DeKro
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Hallo zusammen,
seit Sonntag sind wir aus Sardinien zurück, wo wir 8 Tage über Ostern verbrachten. Da wir die Insel noch nicht kannten, wollten wir möglichst viel von ihr sehen und schafften das auch recht gut... Wer Korsika kennt, hat vielleicht Angst vor der doch recht langwierigen Fahrerei in den Küstenserpentinen. Die lassen sich auf Sardinien aber deutlich schneller fahren, weshalb hier mehr Strecke zurückgelegt werden kann...
So früh im Jahr hatten wir bedenken offene Campingplätze zu finden. Das konnten wir aber gut durch Wildcamping kompensieren. Im Sommer wird das wohl nicht mehr so leicht sein, denn die Insel ist ja ein Urlaubermagnet... Campingplätze sind vom April/Mai aber wirklich rar, besonders im Inland und Westen...
Bevor mir nun Pete zuvorkommt, den wir noch vor Genua auf der Autobahn trafen, möchte ich unsere Eindrücke loswerden! Ich hoffe sie helfen euch.
Ich fand besonders die Tipps von Martin aus dem letzten Jahr gut, deshalb versuche ich es ähnlich zu halten und die einzelnen Routen kurz einschätzen ...
... wir fuhren knapp 1500km auf der Insel in 8 Tagen Aufenthalt...
Wir starteten in Olbia und umrundeten die Insel gegen den Uhrzeigersinn... Im Nachhin hätten wir die Halbinsel Sant'Antioco wohl weggelassen. Besonders der Norden und die Küstenregion um Iglesias gefielen uns besonders gut. Bei Iglesias gab es auch die besten Routen (zumindest von denen von uns ausgewählten) und eindrucksvollen Küstenpanoramen. Hier ein paar Eindrücke von der Vielseitigkeit der Insel:
Die Westküste bei Iglesias
Elefantenfels im Norden
Das Feenhaus, ebenfalls in einem Dorf in Norden
Eindrücke im Nordosten, hier gibt es ein beeindruckendes Dorf mit über 150 Wandzeichnungen, meist über das politische Zeitgeschehen..
Eine schöne Tropfsteinhöhle im Nordosten. Der zusammengewachsene Stalaktit/Stalakmit ist einer der größten der Welt.
Aus dem West-Buch (MDMOT) sind wir die folgenden Routen gefahren:
Minenrunde 61: Eine sehr schöne Runde mit Aussicht auf viele alte Minengebäude, fahrtechnisch ohne Anspruch, leider aber dem Picknickplatz gesperrt, bis dahin sehr viele Sarden unterwegs. Das lag aber wohl am Ostermontag, wohl der offizielle Picknicktag der Italienern...
Furtenweg 64a/b: Mit Ausnahme der recht weit in die Straße reichenden kratzenden Sträuchern ebenfalls eine super Runde. Besonders durch viele Furten eines rostbraunen Flusses und im hinteren Teil eine befahrbares Flussbett (leider mit recht wenig Wasser). Im zweiten Teil wieder viele ansehnliche Ruinenstädte der ehemaligen Bergbauregion. Die Tour endet am Meer, direkt am Strand, in den Sand durfte man jedoch nicht fahren...
Route 68: teilweise gesperrt und sonst auch nicht weiter besonders...
Schluchtentour Route 71: Sehr schöne Panoramarunde auf dem Bergkamm mit schöner Aussicht, im hinteren Teil gibt es ein zweiten Routenabschnitt 71b, der anspruchsvoller wird und im unteren Teil durch eine grobe Felspassage besticht. Diese hat schon Anspruch, leider muss man dafür im ersten Teil des Teilstücks wieder durch engen Bewuchs. Ich würde empfehlen die 71 erst zu Ende zu fahren und dann in die 71b von unten nach oben zu fahren. Dadurch wird sie noch anspruchsvoller und oberhalb der Felsen lässt es sich gut in einer Schleife drehen... Hier fehlen mir leider Bilder, aber Pete ist die Rute direkt nach mir gefahren (die Abstimmung hatte nicht geklappt) und er wollte filmen...
Offroadkamm 73: Im ersten Abschnitt sehr zugewachsen, ab der ehemaligen Strafkolonie wird er offener und auch schöner...
Offroad 4x4 75/76: Eine sehr schöne Route. Der Einstieg ist auch von den lokalen Offroadern beliebt, es hängen Schilder mit "Trail"-Pfeilen. Wenn das Wetter mitspielt, ist die Aussicht ebenfalls super. Die Strecke ist steil, felsig und schmal. Im hinteren Teil wird es einfacher, dafür besticht wieder die Aussicht auf alte Gebäude und die Landschaft. Das Highlight hier sicher die Durchfahrt durch ein komplett verlassenes Dorf, in dem teilweise noch Möbel stehen...
