Hi
die normalen Gewinde (ausdrücklich: keine Feingewinde) sind nicht selbsthemmend,
sogenannte Feingewinde sind es schon.
Unterschied: Selbst durch Vibration drehen sich i. d. R. Feingewinde nicht auf, Normalgewinde schon.
Aus diesem Grund muß die Schraube (Mutter) an diesem "sich selbst bewegen" gehindert werden. Dazu schlägt der Konstrukteur der Schraubverbindung vor, das Gewinde mit den Flanschen zu verspannen, oder einfach gesagt, er schlägt ein Anzugsmoment vor.
Dieses Anzugsmoment bedeutet: Reibung von beispielsweise Stahl (=Radmutter) auf Aluminium (=Felge).
Natürlich sollte alles, was die Reibung heruntersetzt unterlassen werden. Reibungsherabsetzende DInge sind: Lackierungen, Beschichtungen, Fett, Öl, .....
Ausdrücklich: Gewindeschmierung ist sogar erwünscht, sonst läßt sich das Moment überhaupt nicht sauber einstellen. Das bedeutet aber nicht, dass man das Gewinde in Fett, Kupferpaste oder ähnlichen ertränken soll.
Die Reibfläche, hier die Fläche zwischen Radmutter und Felge, soll natürlich sauber und fettfrei sein, damit sich das notwendige Drehmoment dauerhaft aufbauen kann und die Verbindung dann haltbar ist.
Zu beschichteten Felgen: die Sitze der Verschraubung, aber genauso die Sitze der Felge an der Achse muss selbstverständlich frei von beschichtungen sein, sonst können sich die Räder lösen. Der Grund: die Beschichtungen sind in der Regel aus organischen Stoffen hergestellt (Kunststoff) unter Druck gibt ein organischer Belag mit der Zeit nach. Genauer gesagt dr Kunststoff wird weich und weicht dann der Belastung aus. Das bedeutet, das Anzugsmoment wird kleiner und schlimmstenfalles werden die Räder locker.
Auf Grund der geringeren Schichtstärke von naßlackierten Oberflächen ist da das Risiko beinahe vernachläßigbar, während Pulverbeschichtete Felgen hier wirklich ein Risiko haben.
Gruß Karl