Das Ärzte was gegen Hämostyptika haben, wäre mir neu.
Auf unseren RTW haben wir die ebenfalls verlastet. Ob jetzt genau Quick Clot (Kaolin) oder Celox Gauze (Chitosan), müsste ich nachschauen. Die tun aber schlussendlich das gleiche.
Grundsätzlich ist es wichtig, die Eskalationsstufen zu beachten.
Ein Tourniquet ist immer nur ultima ratio. Zwar stoppt ein TQ das Blut meist, aber dann halt auch jedes Blut. Jedes Gewebe unterhalb des TQ ist dann eben auch nicht mehr durchblutet und akut gefährdet. Mit dem TQ verbunden ist auch immenser Schmerz für den Betroffenen – die, die man sich als Übung anlegt, sind laaaaaange nicht fest genug geknebelt.
Deshalb sollte zuerst der Druckverband angelegt werden. Dieser lässt sich durch Hämostyptika "aufpeppen". Sollte der sich immer noch als insuffizient erweisen, dann kann man ein TQ anlegen.
Das sieht so auch die S3-Leitlinie von 12/2022 für Trauma.
Im militärischen Bereich ist das TQ nur so verbreitet, weil es schnell geht, effektiv ist und dazu idiotensicher. Geht eben auch mit einer Hand, falls die andere weggesprengt wurde.
Aus diesem Grund haben sich die Israelis den "Notverband" oder auch Israeli Bandage überlegt. Druckverband mit der einfachen Handhabung eines TQ.
Dabeihaben ja gern, Anwendung bitte mit Köpfchen – wobei auch das "unnötige" TQ besser ist, als zu verbluten.
ich nehme für den Zweck... Tampons.
Tampons hemmen weder die Blutgerinnung wie ein Hämostyptikum, noch sind sie suffizientes Druckpolster für einen Druckverband. Das darf nicht saugfähig sein (zum Beispiel in Plastik verpackte Mullbinden), nur so wird die Kompression auf die Blutung gewährleistet.
Wie dem auch sei – fast alles ist besser als keine Hilfe, und kritische Blutungen töten zuerst
deswegen nur gut, wenn sich darüber Gedanken gemacht werden.