Im Ostbuch (MDMOT) sind wird die wenigsten Routen gefahren:
Der Flumendosa Höhenweg Route 45: war für uns trotz der empfohlenen Fernsicht eher langweilig, fahrtechnisch kein Problem.
Trulli Panorama (Route 49): Eine landschaftlich sehr schöne und abwechslungsreiche Route mit vielen Möglichkeiten zu Picknicken. Besonders im zweiten Teil gibt es viel zu sehen, wir empfehlen hier auch die "normalen" Ausflugsziele zu den alten Nuraghen-Gebäuden. Besonders der hoch gelegene vollständige Gebäudekomplex mit dazugehörigen Grotte ist schön. Fahrtechnisch ist die Route nicht anspruchsvoll.
Route 50, Cala Sisine: In einem Nationalpark gelegen an der Ostküste, kann man hier auf geschwungenen Pfaden im späteren Verlauf durch ein ausgetrocknetes Flussbett zur Küste fahren. Landschaftlich sehr schön, und wer noch nicht durch ein Flussbett gefahren ist, dem ist die Route zu empfehlen. Leider ist sie mittlerweile vollständig planiert. Die CAT, das Übeltier stand auch noch am Ende an der Schranke, von der man den letzten Kilometer zum Meer nur noch zu Fuss zurücklegen kann...
Im Nord-Buch MDMOT (und um Olbia) sind wir ebenfalls recht viele Routen gefahren:
Berg & Tal Route 37: Beginnend in einem langen, eher langweiligen Waldweg, führt die Route zu einem Abzweig mit einem steilen Abschnitt. Dieser ist fahrbar, aber schon steil, kann somit (besonders bei Beifahrern) zu schnellerem Atem führen!
Später zweigt von der eigentlichen Route eine schöne steile Verschränkungspassage ab. Hier ist der Anspruch deutlich höher als auf der regulären Route. Mit zusätzlichem GPS lässt der sich bei Wegpunkt 26 finden. Er führt an einem See mit Schweinezüchtern vorbei...
Windradtour I Route 27: ist eine schöne Route mit guter Aussicht, die Ausweichroute an den geschlossen Gattern vorbei ist anspruchsvoller als die Hauptroute und deutlich bewachsener. Die restliche Route ist ohne Anspruch, da sie von den Baumaschinen für den Windradpark genutzt wird... Das letzte Stück ist dann auch gesperrt.
Schlichtartig Route 28: Eine schöne Runde um wieder viel zu sehen. Neben schönen Quellen und Grotten gibt es unzählige Picknickplätze im Wald. Die Strecke wird im Sommer wohl sehr voll sein. Aktuell war sie ausgestorben, so dass wir sogar auf einem der Picknickplätze übernachten konnten...
Felspanorama Route 33: Verschlungene Route über einen Berg, die sich immer wieder kreuzt. Wir fuhren nicht alles, die Route war in gutem Zustand und wurde erst gemacht. Wir waren abends da und hatten einen wunderschönen kleinen See gefunden (der auch im Buch beschrieben ist), an dem wir übernachteten. Fahrtechnisch ohne großen Anspruch, Aussicht besonders beim hinabfahren vom Berg zum großen See im Tal.
Gebirgspanorama Route 38: eine eigentlich sehr schöne Route, anfangs durch Wald mit steileren und schlottrigen Passagen. Später geht es hinauf auf einen Berg. Die Route dahin ist eng und steinig, teilweise in den Kehren auch steil... Fuhr die Autos sicher weniger anspruchsvoll, als für die Nerven der Insassen. Der Ausblick oben lohnt sich, wird auch von vielen Wanderern angelaufen. Oben kann man beliebig weiterwandern. Von oben hat man gute Aussicht auch auf die Strecke, was sinnvoll ist, denn jemanden zu treffen macht wohl nicht wirklich Spaß...
Route 39: Die Route zum schönen Monte ist hier mit Bildern schon oft hinterlegt worden (das große Kreuz auf dem Gipfel :top: ) Die Route gefällt durch den Ausblick und die schönen Picknickstellen. Besonders in der Hauptsaison wird es wohl voll. Der letzte Abschnitt zum Gipfelkreuz ist anspruchsvoller, der erst ist einfach zu fahren. der Abstecher zur Feuerwacht lohnt sich auch, aktuell liegt dort aber der Sendemast um... Offiziell ist die Zufahrt deshalb wohl gesperrt...
