Betrachtungen über die Haltbarkeit von 'älteren' u. 'neuren' Jeeps

[Thunderbird1987]

Du kannst heute nicht mehr das neue und das alte Wissen in eine Ausbildung packen.
Wer was lernt hängt massiv auch vom Betrieb ab, ich hab in einem kleinen Laden gelernt da wurden noch Bohrer geschliffen.
Bei meinem jetzigen Arbeitgeber sieht es anders aus als meinem Azubi der Bohrer übern Jordan ging und ich den nachgeschliffen habe gab es große Augen, aber, und jetzt kommt die gute Nachricht.
"Bringst du mir das bei?" So etwas gibt es auch, aber vom null Bock Facharbeiter der nur das nötigste tut gibt es schon viel zu viele. Wie soll es der Lehrling besser lernen.
Da kann jeder der ausbildet seinen Teil beitragen den jungen Menschen ein bisschen etwas mitzugeben und alternative Wege zu zeigen.  Es muss nicht immer etwas neues sein.

 

[cherokee xj]

Ich bin selber auch Ausbilder, also Meister ( & Techniker ) , allerdings nicht im Kfz.-Gewerbe.
 
Die Probleme sind aber aus langjähriger eigener Erfahrung identisch:
 
Heute will sich keiner mehr die Finger schmutzig machen, die Kids haben alle kein
Bock mehr und man kann einfach nur froh sein, wenn man einen Auszubildenden
findet, der auch Freude am Beruf und an der Ausbildung hat.
 
Interesse auch an Dingen zeigt, die abseits des Ausbildungsrahmenplans liegen,
aber dennoch für den Beruf wichtig sind.
 
Die Mehrheit hat leider nur Party, Smartphone, WhatsApp & Fratzebook im Kopf.
 
Dementsprechend sind dann auch die geleisteten Arbeiten, sowohl praktisch, als
auch im Sinne des theoretischen Wissens.
 
Mit Ach & Krach geht es mal so gerade eben durch die Gesellenprüfung, obschon man
ihm im bestmöglichen, didaktischem Sinne alles mit auf den Weg gegeben hat.
 
Und selbst ein Abiturient ist nicht in der Lage, selbstständig ein Aufmaß zu erstellen.
Es scheitert somit schon an den einfachsten Dingen.
 
Alles selbst und leider mehrfach erlebt - armes Deutschland.
 
Aber wir kommen gerade etwas vom ursprünglichen Thema ab...

 

[Gurti]

Nach dem Grund für die Berufswahl gefragt antwortet heutzutage ein Drittel der Azubis : "War der nächst gelegene Betrieb", "Die Stelle hat Mama mir besorgt", "Habe sonst nix gefunden" o. ä..... Welches Interesse an der eigentlichen Arbeit will man da noch erwarten?
Früher war jemand der die einfachsten Regeln der Rechtschreibung und Grundrechenarten nicht begriff einfach nur zu doof, heutzutage sind das alles Hochbegabte mit Legasthenie oder Zahlenschwäche. Wer lesen und rechnen kann will mindestens Topmanager werden, und wenn das nicht klappt DSDS-Superstar oder Fußballprofi. Und wer am Ende der Lehre immer noch gar nichts kann geht irgendwo Stapler fahren und verdient da mehr als ein interessierter und fähiger Geselle in seinem Beruf.
Man kann schon froh sein wenn ein Lehrling ohne ausdrückliche Aufforderung die Hände aus den Taschen nimmt oder das Smartphone wegsteckt um mal irgendwo mit anzupacken. Auf der Baustelle hat mir mal ein Malermeister sein Leid geklagt - die sind scheinbar am ärmsten dran was die Intelligenz der Bewerber betrifft. Darunter siedelt noch die Erwartung an die Trockenbauer, und die Gerüstbauer erwarten dann nur noch hohe Spannung ohne Licht.
Aber das Handwerk ist selbst daran schuld - Wer jahrzehntelang die Einstellung vertritt "Du kannst froh sein dass ich Dir überhaupt Arbeit gebe, vor der Tür stehen Hunderte die deinen Job billiger machen wollen", der hat es nicht besser verdient als die Tür zu öffnen und davor stehen höchstens Luschen die gar nichts können.

 

[Urgestein]

Wohl wahr.
Heute erwartet ja jeder Frisör vom Lehrling ein Abitur und die Eltern schicken selbst die größten Luschen bis 30 in die Schule. Computer und Handy machen den Rest.
Ich hab als Kind im Wald Häuschen gebaut und mit 16 am Moped rumgeschraubt. Auch die Abschaffung des Wehrdienstes war ein Fehler.

 

[Mik]

Generation 'Ich-mach-irgendwas-mit-Medien' halt.
Aber wir kommen ein bisserl vom Thema ab ...

