Umgebauten Jeep in Spanien zu lassen - möglich?

[Josmar]

Guten Morgen zusammen - ich frage für einen Freund

Ein Freund von mir hat sich er gerade einen JL Rubicon ergattert und möchte den nach Ibiza überführen (hat dort ein kleine Wohnung). Vorher möchte er aber zumindest die geschwollene Plastiklippe gegen etwas schickes aus Stahl austauschen. Also eine Variante die hierzulande zugelassen und ohne Probleme eintragbar ist (wie die Mopar Rubicon Stahlstoßstange mit dem entsprechenden Bawarrion Fußgängerschutz).

Da der Wagen dauerhaft in Spanien bleiben soll, muss dieser dann auch in Spanien umgemeldet werden. Ich hörte jedoch, dass es hier Probleme mit Umbauten geben soll, selbst wenn diese vom Deutschen TÜV abgenommen sind und in den Fahrzeugpapieren stehen.

Hat hier jemand Erfahrungen damit ?

Viele Grüße, Josmar

 

[tom58]

Vor der Zulassung muss ein Ingenieur das Fahrzeug begutachten und abnehmen. Was da in den Papieren steht spielt eine untergeordnete Rolle. Die sagen dir schon wie das Kfz auszusehen hat. Der deutsche TÜV hat überhaupt keine Bedeutung. Die haben ihre eigenen Regeln. Wenn diese Abnahme erfolgreich ist, dann geht es zum TÜV. Hier wird dann die Verkehrssicherheit geprüft. Danach kann die Zulassung beantragt werden.

 

[landyhannes]

" Ein Freund von mir hat sich er gerade einen JL Rubicon ergattert "
Da könnte der Hase im Pfeffer liegen. Ich weiß es nur von umgekehrt. Wenn du als ösi z.B. ein jahr in D gelebt und die ganze Zeit ein Auto auf deinen D-Wohnsitz angemeldet gehabt hast......und dann eben wieder zurück nach A willst....heißt das ganze nicht "Übersiedlungsgut" sondern "Wohnsitzverlegung"-und genau für diesen Fall MÜSSEN unsere Behörden hier das Fahrzeug so einzelgenehmigen wie es ist.
Schließlich sind wir in der EU. Du kannst dir ja auch deinen Wohnsitz frei wählen.

Wäre ja noch schöner (und es gibt solche Leute) wenn du alle halben Jahre das ganze Auto umbauen müßtest.
Aber wie gesagt ich weiß nicht wie das die Spanokkels sehen....
Wenn ich als Deutscher mit meinem Auto welches ich schon 3 Jahre habe meinen Wohnsitz für weitere 2 Jahre (weil ich eben pensionär bin) an die Costa Blanca verlegen will, wieso bitte muß ich dann an meinem Auto Umbaumaßnahmen vornehmen ??? und dann bei der Verlegung an die Algarve dann wider alles umbauen ??? und bei der Rückkehr nach D wieder ?
glaub ich nicht, aber okay dass wissen andere wahrscheinlich besser. Ich weiß es nur für die Wohnsitzverlegung von D nach A wenn das Auto schon eine gewisse >Zeit auf meinen Auslands(EU) Wohnsitz angemeldet war.
Gruß Hannes

 

[tom58]

Du musst das Auto in einem landesüblichen Zustand haben damit es zugelassen werden kann. Das ist überall das gleiche.
Auch bei einer Einfuhr nach Deutschland benötigt man unter Umständen ein "Vollgutachten"
Aber hier geht es ja um die Balearen und hier habe ich schon mehrfach Autos eingeführt.
Auch mal erfolglos versucht einen Landy einzuführen der als Wohnmobil in Deutschland zugelassen war.

 

[HowieEisentom]

Ich durfte den Importwagen aus GB hier schön ordentlich an die BRD-Vorschriften anpassen, insbesondere
das ganze LPG-Getüttel, da war wenig Raum für Diskussionen und EU-Ideen.

 

[Josmar]

Danke Euch, aber da sollte die Moparstoßstange doch nicht so schwierig sein - ist ja quasi Original (nur nicht in EU) - Rede ja nicht von einem 5" Fahrwerk mit Traktorreifen.....

 

[tom58]

Sag deinem Freund er soll seine Frau, oder eine Frau, zur Fahrzeugabnahme schicken.

