Anleitung:
Es gibt zahlreiche Gastankstellen mit zwei sichtbaren Manometern. Und dann ist die Bestimmung der Gasqualität mittels Manometer leicht möglich. Unten füge ich ein Bild meiner Säule an, bei der 2 Manometer im Sichtbereich sind. So selten sind die Dinger übrigens nicht! Bei manchen Herstellern befindet sich das zweite Manometer übrigens oft auch an der Zapfsäule. Nicht immer auf den ersten Blick zu sehen. Manchmal auch nicht sichtbar für den Kunden im Inneren der Säule.
Zur Gemischbestimmung muss man nur wissen, welches Manometer den Ruhedruck(Dampfdruck der Mischung) anzeigt und ob dieses Manometer für mich ersichtlich ist. Oft ist in unmittelbarer Nähe der Zapfpistole ein Manometer. Dieses zeigt den Pumpendruck an, mit welchem das flüssige Gas gefördert wird und ist sehr träge. Nach einem Tankvorgang dauert es bis zu 1 Stunde, bis es nahezu auf den Ruhedruck zurückfällt. Ganz auf den Ruhedruck fällt dieses Manometer nie zurück. Es bleibt immer mindestens 1 bar darüber, da vor dem kompletten Rücklauf zum Lagertank ein Ventil absperrt. Man kann aber auch mittels dieses Manometers den Ruhedruck meist recht zuverlässig einschätzen.
Das geht so: Man lese den Druck von dem Manometer(nahe der Zapfpistole) ab, z.B. 10bar. Nun schliesst man die Zapfpistole an und arretiert sie. Nach dem Arretieren sollte der Druck nun abgefallen sein, z.B. auf 6 bar. Zieht man nun das angenommene 1 bar Restdruck ab, so hat man zumindest grob einen Ruhedruck von 5 bar. Damit lässt sich zumindest in den Sommermonaten einigermaßen zuverlässig die Gasqualität bestimmen. In der kalten Jahreszeit wird es deutlich schwieriger, da die Druckdifferenzen zwischen den einzelnen Mischungen deutlich geringer ausfallen.
Ist überhaupt nur ein Manometer sichtbar, so ist dies immer das, welches den Pumpendruck anzeigt. Dann hilft nur die gerade genannte Variante.
Hat die Tankstelle - wie bei mir - noch ein zweites sichtbares Manometer, so ist dies meist im Zulauf zur Säule montiert. Ansonsten - siehe oben – begibt man sich erst mal auf die Suche nach dem 2. Manometer. Hat man das zweite Manometer gefunden, welches weiter von der Zapfpistole entfernt ist, so gilt folgendes:
Dieses Manometer zeigt während einer Tankung ebenfalls den Pumpendruck an. Ist die Betankung jedoch beendet, fällt es direkt auf den Ruhedampfdruck der Mischung zurück. Hier gibt es keinerlei Trägheit in der Anzeige. Wenn die Gastanke eh nicht aktiv ist, kann man an diesem Manometer den Ruhedruck des Gases absolut zuverlässig ablesen. Die Bestimmung der Gasqualität ist dann ein Kinderspiel, wenn man unter Berücksichtigung der Temperatur die entsprechenden Dampfdrucktabellen zu Rate zieht, oder entsprechende Erfahrungswerte hat. Und diese Dinger reiche ich dann nach!
Und hier nochmals zur Vertiefung: Im Winter sind die Dampfdrücke sehr nahe beieinander. Bei Temperaturen von z.B. 5°C hätte 95/5 einen Druck von 5,4 bar, 60/40 hätte 4,1 bar. Bei 20° C liegen die beiden Gemische bereits 2 bar auseinender.
Um die Verwirrung mit den Manometern mal aufzulösen, habe ich Euch das Bild angehängt. Beispielhaft dürfte damit einiges klarer werden?!?
Rechts bei der Zapfpistole ist das Manometer zu erkennen, welches den Pumpendruck anzeigt. Obwohl die Tanke momentan nicht aktiv ist, liegen hier etwa 11 bar an (Trägheit).
Das Manometer links im Zulauf bei den roten Leitungen zeigt den Ruhedruck des Gases an, der hier bei knappen 5 bar liegt. Während dem Tankvorgang springt es ebenfalls auf den Pumpendruck, um bei Beendigung direkt wieder auf den Ruhedruck zu fallen. Hier gibt es keinerlei Trägheit.
Ich bekomme das mit dem Foto irgendwie nicht hin.
bis dann
Falko