Hallo zusammen,
nachdem ich jetzt über 5 Jahre und 50.000 km meinen Grand Cherokee Trailhawk 3.6 Pentastar habe, möchte ich mal ein Zwischenfazit ziehen.
Das Wichtigste zuerst - würde ich ihn nochmal kaufen?
Ja!
Bereue ich es, keinen Diesel genommen zu haben?
Nein!
Wenn ich die Horrorgeschichten von Pumpen- und Motorschäden beim 3.0 Turbodiesel lese, bin ich froh, einen simplen 3.6 mit klassischer Saugrohreinspritzung zu haben.
Bis auf einen defekten Regensensor (der auf Garantie erneuert wurde) und einen gelösten Schlauch der Scheibenwaschanlage (den ich in Eigenregie wieder befestigen konnte), sind bislang keine Mängel aufgetreten, was ich sehr positiv finde.
Da bin ich von Audi, VW und Land Rover deutlich anderes gewohnt.
Im Wesentlichen hat sich an meiner im Eröffnungsbeitrag dargestellten Einschätzung nichts geändert.
Die Wartungskosten finde ich okay, wobei die Wartungsintervalle des 3.6 mit 1 Jahr / 12.000 km arg kurz sind.
Der Verbrauch hängt stark von Topographie und Fahrweise ab, bewegt sich bei mir zwischen knapp 9 und gut 20 Litern / 100 km.
Im Schnitt bin ich bei ca. 13,5 Litern / 100 km.
Das Fahren mit dem Trailhawk entschleunigt und sein Fahrverhalten empfinde ich als angenehm.
Bis auf harte Kanten (z. B. Temposchwellen oder Frostaufbrüche in der Teerdecke) arbeitet das Fahrwerk sanft und schluckt die meisten Unebenheiten weg, was zum Teil auch ein Verdienst der 18 Zoll Räder des Trailhawk sein dürfte.
Der im Vergleich zu 20 Zoll Rädern höhere Reifenquerschnitt führt zu besserer Dämpfung, wird aber erkauft durch etwas weniger präzises Lenk-/Fahrverhalten.
Der Motor ist - solange er nicht hochdrehen muss - sehr kultiviert.
Aber ganz klar, sportlich ist der Trailhawk nicht, weder das Fahrwerk, noch der Motor, noch sonstwas.
Danach habe ich aber auch nicht gesucht.
Der Trailhawk ist mir, was ich - verwöhnt von der Emotionalität des zuvor von mir gefahrenen Land Rover Defender 110 - nicht erwartet hätte, ans Herz gewachsen.
Ein Kumpel für (fast) alle Fälle.
Was ich mir wünschen würde?
Mehr Drehmoment (daraus folgend ein bei Leistungsabruf weniger hektisch agierendes Getriebe), einen größeren Kofferraum (40 kg Hund sind zu transportieren und dann ist kein Platz mehr für Gepäck, also im Urlaub Dachbox nötig) und ein flexibleres Fahrwerk in den höheren Fahrwerksstellungen (in Stufe 2 nahezu keine Verschränkung, also bocksteif).
Da ich meine Autos lange fahre, mache ich mir noch keine ernsthaften Gedanken über einen Nachfolger.
Käme jetzt die gute Fee und ich dürfte mir was wünschen, wäre es ein Grand Cherokee L 5.7 Overland mit Off Road-Paket.
Zumindest Drehmoment und Kofferraum wären dann kein Thema mehr.
Schade, dass Jeep in D nicht den GC L anbietet.
Auch schade, dass der neue GC in D nur als 2.0 PHEV angeboten wird.
Grundsätzlich hätte ich keine Vorbehalte, einen PHEV anzuschaffen, der gut zu meinem Fahrprofil passen würde und könnte mir sogar den 2.0 Liter Motor schönreden.
Allerdings dann doch bitte nicht mit so einer mickrigen (und nicht förderfähigen) reinelektrischen Reichweite. Mercedes zeigt mit dem GLE, dass auch das Doppelte möglich ist.
Angesichts des aktuellen Wandels der Mobilität und der Unsicherheit, wohin die Reise geht (reine E-Autos sind meines Erachtens nicht der Weisheit letzter Schluss), bin ich froh, meinen GC zu haben und er bleibt mir hoffentlich noch lange treu.
Gruß, Stephan