 

[TheGrandJeep]

Ich kann euch nur zustimmen.... wenn ich jemandem begegne ist die erste Frage, was für Spiele ich denn so zocke... große Augen wenn ich sage „nö ich interessiere mich für Jeeps“.... na ja was soll man sagen.

Um zum Thema zurückzukommen: neue Autos haben mehr Elektronik. Elektronik muss man tauschen, kann man so gut wie nicht reparieren. Alte Autos kann man hingegen gut reparieren, wenn sich jemand auskennt und die Ersatzteile verfügbar sind. Ich vermute mal, in 10-20 Jahren werden viel weniger WK2 unterwegs sein als heute ZJ/WJ.

 

[Martin1508]

Ich kann euch nur zustimmen.... wenn ich jemandem begegne ist die erste Frage, was für Spiele ich denn so zocke... große Augen wenn ich sage „nö ich interessiere mich für Jeeps“.... na ja was soll man sagen.

Um zum Thema zurückzukommen: neue Autos haben mehr Elektronik. Elektronik muss man tauschen, kann man so gut wie nicht reparieren. Alte Autos kann man hingegen gut reparieren, wenn sich jemand auskennt und die Ersatzteile verfügbar sind. Ich vermute mal, in 10-20 Jahren werden viel weniger WK2 unterwegs sein als heute ZJ/WJ.

Das ist eine Glaubensfrage, leider sind wir nicht in der Kirche.
In 10-20 Jahren wird die Ersatzteilbeschaffung schon erheblich schwieriger werden als heute. Wer dann nicht bevorratet hat wird dumm aus der Wäsche schauen.
Weiter befürchte ich das irgendwann das aus für die Spritfresser kommt (Ich hoffe nicht).
Aber ich wüßte nicht warum es in 10-20 Jahren wenige WK2 geben sollte. Wegen der Elektronik? Das glaube ich nicht, auch nicht wegen Rost, Motor, Getriebe, Achsen, etc.

Wir werden es live erleben.

Grüße

Gesendet von meinem SM-A520F mit Tapatalk

 

[panzerparty]

Das Problem mit den neuen Karren ist wirklich, dass die Elektronik alles miteinander verbindet. 8 Zoll Touch Screen ausgefallen? Herzlichen Glückwunsch, Auto startet auch nicht mehr. Es wird alles um jeden MM abgeschliffen und verkleinert, da hängt mal schnell das Entertainment System am ECU dran oder andere Faxen. Hab mal den Renegade Probe gefahren und da ist soviel Elektronik allein im Lenker (Spurhalte Assistent, Vibration bei Blindspot, Media Control), das ein kaputtes Kabel den Wagen lahm legt.
 
MmN kommt das Problem von den Wünschen der 0815 Kunden. Diese Kunden haben in den späten 90er und 00er Jahren gesehen, wie die Jeepler und Range Rover Fahrer Luxuriös auch die normalen Strassen erobert haben. Cruisen, Hoch sitzen und Komfort fanden viele Kunden spannend.
Doch Sie wollten nicht das kantige, ruppige von einem Off Roader. Der Kunde wünschte sich quasi eine hochgelegte S-Klasse. Das hat Mercedes schnell gecheckt und es kam der ML. Der OG hatte noch am meisten was von einem Panzer. Aber ab da, hat Mercedes den Luxus SUV Markt in ein Rennen gezwungen. Deswegen ist jetzt jeder Off Roader echt mehr nur noch ne hohe S-Klasse mit Simsalabim ohne Ende. Schaut euch mal den Range Evoque an. Da kann man schon gar nicht mehr hinten rausgucken ohne Kamera und das blöde Ding verkackt bei 30k Meilen weil ein Controler durchschmort vor lauter Hitze (zumindest ist da Reddit der Meinung).
 
Deswegen suche ich aktuell auch echt ein Wagen zwischen 95-2004 der nicht so rand voll gestopft ist. Klar bleiben Trans, Diff und all diese Sachen als Fehlerquellen, dafür zerstört mir aber auch ne kalte Lötstelle in einer Hautplatine nicht den ganzen Hobel.

 

[Urgestein]

Alles korrekt.
Aber mich stört noch mehr.
Ob SUV oder echter Geländewagen sieht alles gleich aus. Man weiß gar nicht mehr was was ist. Ätzend

 

[cherokee xj]

Bleiben wir doch einfach beim Thema "Jeep"...
 
Auch wenn das hier der ein oder andere nicht hören mag oder will:
 
Ein Jeep ohne Starachsen ist eben kein echter Jeep ( mehr )
 
Klingt komisch, ist aber so....

 

[Gerd]

Genau so ist das Micha.
Damals sagte das der Joachim schon und es brach eine Mega Diskusion hier aus . .
Aber wo du recht hast, haste recht
Sehe dies ganz genauso wie du . .

 

[TheGrandJeep]

Wenn man die nötige Zeit hat, tolles Video. Sagt auch was über das "Alteisen"...
 
 
https://www.youtube.com/watch?v=cONs04L5Yp4