entspricht. Wandlungsverluste einbezogen ist somit eine Absicherung des Wechselrichters auf 80A sicher nicht überdimensioniert. Da die Anschlussklemmen des Wechselrichters aber nur bis 10 mm2 aufnehmen, würde ich die Zuleitung auf max. 2 m incl. besagter 80A-Sicherung begrenzen. 2m reichen aber nicht um von der Starterbatterie bis in den Kofferraum (Einbauort?) zu kommen.
Also brauchen wir eine "Brücke". Ab Starterbatterie wird somit eine Leitung mit 25-35 mm2 und 150A-Sicherung in den Innenraum verlegt und an deren Ende eine Sammelschiene angeschlossen. An diese kann dann die 10 mm2-Leitung des Wechselrichters in möglichst kurzer Ausführung mit der genannten 80A-Sicherung angeschlossen werden. Die Masseleitung, ebenfalls mit Sammelschiene, führt dann in identischem Kabelquerschnitt zurück zur Starterbatterie.
Angenehmer Nebeneffekt: die Sammelschienen stehen auch für weitere Anwendungen zur Verfügung (je nach Kabelquerschnitt und Absicherung).
Der Fern-An/Aus-Anschluss des Wechselrichters wird zudem mit einem Zündungsplus verbunden (z.B. der vordere Zigarettenanzünder im JLU) um zu verhindern dass der Wechselrichter bei stehendem Fahrzeug die Batterie leersaugt. Bei der Ecoflow sollte ergänzend die AC-Ladeleistung auf 300W begrenzt werden um zu verhindern dass der Wechselrichter in die Lastabschaltung geht.
Dass für die Installation nur hochwertige Kabel (FLRY) und ordnungsgemäß vercrimpte Anschlüsse verwendet werden, versteht sich hoffentlich von selbst. Auch dass die Kabel in Schutzrohren verlegt werden und an "Problemstellen" fixiert werden um ein Durchscheuern der Isolierungen im Betrieb zu vermeiden.
Du siehst... 300W AC-Dauerlast ist möglich, aber nicht ganz ohne - viel Spass beim Basteln. Und nein... ich rate dringend davon ab die 10mm2 -Leitung mit 80A-Sicherung von der Starterbatterie bis in den Kofferraum zu legen - so viele Ersatzsicherungen kannst du gar nicht mitnehmen und bei Lastspitzen wird ein 10er-Kabel auch mehr als handwarm auf der Länge...
Gruß
Todi