Ich hoffe ich konnte damit einige davon überzeugen, die Insel mal zu besuchen. Sie ist super geeignet für einen Trip im Frühjahr oder Herbst und deutlich schöner und abwechslungsreicher als Korsika... B)
seit Sonntag sind wir aus Sardinien zurück, wo wir 8 Tage über Ostern verbrachten. Da wir die Insel noch nicht kannten, wollten wir möglichst viel von ihr sehen und schafften das auch recht gut... Wer Korsika kennt, hat vielleicht Angst vor der doch recht langwierigen Fahrerei in den Küstenserpentinen. Die lassen sich auf Sardinien aber deutlich schneller fahren, weshalb hier mehr Strecke zurückgelegt werden kann...
So früh im Jahr hatten wir bedenken offene Campingplätze zu finden. Das konnten wir aber gut durch Wildcamping kompensieren. Im Sommer wird das wohl nicht mehr so leicht sein, denn die Insel ist ja ein Urlaubermagnet... Campingplätze sind vom April/Mai aber wirklich rar, besonders im Inland und Westen...
Bevor mir nun Pete zuvorkommt, den wir noch vor Genua auf der Autobahn trafen, möchte ich unsere Eindrücke loswerden! Ich hoffe sie helfen euch.
Ich fand besonders die Tipps von Martin aus dem letzten Jahr gut, deshalb versuche ich es ähnlich zu halten und die einzelnen Routen kurz einschätzen ...
... wir fuhren knapp 1500km auf der Insel in 8 Tagen Aufenthalt...
Wir starteten in Olbia und umrundeten die Insel gegen den Uhrzeigersinn... Im Nachhin hätten wir die Halbinsel Sant'Antioco wohl weggelassen. Besonders der Norden und die Küstenregion um Iglesias gefielen uns besonders gut. Bei Iglesias gab es auch die besten Routen (zumindest von denen von uns ausgewählten) und eindrucksvollen Küstenpanoramen. Hier ein paar Eindrücke von der Vielseitigkeit der Insel:
Die Westküste bei Iglesias
Elefantenfels im Norden
Das Feenhaus, ebenfalls in einem Dorf in Norden
Eindrücke im Nordosten, hier gibt es ein beeindruckendes Dorf mit über 150 Wandzeichnungen, meist über das politische Zeitgeschehen..
Eine schöne Tropfsteinhöhle im Nordosten. Der zusammengewachsene Stalaktit/Stalakmit ist einer der größten der Welt.
Aus dem West-Buch (MDMOT) sind wir die folgenden Routen gefahren:
Minenrunde 61: Eine sehr schöne Runde mit Aussicht auf viele alte Minengebäude, fahrtechnisch ohne Anspruch, leider aber dem Picknickplatz gesperrt, bis dahin sehr viele Sarden unterwegs. Das lag aber wohl am Ostermontag, wohl der offizielle Picknicktag der Italienern...
Furtenweg 64a/b: Mit Ausnahme der recht weit in die Straße reichenden kratzenden Sträuchern ebenfalls eine super Runde. Besonders durch viele Furten eines rostbraunen Flusses und im hinteren Teil eine befahrbares Flussbett (leider mit recht wenig Wasser). Im zweiten Teil wieder viele ansehnliche Ruinenstädte der ehemaligen Bergbauregion. Die Tour endet am Meer, direkt am Strand, in den Sand durfte man jedoch nicht fahren...
Route 68: teilweise gesperrt und sonst auch nicht weiter besonders...
Schluchtentour Route 71: Sehr schöne Panoramarunde auf dem Bergkamm mit schöner Aussicht, im hinteren Teil gibt es ein zweiten Routenabschnitt 71b, der anspruchsvoller wird und im unteren Teil durch eine grobe Felspassage besticht. Diese hat schon Anspruch, leider muss man dafür im ersten Teil des Teilstücks wieder durch engen Bewuchs. Ich würde empfehlen die 71 erst zu Ende zu fahren und dann in die 71b von unten nach oben zu fahren. Dadurch wird sie noch anspruchsvoller und oberhalb der Felsen lässt es sich gut in einer Schleife drehen... Hier fehlen mir leider Bilder, aber Pete ist die Rute direkt nach mir gefahren (die Abstimmung hatte nicht geklappt) und er wollte filmen...
Offroadkamm 73: Im ersten Abschnitt sehr zugewachsen, ab der ehemaligen Strafkolonie wird er offener und auch schöner...
Offroad 4x4 75/76: Eine sehr schöne Route. Der Einstieg ist auch von den lokalen Offroadern beliebt, es hängen Schilder mit "Trail"-Pfeilen. Wenn das Wetter mitspielt, ist die Aussicht ebenfalls super. Die Strecke ist steil, felsig und schmal. Im hinteren Teil wird es einfacher, dafür besticht wieder die Aussicht auf alte Gebäude und die Landschaft. Das Highlight hier sicher die Durchfahrt durch ein komplett verlassenes Dorf, in dem teilweise noch Möbel stehen...
