Schrauben sollten immer nur auf Zug beansprucht werden, niemals auf Scherung!
Da nützt einem auch der beste Schraubenrechner nix.
Werden zwei Bauteile mit Schrauben verbunden, dann entsteht eine Anpresskraft zwischen den Bauteilen.
Im günstigsten Fall, also wenn KEIN Lack oder Pulverlack dazwischen ist, dann liegt der Reibbeiwert bei 0,3-0,4.
Eine M8er (8.8er Festigkeit) Schraube sollte mit einer Zugkraft nicht höher als 10KN (Pi mal Daumen 1 Tonne) belastet werden,
mal dem Reibbeiwert (also 10.000 x 0,3) liegt die maximale Querkraft nur noch bei 3.000N (also 300Kg).
Und da ja fast alle Bauteile heute Lackiert oder Pulverbeschichtet sind liegt dann plötzlich der Reibbeiwert irgend wo
zwischen 0,1 - 0,2 - dem entsprechend niedrig ist dann die Querkraft.
Darum ist es z.B. im Stahlbau VERBOTEN Schraubflächen zu lackieren oder zu beschichten (verzinken ist noch gestattet)!
(im übrigen sind genau deswegen die Flächen unter den Scharnieren bei den Wranglern NICHT lackiert!)
Kompensieren könnte man das mit Paßschrauben, deren Schaft in den Bohrungen sitzt, und nur der Gewindeteil übersteht,
zwecks Scheibe und Mutter auf zu schrauben. Damit wird die Querkraft über die Scherung übertragen.
Die Aufwendige Berechung einer Scherung lass ich nun mal stecken.
Schraubenrechner zur groben Dimensionierung - DI Strommer
Hier mal die Parameter auf Quer stellen, dann die Festigkeit auf 10.9, und bei der Betriebskraft 50KN eintippern,
Enter drücken - um die Querkraft von 5 Tonnen zu stemmen müsste man plötzlich eine Schraube M36 verwenden,
und das unter "güstigsten" Bedingungen.
Ergo: Eine Schraubverbindung nach Möglichkeit nur auf Zug belasten, es sei denn man baut einen Formschluss mit ein.