Radmuttern und Kupferpaste

[RDiehl]

Hi all,

hab vorgestern mit dem Bordwerkzeug (Achsheber mit Meterkurbel) die Räder gewechselt - war lustig und bischen gefährlich. Vorm Reindrehen der Radmuttern habe ich dann die Pressflächen leicht mit Kupferpaste eingeschmiert.

Ist das:

O gut

O unnütz

O gefährlich

 

[GrandMichael]

Also an den Pressflächen hat das Zeug rein garnichts zu suchen! Du solltest das Zeug da schnellsten wieder runter machen. Gegen ein gut drehendes Gewinde ist nix zu sagen. Das kann etwas, aber nur etwas Fett ab. Die Pressfläche hält aber die Mutter!!! So darfst du nun wahrscheinlich alle 50 km die Muttern nachziehen, wenn du Pech hast. Also wenns rummpelt im Gebälg sind nicht die Antriebswellen, nicht die Buchsen, nicht die... sondern die losen Räder!

 

[XJoachim]

x gefährlich

siehe oben, weg das Zeug.

 

[v8man]

Hello ZG&RD,

hat viel arbeit gespart wenn du die frage gestellt hat vor die aktion, jetzt muss du, sofort, alle runter und richtig sauber putzen, felgen, mutter, gewinde, alles...das ist HOCHST GEFÄHRLICH...


nicht nur für dich aber alle andere verkehrsteilnehmer..wenn du eine rad verlierst....

Nur eine richtig punkt hast du gemacht...du hast hier angefragt...Gott sei danke......wenn du das nicht gemacht hatte.???????

 

[RDiehl]

dann geh ich mal putzen ...

 

[RDiehl]

d.h. nicht nur die Flächen der Radmuttern, sondern auch der Felge ...?

 

[GrandMichael]

Jupp, auch die Felgenbindung zur Nabe muß unbedingt fettfrei und farbfrei sein!

Genau das Problem haben viele Leutchen, welche sich ihre Felgen neu pulvern lassen und zuvor nicht die Bindungsteile abkleben.

Da lößt sich dann irgendwann die Beschichtung oder Lackkierung und das Rad rüttelt sich los!

 

[v8man]

Hello ZG&RD,

hat viel arbeit gespart wenn du die frage gestellt hat vor die aktion, jetzt muss du, sofort, alle runter und richtig sauber putzen, felgen, mutter, gewinde, alles...das ist HOCHST GEFÄHRLICH...


nicht nur für dich aber alle andere verkehrsteilnehmer..wenn du eine rad verlierst....

Nur eine richtig punkt hast du gemacht...du hast hier angefragt...Gott sei danke......wenn du das nicht gemacht hatte.???????

siehe oben in ROT

 

[RDiehl]

Radmuttis sehen so aus: http://www.jeepforum.de/pics/U1736-1251296269.jpg

 

[RDiehl]

waren nach ca. 60km noch fest

 

[markk]

waren nach ca. 60km noch fest

Wundert mich nicht, schliesslich definiert sich das Drehmoment über den Druck an der Kontaktfläche und nicht über die Reibung des Gewindes! Die Kupferpaste hat daher also keinerlei Einfluss auf die Festigkeit der Schraubverbindung!

Die Montage mit oder ohne Öl/Fett ist scheinbar dennoch eine nationale Glaubensfrage, in Deutschland beschwört man meist die trockene Montage (wohl wissend das die Behauptung falsch ist, das ein geschmiertes Gewinde zu wenig Drehmoment erzeugen würde - Begründung s.o.), Mercedes in Frankreich hat mir dagegen die gefettete Methode beigebracht! Begründung dort: 1) Da alle Metallteile (und somit auch Radbolzen und Muttern) ab Werk mit einer leichten Ölschicht kommen und so ab Werk dann auch montiert werden, ist gegen eine leichte(!) zusätzliche "Ölung/Fettung" bei einem gebrauchten und damit trockenen Gewinde absolut nix zu sagen. 2) Ein trockenes und damit schwergängiges Gewinde kann dem Drehmomentschlüssel zu früh das "Signal" zum Abschalten geben, theoretisch sogar bevor die Mutter die Felge erreicht hat!
Ich montiere seit >20 Jahren regelmässig Räder an PKWs und LKWs: Sobald mir die Rad-Schrauben/-Mutern zu schwergängig erscheinen mit ein paar Tropfen Öl oder einem Tupf Kupferpaste. Und ich hatte in all den Jahren noch NIE Probleme mit ungewollt gelösten Radmuttern!!

