@ Hairando
Unfug wäre die von dir ersonnene Vorgehensweise, auch wenn man bezugnehmend auf die Anzahl der Mitarbeiter in Premiumautohäusern das Gefühl haben könnte die Hälfte täte es auch.
Jedoch haben auch diese Paläste ihre Daseinsberechtigung, sonst hätte sie der Wettbewerb längst vom Markt gespült.
Nicht unbedingt für mich, weil ich mein Fahrzeug i. d. R. gebraucht kaufe und selbst zahle.
Aber gibt einen gar nicht mal so kleinen Personenkreis, der den Service von Kaffee bekommen, "kostenloser" Leihwagen, Fahrzeugübergabe mit allem Brimbamborium usw. erwartet, zu schätzen weiß und bereit ist (auf Firmenkosten) dafür zu zahlen.
Wer dahin geht und kauft, möchte das so haben oder muss dahin gehen weil er beim Gebrauchtwagenkauf nicht weiter als bis zur Motorhaube gedacht hat. Gebrauchte Oberklassenfahrzeuge müssen evtl. mal in die passende Werkstatt. Das kann, muss aber nicht, dann auch mal die Sternapotheke sein.
Bei mir in der Gegend hat ein durchaus smpathischer "kleiner" BMW Händler dicht machen müssen. Seine drei Filialen waren nicht groß genug. Nun wurde er von einem der größten BMW-Händler in Deutschland geschluckt und die haben da einen Glaspalast hingestellt, der sich gewaschen hat.
In einem Kempinski - Hotel geht es auch nicht luxuriöser zu! Naja wers mag.
Der Laden scheint zu brummen.
Es gibt auch noch mehr Gründe für die Ersatzteilpreise.
Auch wenn es kaum einer wahr haben will, Ersatzteile sind teuer und die bekommt keiner zum Herstellungspreis + 30%! Die Wahrheit liegt bei da mal bei mindestens 200% bei Peanutbeträgen im zweistelligen Bereich noch viel höher. Zur Herstellung gehört auch die Entwicklung!
Bevor wieder einer heult, zweistellig ist im Oberklassensegment Peanut!
Übrigens die 200% bekommt nicht der Händler! Wiederverkäuferrabatt liegt oft so im 7% - 20% Bereich.
Klaro gibt es den After Sale Market und treten dann Zulieferer mit schlanker Struktur auf liefern günstiger. Dies aber nur für Massenartikel und der angesprochene Deckel gehört nicht dazu.
Außerdem spreche ich bis jetzt vom Freundlichen!
In der Wirtschaft gibt es viele Sparten, wo es ohne das Ersatzteilgeschäft keine einzige Firma mehr gäbe.
Das ist nicht zuletzt der geiz ist geil Mentalität geschuldet.
Es gibt einen starken Wettbewerb beim Verkauf von Neuwagen. Hier sitzt der Kunde am längeren Hebel.
Stichwort Biertischparole: "Was du hast deinen Neuwagen nicht mit einem Rabatt im zweistelligen Bereich gekauft? Man bist du doof"
Ist der Wagen verkauft sitzt wer anders am längeren Hebel. Der Hersteller.
Manche Firmen sind auf das Ersatzteilgeschäft angewiesen um überhaupt zu überleben.
Ich spreche nicht nur von der Automobilindustrie auch vom Sondermaschinenbau.
Aus dieser "volkswirtschaftlichen Diskussion" klinke ich mich nun aus. Ich komme von der Ausbildung her zwar ganz stark aus der Technik, bin aber nun im Laufe meiner Berufsjahre zwangsläufig auch in diesen Bereich geraten, wo ich mich mit dem was darf unser Produkt kosten oder auch nicht, auch auseinandersetzen muss. Ob mir das gefällt oder nicht. Manchmal wäre ich wieder gerne in der Konstruktion und wünschte mir nur für eine Konstruktion verantwortlich zu sein. Das macht nämlich viel mehr Spass und da ist im wahrsten Sinne des Wortes alles (oder vieles) berechenbar.
Leider nicht so gut bezahlt.
Ich habe eigentlich mehr Interesse an der Technik und den Lösungsansätzen dort. Leider oder zum Glück kann ich da wenig beitragen, weil mir größerer Schrauberärger am Jeep bis jetzt erspart geblieben ist.
In anderen Foren fallen mir Hilfestellungen leichter. An diesen Fahrzeugen schraube ich dann aber schon selbst seit über einem viertel Jahrhundert.
LG Stefan