 

[R2B2]

Ich würde definitiv kein Fahrzeug aus Deutschland nach Spanien überführen und umschreiben lassen….das kostet mehr als wenn du in Spanien (Festland) einen Jeep kaufst und den dann nach Ibiza rüber schipperst.
Und noch ein Vorteil hat es wenn Du wieder nach Germania musst… kannst du den Wagen ohne Probleme in Spanien veräußern ohne Export und Importsteuern/ Zölle zu entrichten.
Wenn allerdings der Aufenthalt nicht länger anhalten sollte ( Kurzurlaub oder Rentner-Überwinterung…. dann fahr mit Deutscher Zulassung und Kennzeichen und Versicherung rüber und bleibe 6 Monate oder 12 mit Verlängerung.

 

[tom58]

Wenn er den Wagen einführt darf er schon mal vierstellig abdrücken. Das lohnt sich nur dann wenn er das Auto in gutem Zustand billig in Deutschland gekauft hat. Ansonsten würde ich auch lieber einen spanischen Wrangler kaufen. Mit deutschem Kennzeichen würde ich nicht allzulange rumfahren.

 

[TGSA]

Es wird schwierig.

Ich bin 2010 nach Spanien umgezogen und habe meinen XJ mitgenommen.
Höhergelegt, 31er Räder, Sperren etc. Alle An,- und Umbauten waren vom deutschen TÜV abgenommen, genehmigt und eingetragen.

Dann wollte ich den Jeep in Spanien ummelden. Kann ja nicht so schwer sein, weil EU.
Mein spanischer Chef (KFZ Gewerbe) hat die zuständige Behörde angerufen und die haben mich erstmal zum spanischen ITV geschickt.
Im Nachbarort gab es gleich eine spanische TÜV Stelle. Weit sichtbar das Plakat " ITV-TÜV Rheinland"
Also angemeldet, Papiere abgegeben und gewartet. Dann wurde ich aufgerufen und bin mit meinem XJ durch die Prüfstrasse.
Ergebnis: Bestanden, keine Mängel. Leider war das aber nicht die erforderliche Prüfung.
Beim nächsten Termin habe ich mich beim TÜV mit meinem Chef getroffen. der hat das Problem dem Prüfingenieur erklärt.
Und bei der folgenden Prüfung ist der Jeep durchgefallen.
Das Problem war :
1. US Fahrzeug, es liegen keine Daten vor.
2. nicht Original, sämtliche Papiere der Umbauten müssen vorliegen. ( am besten in spanisch )
Das Paradoxon war die Empfehlung. Den Jeep wieder in den Original Zustand versetzen, dann TÜV und Ummeldung machen.
Danach eventuell wieder umbauen und die Teile eintragen lassen, wenn das in Spanien nötig ist.

Ich habe mich dann für den Verkauf entschieden.

Komischerweise funktioniert das Gleiche andersrum Problemlos.
Ich habe in Spanien ein Motorrad gekauft. Spanische Papiere und Zulassung.
Das Moped habe ich dann ein paar Jahre später wieder mit nach D genommen.
Hier zum TÜV, Abnahme und HU bestanden und mit dem neuen Datenblatt zur Zulassung.
Die hat mir einen deutschen Brief ausgestellt und das Fahrzeug auch gleich in Spanien abgemeldet.

 

[tom58]

Die spanischen Behörden zeichnen sich ganz sicher nicht durch Kompetenz und Hilfsbereitschaft aus. Da fallen auf Ämtern schon mal Sätze wie: "jetzt mach mir bloß das Leben nicht so schwer", wenn man um Rat fragt.
Aber das Hauptproblem ist die fehlende Rechtssicherheit. Das bedeutet, unter Umständen werden von 10 identischen Fahrzeugen 9 zugelassen und eines nicht.
Die Balearen sind im Übrigen autonom und was auf dem Festland leicht geht, funktioniert hier unter Umständen überhaupt nicht.
Ich wünsche dem TE auf jeden Fall viel Erfolg.

 

[Josmar]

Vielen Dank für die ausführlichen Berichte, klingt ja nicht so ermutigend. Ich glaube mein Freund stört sich nicht wirklich an zusätzlichen Importkosten, aber er will es möglichst einfach und ohne viel Aufwand haben. Wobei der 2 Türer mit 60k hier in Köln beim Händler auch kein Schnäppchen ist (und das nur mit Hardtop). Ich habe glaube ich für meinen JLU Overland mit allem nur eine Handvoll mehr bezahlt (aber das ist ein anderes Thema)

 

[Dauwing]

kann mich an die Zeit erinnert,
da konnte man in Spanien einen Wagen mit wirtschaftlichen Totalschaden nicht mehr reparieren, weil man kein Papier von der Behörde bekam, - sowas, wie Unbedenklichkeitsbescheinigung.