Interessanterweise habe ich aber gerade bei Jeeps häufiger Probleme damit "trocken" montierte Radmuttern wieder geöffnet zu bekommen ohne die Muttern zu beschädigen oder gar abzureissen, die Qualität des verwendeten Materials im Bereich der Radschrauben/Gewinde scheint nicht sonderlich gut zu sein.

Markus

 

[RDiehl]

@ Markus: Habe gerade 1 Rad fertig, nach dem Putzen der Mutter habe ich sie nochmal festgezogen und dann wieder runtergenommen – da war kaum noch Paste zu sehen, eher ein dunkler Schmierfilm, der makiert hat. Auch in entfettetem Zustand sind die Muttern ar...glatt. BTW: Laut Betriebsanleitung sollen die Muttern mit 115 bis 150 Nm angezogen werden, habe den Mittelwert genommen und konnte die Muttis danach mit nem Radkreuz immer noch festziehen. Was soll überhaupt die Angabe 115 bis 150 Nm?


Gruß

Ralf

 

[240er]

Porsche z.B. verwendet auch Kupferpaste, allerdings nur im Gewindebereich und sehr, sehr
wenig.

Ich selbst versehe auch alle meine Radbolzen und Muttern mit etwas Kupferpaste am Gewinde,
und das seit bestimmt 25 Jahren.
Kann ebenfalls mit gutem Gewissen behaupten, das bei mir bislang noch keine Schraube
locker war oder ich ein Rad ab hatte... ...jedenfalls nicht an den Autos.

Gruß, Uwe

 

[Gurti]

habe den Mittelwert genommen und konnte die Muttis danach mit nem Radkreuz immer noch festziehen. Was soll überhaupt die Angabe 115 bis 150 Nm?

Das angegebene Drehmoment ist eben die Kraft, bei der die Schraube ihre Festigkeit erreicht ohne Schaden zu nehmen.
Natürlich kannst du auch noch fester, aber entweder überdehnt die Schraube und verliert ihre Festigkeit, oder das Gewinde verformt sich plastisch. Endeffekt: Abreissen oder überdrehen.

Darum heisst es bei der Drehmomentangabe nicht: "So fest du kannst"

 

[AristoCat]

.... mache das auch schon seit 28 Jahren mit wenig Kupferpaste ans Gewinde und habe noch nie lockere Räder gehabt, aber auch noch nie festgerostete, quitschende Radmuttern!

Ja Gerd, wie heißt es so schön, nach fest kommt ab und dann meist ne Menge Arbeit

Gruß Detlef

 

[vollmi]

Darum heisst es bei der Drehmomentangabe nicht: "So fest du kannst"

Und "nach fest kommt ab"

Die 120Nm werden eh noch durch das Gewinde verstärkt auf die Pressfläche wirkt also ein erheblich grösserer Anpressdruck der Fett und ähnliches eh grosszügig verdrängt. Wenn sich eine Mutter lockert, dann weil sie nicht mit dem angegebenen Drehmoment angezogen wurde, oder weil sich was verklemmt hat und einem das Drehmoment nur vorgegaukelt hat. Wenn sich die Verklemmung durch Vibration löst, löst sich auch die Schraube.

Ich hab schon immer bei allen Maschinen (und da sind doch recht grosse drunter) Schrauben immer auch eingefettet, nur schon um den Rostfrass zu vermeiden der die Gewinde zerstört. Wirklich noch nie hat sich eine Schraube durch Vibrationen gelöst weil da Fett dran war.

mfG René

 

[RDiehl]

ist mir klar, daß man ne schraube überdrehen kann, aber was bedeutet 115 BIS 150 Nm, an Sonn-und Feiertagen 115, sonst 150 ...???

 

[hsedv]

Ich nehm generell bei Alus 125Nm...

 

[AristoCat]

....ich auch

 

[vollmi]

ist mir klar, daß man ne schraube überdrehen kann, aber was bedeutet 115 BIS 150 Nm, an Sonn-und Feiertagen 115, sonst 150 ...???

Nicht mehr Wie 150 wegen Schraube ab und nicht weniger wie 115 weil Anpressdruck zu gering.

mfG René