Im Ostbuch (MDMOT) sind wird die wenigsten Routen gefahren:
Der Flumendosa Höhenweg Route 45: war für uns trotz der empfohlenen Fernsicht eher langweilig, fahrtechnisch kein Problem.
Trulli Panorama (Route 49): Eine landschaftlich sehr schöne und abwechslungsreiche Route mit vielen Möglichkeiten zu Picknicken. Besonders im zweiten Teil gibt es viel zu sehen, wir empfehlen hier auch die "normalen" Ausflugsziele zu den alten Nuraghen-Gebäuden. Besonders der hoch gelegene vollständige Gebäudekomplex mit dazugehörigen Grotte ist schön. Fahrtechnisch ist die Route nicht anspruchsvoll.
Route 50, Cala Sisine: In einem Nationalpark gelegen an der Ostküste, kann man hier auf geschwungenen Pfaden im späteren Verlauf durch ein ausgetrocknetes Flussbett zur Küste fahren. Landschaftlich sehr schön, und wer noch nicht durch ein Flussbett gefahren ist, dem ist die Route zu empfehlen. Leider ist sie mittlerweile vollständig planiert. Die CAT, das Übeltier stand auch noch am Ende an der Schranke, von der man den letzten Kilometer zum Meer nur noch zu Fuss zurücklegen kann...
Im Nord-Buch MDMOT (und um Olbia) sind wir ebenfalls recht viele Routen gefahren:
Berg & Tal Route 37: Beginnend in einem langen, eher langweiligen Waldweg, führt die Route zu einem Abzweig mit einem steilen Abschnitt. Dieser ist fahrbar, aber schon steil, kann somit (besonders bei Beifahrern) zu schnellerem Atem führen!
Später zweigt von der eigentlichen Route eine schöne steile Verschränkungspassage ab. Hier ist der Anspruch deutlich höher als auf der regulären Route. Mit zusätzlichem GPS lässt der sich bei Wegpunkt 26 finden. Er führt an einem See mit Schweinezüchtern vorbei...
Windradtour I Route 27: ist eine schöne Route mit guter Aussicht, die Ausweichroute an den geschlossen Gattern vorbei ist anspruchsvoller als die Hauptroute und deutlich bewachsener. Die restliche Route ist ohne Anspruch, da sie von den Baumaschinen für den Windradpark genutzt wird... Das letzte Stück ist dann auch gesperrt.
Schlichtartig Route 28: Eine schöne Runde um wieder viel zu sehen. Neben schönen Quellen und Grotten gibt es unzählige Picknickplätze im Wald. Die Strecke wird im Sommer wohl sehr voll sein. Aktuell war sie ausgestorben, so dass wir sogar auf einem der Picknickplätze übernachten konnten...
Felspanorama Route 33: Verschlungene Route über einen Berg, die sich immer wieder kreuzt. Wir fuhren nicht alles, die Route war in gutem Zustand und wurde erst gemacht. Wir waren abends da und hatten einen wunderschönen kleinen See gefunden (der auch im Buch beschrieben ist), an dem wir übernachteten. Fahrtechnisch ohne großen Anspruch, Aussicht besonders beim hinabfahren vom Berg zum großen See im Tal.
Gebirgspanorama Route 38: eine eigentlich sehr schöne Route, anfangs durch Wald mit steileren und schlottrigen Passagen. Später geht es hinauf auf einen Berg. Die Route dahin ist eng und steinig, teilweise in den Kehren auch steil... Fuhr die Autos sicher weniger anspruchsvoll, als für die Nerven der Insassen. Der Ausblick oben lohnt sich, wird auch von vielen Wanderern angelaufen. Oben kann man beliebig weiterwandern. Von oben hat man gute Aussicht auch auf die Strecke, was sinnvoll ist, denn jemanden zu treffen macht wohl nicht wirklich Spaß...
Route 39: Die Route zum schönen Monte ist hier mit Bildern schon oft hinterlegt worden (das große Kreuz auf dem Gipfel :top: ) Die Route gefällt durch den Ausblick und die schönen Picknickstellen. Besonders in der Hauptsaison wird es wohl voll. Der letzte Abschnitt zum Gipfelkreuz ist anspruchsvoller, der erst ist einfach zu fahren. der Abstecher zur Feuerwacht lohnt sich auch, aktuell liegt dort aber der Sendemast um... Offiziell ist die Zufahrt deshalb wohl gesperrt...
Ich hoffe ich konnte damit einige davon überzeugen, die Insel mal zu besuchen. Sie ist super geeignet für einen Trip im Frühjahr oder Herbst und deutlich schöner und abwechslungsreicher als Korsika... B)