Wrangler JLU Wartung / Service Care?

[Maki79]

Moin,

nach den zwei kostenlosen Jeep Wave Wartungen steht bei 36.000 km im Frühjahr die erste Wartung an, die ich bezahlen muss. Jetzt überlege ich, noch Service Care abzuschließen (Service Care Plus wurde mir leider beim Kauf nicht angeboten, und jetzt ist es wohl zu spät dafür...). Kostet 1.524 € für "drei Jahre bzw. drei Wartungen" (also bei mir wohl drei Wartungen in ca. 1,5 - 2 Jahren).
Ich frage mich jetzt, ob sich das lohnt. Was bezahlt ihr so für die reine Wartung?

 

[Pitch]

Moinsen,

meiner hat jetzt zwei Wartungen hinter sich. Beide für mich durch Jeep Wave kostenlos. Aber auf den Auftragsbestätigungen steht ja drauf, was die Wartungen gekostet hätten. Meine erste hätte demnach 544,02€ und die zweite 515,11€ gekostet.

Im Preis der zweiten Wartung sind allerdings noch 50,10€ (zzgl. MwSt.) für die Beseitigung des Recalls ZD8 aufgeführt. Wurde das bei dir schon durchgeführt?

 

[Bengt]

Da bei einem Wrangler "scheckheftgepflegt" normalerweise kein Qualitätskriterium ist (mit Ausnahme weniger Werkstätten), würde ich mir gut überlegen, ob du deinen Wagen nach Ablauf der Garantie (dürfte bei dir ja auch 2024 der Fall sein) überhaupt noch zu einem Vertragshändler bringst. Das Paket deckt keine Verschleißteile ab und ob dann 500 € für einen Ölwechsel ein guter Deal ist, würde ich stark bezweifeln.

 

[Maki79]

Da würde sich dann meine nächste Frage anschließen: Wie finde / erkenne ich eine gute Werkstatt? Mein Vertrauen zu meinem Jeep- Händler ist eingeschränkt, was aber eher an der Kommunikation liegt (die ist auch eher meine Expertise).

Im Umfeld von Hannover gibt es die Car Ranch als Werkstatt für US-Cars, die mir mal empfohlen wurde. Da hatte ich mal bzgl. Wechsel von Rockrails auf Trittbretter angefragt - Anbau und Tüv hätte bei 300€ gelegen, das hat dann die Vergölst-Werkstatt bei mir um die Ecke (ARS Kleefeld GmbH | Hannover – Home) für die Hälfte gemacht. Die Jungs dort scheinen mir fit und sehr engagiert (da kommt schon die wertschätzende sozialpädagogische Einschätzung durch), Kommunikation stimmt, nehmen sich Zeit zum erklären. Haben mein Fahrwerk günstig eingebaut (also gefühlt kein Beschiss bei den Arbeitszeiten), später nochmal Achsvermessung ohne Zusatzkosten (zog leicht nach links, war angekündigt, weil sich der Wagen erst noch setzen müsste- da fehlt mir schon der technische Durchblick). Die machen wohl gern Tuning, bei meiner Anfrage wegen Umrüstung auf größere Reifen war der Kollege Feuer und Flamme und will sich dahinterklemmen, mit dem TÜV-Prüfer vorbesprechen etc.

Inspektion nach Herstellervorgaben (Wichtig wegen Anschlussgarantie) wird dort auch angeboten und ich hätte - rein kommunikativ - ein gutes Gefühl, alles notwendige vorab durchsprechen zu können (Welches Öl etc.). Das ist für mich gefühlt das Wichtigste, weil ich mich als technisch Unwissender auf die Werkstatt verlassen können muss.
ABER viel Erfahrung mit Jeeps haben sie wohl nicht und ich kann technisch ehrlicherweise nur das abfragen, was ich mir hier im Forum vorher anlese

Tipps und Meinungen? geheime Testfragen, die ich stellen kann um die Eignung der Werkstatt zu testen?

 

[MoabUnlimited]

Oh je, das ist eine Frage.
Mir z.B. ist technische Ausführung im Hintergrund wichtiger, wie der nette Dialog in so manchem gefliesten Hochglanzpalast. (Der finanziert werden muss)
Die Annahme sollte natürlich auch auf einem gewissen Niveau ablaufen, auch technisch.
Die Stundensätze und die damit verbundenen Preise sind oft ebenso unterschiedlich, wie die Ersatzteil-Preise, vor allem wenn es original Mopar sind.

Unsere Kisten sind halt speziell und haben ihre Eigenheiten.
Zudem oft noch individualisiert, was unerfahrene Schrauber schnell überfordern kann.
Daran scheitern halt auch schon eingesessene Fiat Händler nach der Jeep „Zubuchung“, trotz Schulungen von Jeep.

Ich habe Glück und bin mit meiner Jeep Vertragswerkstatt voll zufrieden,
Der Preis wären in einer kleinen Schrauberbude um die Ecke sicher niedriger.
Aber….
Für mich keine Diskussion, ich nehme die 70 km zur Werkstatt gerne in kauf.

Hoffe Du findest in Deiner Gegend auch jemand.
Oder Du bekommst hier eine passende Empfehlung.
Wie @Headman immer sagt, Versuch macht klug.
Lass uns hier Deine Erfahrungen wissen.

Servus
Rainer

 

[Maki79]

Mir z.B. ist technische Ausführung im Hintergrund wichtiger, wie der nette Dialog in so manchem gefliesten Hochglanzpalast

Definitiv! Nur kann ich die technische Ausführung nicht beurteilen - deshalb brauche ich ja das Vertrauen. Das habe ich momentan eher in der Schrauberbude um die Ecke (ohne Hochglanz, aber immerhin mit Kaffee) als bei der Vertragswerkstatt. Aber berechtigt?!

 

[Bengt]

Prinzipiell kann man erstmal eine Unterscheidung zwischen Wartung/Service und Reparatur/Fehlersuche machen. Man braucht keinen Spezialisten, um im Rahmen einer Wartung 1-3 Flüssigkeiten wechseln zu lassen.

Schwieriger wird das bei Fehlern abseits der Norm. Kleinere Werkstätten können oftmals keine richtige Diagnose stellen, da die nötigen Lizenzen bei z.B. FCA kostenpflichtig sind. (zu dem Thema gibt es aber ein "frisches" EuGH-Urteil) Beim 4xe kommt die HV-Problematik hinzu, welche die Auswahl im Zweifel stark einschränkt.

Aus meiner Sicht spricht überhaupt nichts dagegen, mehrere Werkstätten anzufahren - je nach SItuation. Für schwerwiegende Vorgänge lohnt es sich auch weitere Strecken zu fahren.

Aber auch die in der Szene bekannten Werkstätten/Umbauer sind nicht frei von Fehlern. Ich wurde nach meinem Umbau mit einer fragwürdigen Lenkung und vollkommen zu hoch eingestellten Scheinwerfern losgeschickt. Letztere durfte ich dann nachts bei strömendem Regen korrigieren. Hinzu kämen noch diverse Probleme mit Teilen und Beratungsausfällen. Mir wäre also ein in diesem Forum durchaus geläufiger Umbauer bekannt, von dem ich dir abraten würde.
An dem Punkt wird es aber subjektiv und sehr wahrscheinlich habe ich einfach nur einen schlechten Tag erwischt.