Erfahrungen mit einem Granny WJ 4.0

[jeeper2222]

Fahre seit knapp 7 Jahren einen WJ 4,0 Laredo Bj. 2002. Kaufte ihn mit gut 110 Tsd km und er hat nun 187 Tsd drauf. Er hat die seltene Farbe dunkelgrün Metallic
( die ich unbedingt haben wollte ) von der zum Kaufzeitpunkt überhaupt nur 2 in Deutschland angeboten wurden. Bei gut 140 Tsd gab das Getriebe ( der
Rückwärtsgang zerlegte sich ) auf und ich habe für 1400 € ein Austauschgetriebe ( 100 Tsd Laufleistung ) einbauen lassen. Das verrichtet bisher seinen Dienst
einwandfrei. Ansonsten keine weiteren technischen Probleme. Lediglich der Auspufftopf verschleißt alle 3 Jahre - keine Ahnung, warum.
Das größte Problem aber ist der Rost. 2 neue Kotflügel waren bei 150 Tsd fällig - an den Außenkanten völlig durchgerostet. Vor dem letzten Tüv musste ein Blech an der Bodenaußenkante eingeschweißt werden. Jetzt zeigt sich an den Innenseiten der hinteren Türen an den Radläufen verstärkter Rost. Auch der Bereich hinter dem Rück-Nummernschild hat reichlich Rostblasen. Beides werde ich wohl zum Jahresende beseitigen lassen.
Motor ist total trocken - kein erkennbarer Ölverbrauch. Verteilergetriebe weist leichtes Ölschwitzen auf - aber keine Tropfenbildung. Habe ihm mittlerweile einen neuen Kühler, Thermostat und Wasserpumpe gegönnt und dabei direkt den Rippenriemen erneuert.
Innen ist er dank Pflege in einem selten guten Zustand. Keine Risse, Flecken o. ä. Und was bei diesen Modellen eher unüblich ist - es funktioniert wirklich alles - auch die Sitzheizung usw.

Das Originalleder des Laredo ( mit dem Logo im Rücken und den kräftigen Nähten ) gefällt mir besser als diese "Faltensitze" des Limited.
Über den Verbrauch denke ich gar nicht erst nach. Unter 17 l geht gar nichts. Es sei denn, man fährt mit Tempomat nicht schneller als 80 Km/h. Liegt wohl am Umbau.
2 Zoll-Fahrwerk von Pro Comp ( Tüv ), 8 Zoll 16 LM-Felgen mit 265-70 16 BFG AT KO2 ( Tüv ). Dafür musste allerdings die Stoßstange an den Außenkanten bearbeitet
werden. Der in England besorgte Frontgrill ( hier gibt es ja keine mehr zu kaufen ) ist zwar nicht Eu-Norm, hat aber den Tüv interessanterweise nach 2 mal Vorführung
nie interessiert. Noch was zu den Reifen ( BFG AT KO2 )..... sehen zwar mega aus, aber das Schneeflockenzeichen sollte man getrost vergessen. Im Winter sind diese
Pneus lebensgefährlich. Keine Haftung auf fester Schneedecke, keine Kurvensicherheit und katastrophales Bremsverhalten. Lediglich im absoluten Tiefschnee macht
das "Ackern " Spaß. Auf trockener Fahrbahn sehr gut, im Gelände fast auf MT-Niveau, auf nasser in Kurven mit Vorsicht zu genießen. Laufleistung fantastisch - habe
jetzt ca. 40 Tsd mit ihm runter und es ist nicht mal die Hälfte des Profils weg. Doch wie gesagt - wer in schneereichen Gegenden wohnt, sollte in jedem Fall auf einen
klassischen Winterreifen setzen.
Noch was zur Anhängelast. Knapp 3,4 T sind zwar zulässig. Aber bei 2,5 T hat er schon ganz schön Arbeit, wenn`s bergauf geht. Man muss es nicht verstehen - das Auto wiegt gerade mal 1,9 T und soll dann 3,4 T locker bewegen.....
Fazit:
Ein zuverlässiges Auto ( vom Getriebe mal abgesehen ). Gottlob noch nicht so viel Elektronik und Steuergeräte wie die neuesten Versionen. Im Gelände klasse, auf trockener Straße sehr gut, bei Schnee und Nässe mit Vorsicht zu behandeln, den Verbrauch gilt es zu ignorieren und im FIX-Unterhalt echt preiswert. Zahle für Versicherung und
Steuer zusammen im Jahr gerade mal 550 €.
Ist mein 6 ster Jeep ( seit 1990 ) und werde wohl in meinem Leben nichts anderes mehr Fahren ( na ja - meine Lebensgefährtin fährt Mercedes...;-))) ). Evtl. kommt nächstes
Jahr ein WH ( Turbodiesel ) in die Überlegung. Denn mit dem neuen "Italo-Gedöns" kann man mich jagen.....lach.
Der letzte echte Jeep hört eigentlich schon beim WJ auf......
In diesem Sinne.
Gruß Ulf