Sniff
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Threadstarter
Damit die zwei Wochen Kälte in Island wieder kompensiert werden und das Sommer-Warmwochensoll wieder erreicht wird bevor der Winter erneut die Windschutzscheibe in Beschlag nimmt, zog es uns gen Süden zu den unasphaltierten Wegen der Iberern und Galliern.
Da uns vor Abreise nicht viel mehr als die ungefähre Position der Gebirgskette im Süden bekannt war, musste vor dem grossen Kilometerfressen noch einiges an Tracks, Routen und Waypoints of Interest ergoogelt werden. Bei der Planung waren einige Tipps aus diesem unserem Forum recht nützlich, die wahren Perlen aber wurden mir freundlicherweise von einem landyfahrenden und youtube-postenden Franzosen bereitgestellt, merci beaucoup! Der mitgeführte Gerstl in Buchform war für ein, zwei Touren recht brauchbar und einige verschlungenen Wege, die sich Wikiloc entlocken liessen, haben unsere Sammlung dann noch bestens abgerundet.
Beladen mit Zelt, Coleman-Kocher, Bialetti, Steinpilzcremesuppe im praktischen drei für zwei Beutel, dem rostigen Hi Lift und den krummen Sandblechen ging es dann vor rund zwei Wochen in Richtung spanische Grenze, nach Cadaques, wo wir erst mal für zwei Tage unsere inzwischen plattgesessenen Allerwertesten in der mediterranen Brühe abkühlen durften.
In dieser Jahreszeit ist die Region menschenmässig zwar geniessbar, unübersehbar aber bleibt, was sich zur Hi-Season hier wohl abspielen muss. Nichts für mich und meine beiden Söhne, eben so wenig für unseren Ruby, der sich in den engen Gassen der Küstenkäffer kaum recht um die Ecke biegen liess.
Nach zwei Aufwärmtouren auf der winzigen Halbinsel, die etliche vom aufgewirbelten weissen Staub panierte Wanderer und Cyclisten - und bei mir ein schlechtes Gewissen - hinterliess, machten wir uns auf ins wahre Abenteuer des hochalpinen Offroads.
Besonders die schier endlosen Schotterwege in und um Andorra gehören bestimmt zu den spektakulärsten im westlichen Europa noch frei befahrbaren Pisten. Wer hier allerdings die grosse Herausforderung für Jeep und Fahrer sucht, muss sicher in einer anderen Jahreszeit noch einmal vorbeischauen oder aber die wohl nur den Insideren vorbehaltenen, genauen Standorte der HardCore-Routen kennen.
Die Wege sind meist schmal und oft ziemlich abschüssig, so dass ein beiläufiges Fummeln am Navi der Chips-Tüte oder dem Handy nur den Lebensmüden vorbehalten bleibt. Ab und an darf man die Reifen in einen Rinnsal tunken, für eine Vollwäsche mit Unterbodenbehandlung reicht es aber kaum. Was hingegen grandios ist, sind die wahnsinnigen Aussichten, die Einsamkeit der Berge, die verlassene Dörfer, Kirchen und Eremitagen, die am Himmel kreisenden Bartgeier, die freilebenden Esel, Pferde mit Kuh- und Kühe mit Pferdeglocken.
Geradezu pervers mutet dann die Einfahrt in das mitten in den Bergen versteckte Prinzipat und Konsumparadies von Andorra la Vella an. Selbst noch in der Nacht beleuchtet wie Las Vegas, locken tagsüber die Einkaufstempel mit Glenlivet, Aberlour, Marlboro Gold, Boss & Gucci, Canon und Nikon und einem ganzen Arsenal an Airsoft Gewehren und Faustwaffen. Zugegeben, dem Alkohol nicht abgeneigten Raucher bieten sich hier tatsächlich günstige Schnäppchen in Hülle und Fülle, aber um richtig zuschlagen zu können, hätte wohl das Zelt, der Coleman-Kocher, die Bialetti, die Steinpilzcremesuppe im praktischen drei für zwei Beutel, der rostigen Hi Lift und die krummen Sandblechen zuhause bleiben müssen! Wer hier also die schützenden vier Bleche verlässt, trägt selber Schuld!
Am besten verlässt man dann den Sündenpfuhl über den Schmuggler-Pfad, eine wunderbare Schotterpiste die hoch durchs Gebirge führt. Ob hier jemals begehrte Güter auf Eseln ausser Land geschafft wurden, entzieht sich meiner Kenntnis aber es ist schon sauspannend, die anderthalb Liter zu viel eingekauften Schnaps so stilvoll nach Resteuropa einzuführen. Wir wurden auf den verschlungenen Wegen übrigens von keinem Grenzer angehalten, nur Kühe, gedankenvoll ins Wiederkäuen vertieft, beobachteten uns vorwurfsvoll weil in Ihrer Ruhe gestört.
Fortsetzung folgt nach ein paar Bildern...
Da uns vor Abreise nicht viel mehr als die ungefähre Position der Gebirgskette im Süden bekannt war, musste vor dem grossen Kilometerfressen noch einiges an Tracks, Routen und Waypoints of Interest ergoogelt werden. Bei der Planung waren einige Tipps aus diesem unserem Forum recht nützlich, die wahren Perlen aber wurden mir freundlicherweise von einem landyfahrenden und youtube-postenden Franzosen bereitgestellt, merci beaucoup! Der mitgeführte Gerstl in Buchform war für ein, zwei Touren recht brauchbar und einige verschlungenen Wege, die sich Wikiloc entlocken liessen, haben unsere Sammlung dann noch bestens abgerundet.
Beladen mit Zelt, Coleman-Kocher, Bialetti, Steinpilzcremesuppe im praktischen drei für zwei Beutel, dem rostigen Hi Lift und den krummen Sandblechen ging es dann vor rund zwei Wochen in Richtung spanische Grenze, nach Cadaques, wo wir erst mal für zwei Tage unsere inzwischen plattgesessenen Allerwertesten in der mediterranen Brühe abkühlen durften.
In dieser Jahreszeit ist die Region menschenmässig zwar geniessbar, unübersehbar aber bleibt, was sich zur Hi-Season hier wohl abspielen muss. Nichts für mich und meine beiden Söhne, eben so wenig für unseren Ruby, der sich in den engen Gassen der Küstenkäffer kaum recht um die Ecke biegen liess.
Nach zwei Aufwärmtouren auf der winzigen Halbinsel, die etliche vom aufgewirbelten weissen Staub panierte Wanderer und Cyclisten - und bei mir ein schlechtes Gewissen - hinterliess, machten wir uns auf ins wahre Abenteuer des hochalpinen Offroads.
Besonders die schier endlosen Schotterwege in und um Andorra gehören bestimmt zu den spektakulärsten im westlichen Europa noch frei befahrbaren Pisten. Wer hier allerdings die grosse Herausforderung für Jeep und Fahrer sucht, muss sicher in einer anderen Jahreszeit noch einmal vorbeischauen oder aber die wohl nur den Insideren vorbehaltenen, genauen Standorte der HardCore-Routen kennen.
Die Wege sind meist schmal und oft ziemlich abschüssig, so dass ein beiläufiges Fummeln am Navi der Chips-Tüte oder dem Handy nur den Lebensmüden vorbehalten bleibt. Ab und an darf man die Reifen in einen Rinnsal tunken, für eine Vollwäsche mit Unterbodenbehandlung reicht es aber kaum. Was hingegen grandios ist, sind die wahnsinnigen Aussichten, die Einsamkeit der Berge, die verlassene Dörfer, Kirchen und Eremitagen, die am Himmel kreisenden Bartgeier, die freilebenden Esel, Pferde mit Kuh- und Kühe mit Pferdeglocken.
Geradezu pervers mutet dann die Einfahrt in das mitten in den Bergen versteckte Prinzipat und Konsumparadies von Andorra la Vella an. Selbst noch in der Nacht beleuchtet wie Las Vegas, locken tagsüber die Einkaufstempel mit Glenlivet, Aberlour, Marlboro Gold, Boss & Gucci, Canon und Nikon und einem ganzen Arsenal an Airsoft Gewehren und Faustwaffen. Zugegeben, dem Alkohol nicht abgeneigten Raucher bieten sich hier tatsächlich günstige Schnäppchen in Hülle und Fülle, aber um richtig zuschlagen zu können, hätte wohl das Zelt, der Coleman-Kocher, die Bialetti, die Steinpilzcremesuppe im praktischen drei für zwei Beutel, der rostigen Hi Lift und die krummen Sandblechen zuhause bleiben müssen! Wer hier also die schützenden vier Bleche verlässt, trägt selber Schuld!
Am besten verlässt man dann den Sündenpfuhl über den Schmuggler-Pfad, eine wunderbare Schotterpiste die hoch durchs Gebirge führt. Ob hier jemals begehrte Güter auf Eseln ausser Land geschafft wurden, entzieht sich meiner Kenntnis aber es ist schon sauspannend, die anderthalb Liter zu viel eingekauften Schnaps so stilvoll nach Resteuropa einzuführen. Wir wurden auf den verschlungenen Wegen übrigens von keinem Grenzer angehalten, nur Kühe, gedankenvoll ins Wiederkäuen vertieft, beobachteten uns vorwurfsvoll weil in Ihrer Ruhe gestört.
Fortsetzung folgt nach ein paar Bildern...